Feuer frei und Spaß dabei (German Edition)
wenn meine Tante seinen Namen gesagt hat und dann so merkwürdig geglotzt."
Sascha hielt die Hände an die Ohren, als seien es Kiemen und blies die Backen auf, um den Goldfisch nachzumachen.
Joni mochte es eigentlich nicht, wenn man Scherze über seinen Namen machte und sei es auch nur die Kurzform. Aber Sascha besaß einen so entwaffneten Charme, dass auch er über den Scherz lachen musste. Sogleich war seine Beklemmung verschwunden.
Es klopfte und die Tür wurde geöffnet. Ein junges Mädchen schaute herein, wohl eine der Tänzerinnen. Sie hatte braunes, leicht gewelltes Haar und ein recht hübsches Gesicht.
"Kommst du noch in die Kantine? Natalie gibt einen aus. War doch heute ihr letzter Auftritt bei uns."
Joni war überrascht, dass das Mädchen offenbar überhaupt keinen Anstoß daran nahm, Sascha hier nackt stehen zu sehen.
Sascha dreht sich zu ihr und ging einige Schritte auf sie zu.
"Nein, ich feiere heute mit Freunden", sprach er sehr laut und wies mit der Hand auf seine Besucher, "Das habe ich dir doch vorhin schon gesagt."
Das Mädchen schloss die Tür mit einem Knall, nicht ohne zuvor Joni einen interessierten Blick zugeworfen zu haben. Dies war für Joni wie ein Wecker, der ihn wieder völlig zu sich selbst finden ließ.
*Sascha ist ein beeindruckender Kerl. Mit dem kann man bestimmt gut Tussen aufreißen.*
Mit einem breiten Grinsen drehte sich nun Sascha wieder um.
"Die Kleine steht auf mich. Ich gab ihr aber bereits gestern einen Korb. In der Aufführung hat mir das kleine Biest doch tatsächlich ein wenig das Knie in die Zwölf gehauen, als ich sie gehoben habe", erklärte Sascha, während er mit der Hand sein Geschlecht umfasste und das Gesicht verzog, "Da glaube ich nicht an einen Zufall. Was kann ich dafür, dass ich jedem Huhn den Kopf verdrehe."
"Nun krieg dich wieder ein", sagte Andi und boxte ihm leicht gegen die Schulter.
Schnell zog sich Sascha seine Sachen an. Er schien es nun eilig zu haben, von hier weg zu kommen.
"Nach der gelungenen Vorstellung lade ich euch noch auf einen Drink ein. Aber natürlich nicht in der hiesigen Kantine", sagte er und rollte mit den Augen.
Wenig später betraten sie eine Bar, mehr eine Art Club, und Sascha führte sie an einen Tisch, an dem sie etwas ungestört saßen, aber das gesamte Geschehen überblicken konnten.
"Wie kommt es eigentlich, dass ihr Beiden zusammen wohnt?", fragte Joni und war sich fast sicher, dass Andi ihm das schon irgendwann einmal erzählt, er aber nicht zugehört hatte, "Ich meine, der Informatikstudent und der große Ballettkünstler - wie geht das zusammen?"
"Wir kannten uns schon vorher, bevor wir in Hamburg waren. Haben uns durch Zufall hier wieder getroffen", erklärte Sascha, "Ich hing in der Luft - nichts mit großer Ballettkünstler. Andi hat mir Unterschlupf gewährt - sonst wäre ich damals schon in den Klauen einer Kollegin gelandet. Und jetzt hat es sich eingespielt."
"Er will nicht direkt sagen, dass er bei mir ein sehr bequemes Leben hat", mischte sich Andi grinsend ein.
Sie bestellten ein paar Cocktails und plauderten munter weiter. Der Club schien sich derweil etwas mehr zu füllen.
"Und sag mal ehrlich, Sascha, bei den Ballettmiezen bist du doch der Hahn im Korbe, oder nicht?", fragte Joni interessiert, "Geht das da reihum?"
Sascha lachte.
"Natürlich. Es gibt einen genauen Plan, welches Mädchen wann von mir beglückt wird. Nee, im Ernst - was glaubst du, was das für einen Stress gäbe, wenn ich mich dort auf so etwas einlassen würde. Unser Ballettmeister würde mich killen."
"Ach, steht der auch auf dich?", warf Joni schnell ein und alle lachten.
"Wer tut das nicht?", gab Sascha keck zurück, "Aber ihr habt das Mädel ja selbst vorhin erlebt."
"Oh, die Kleine kannst du mir mal näher vorstellen", meinte Joni.
"Gerne. Sie heißt Meike und ist eine ziemliche Zicke. Soll im Bett aber ganz brauchbar sein."
"Na, die würde ich mir schon zähmen."
"Du musst nämlich wissen, dass Joni auch ein großer Mädchenbeglücker ist", sagte Andi, "So ein Ballett wäre ihm aber viel zu klein. Ihm steht die gesamte weibliche Studentenschaft Hamburgs zur Auswahl und es wird nicht mehr lange dauern, bis er mit allen Bekanntschaft geschlossen hat."
"Ach, sie h mal an", sagte Sascha, "Vielleicht sollten wir mal zusammen auf die Piste gehen."
"Wenn du damit leben kannst, die besten Bräute an mich zu verlieren, gerne", antwortet Joni.
Sascha gab der Bedienung ein Zeichen, dass sie noch eine Runde
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