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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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schmunzelnd.
    „Hey, guter Einfall. Val?“
    „Geht klar. Ich setzte mich sofort dran“, meinte er und verschwand in Richtung Computer.
    Sebastian tippte Leander an. „Was ist jetzt mit der Hose?“
    „Kannst du haben. Aber nicht hier. Wenn du verstehst, was ich meine“, sagte er grinsend.
    „Oh. Logisch. Mal eine blöde Frage. Haben alle Männer hier was gegen Unterwäsche?“
    Basti erntete schallendes Gelächter.
    „Wir haben wohl mehr gemeinsam als nur die Vorliebe für schwarzen Kaffee“, sagte Anthony und zwinkerte.
    „Ihr habt Sorgen!“, beklagte sich Edna.
     
    Den Rest des Tages verbrachten alle im Haus mit sehr gelöster Stimmung. Nun zwei Mitstreiter mehr zu haben, brachte allen gute Laune. Die Verwandlung der Hose war Basti perfekt gelungen, denn der Stoff war nun beinahe so fest wie Leder. Als Samuel dann auch noch erlaubte, die Bibliothek der Königin durchzusehen und sie tatsächlich fündig wurden, wurde die gute Stimmung schon beinahe überdreht. Und mit Chris hatten sie nun noch eine Hexe mehr, so konnten sie zu dritt überlegen, wie der Zauber am besten angewandt wurde. Sie einigten sich darauf ein Dreieck zu bilden und den Spruch gemeinsam zu sagen. Ihre Hexenkräfte würden sich dadurch bündeln und der Zauber umso stärker gewirkt. Jetzt musste nur noch ein geeigneter Platz gefunden werden, wo sie sicher den Dämon rufen konnten. Eine Halle wäre perfekt.

 
     
    11
     
     
     
    Istegar ahnte natürlich nichts von den Planungen, ihn einzufangen. Er hatte andere Dinge im Sinn. Anders als viele glauben mögen, konnten Dämonen sehr wohl eine Kirche betreten. Und genau das tat er in diesem Moment. Die Saint-Germain-des-Prés, die älteste Kirche von Paris. Er war seinem Ziel so nahe. Pater Julien, der derzeitige Hüter des Artefakts, war noch immer hier. Er bewachte seine Kirche und weigerte sich, sie zu verlassen. Den Gläubigen stand in diesen bösen Zeiten jederzeit die Tür offen.
    Istegar lief in Gestalt eines armen Bettlers das Kirchenschiff entlang. Als Pater Julien ihn erblickte, eilte er auf ihn zu und sprach auf ihn ein. Er solle sich doch setzten und welche Freude es ihm sei, ihn hier in seinem Gotteshaus begrüßen zu dürfen. Er bot ihm Nahrung und Wasser an, schien ehrlich besorgt. Wie es sich für einen Gottesmann auch so gehörte.
    Innerlich grinste der Dämon hämisch. Der Herr würde dem armen Wicht auch nicht helfen. Gläubig oder nicht. Sein Schicksal war besiegelt seit die Hand Samaels, in Form von Istegar , die Kirche betreten hatte. Der Pater sprach gerade ein Gebet, dankte dem Herrn, dass sein Gast die Stadt unversehrt durchquert hatte, als es dem Dämon zu blöd wurde. Er packte Julien im Genick und ließ die Bettlergestalt von sich abfallen. Panisch blickte der Pater ihn an.
    „Hör mir gut zu. Ich bin gekommen um etwas zu holen, was mein Herr dringend benötigt. Und du tust gut daran, es mir auszuhändigen. Bevor ich dieses Gemäuer zu Schutt und Asche zerschlage.“
    Der Pater schnappte nach Luft. Versuchte zu sprechen und doch kam kein Ton über seine Lippen.
    „Du schnappst nach Luft wie ein Fisch an Land! Erbärmlich. Wo ist der Kelch?“, fauchte Istegar.
    Pater Julien erkannte, dass er keine Chance hatte. Nun hieß es entweder den Kelch freiwillig herzugeben oder der Dämon würde seine Worte wahr werden lassen, die Kirche zerstören und den Kelch dennoch an sich nehmen. Dass Julien seinen Tod vor sich hatte, war eindeutig. Nun kam es nur noch darauf an, auf welche Weise.
    „Ich gebe den Kelch heraus, wenn ihr nur die Kirche heil lasst. Dieses Haus preist den Herrn schon viele Jahrhunderte“, sagte Julien mühsam beherrscht.
    „Ach ja? Wie du siehst, kommt dir dein so hoch gelobter Herr und Schöpfer nicht zur Hilfe. Hätte er Samael nicht vertrieben, müsste ich jetzt nicht hier vor dir stehen! Da siehst du mal, wie gut es dein Herr mit dir meint“, schnaubte der Dämon verächtlich.
    „Die Wege des Herrn sind unergründlich“, murmelte Julien.
    „Ist ja süß. Dann weise mir mal den Weg zum Kelch, du Trottel!“
    Istegar warf den Pater von sich, sodass er vor dem Altar landete. Mühsam rappelte der Alte sich auf und schlurfte an den Stützpfeilern vorbei, die den Altarraum umgaben. Dann wandte er sich nach links, auf die Wand zu. Fortwährend sprach er im Kopf den gleichen Satz: Herr, vergib mir.
    An der Wand schob er eine Stoffbahn zur Seite, befühlte die Steine und drückte gegen fünf Stück in vorgeschriebener Reihenfolge. Während er das

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