Feuer frei und Spaß dabei (German Edition)
glaube, er will sich schon mal warm machen", mischte sich nun Sascha ein und grinste Joni dabei unverschämt süß an, "Am Sonntag wird er nämlich nackt um den Michel laufen."
"Nackt?" fragte Till und richtete seinen Blick ungeniert auf Jonis Körpermitte, "Davon möchte ich bitte ein paar Bilder haben."
Joni verstand die Welt nicht mehr. Fassungslos schaute er auf Sascha.
*Hast du nicht begriffen? DAS IST EIN KERL!!! Du willst doch nicht etwa? Oder vielleicht doch?*
Langsam ließ er sich zurück in den Stuhl plumpsen.
"Trink mal einen Schluck", sagte Till, "Du bist plötzlich so blass um die Nase."
Joni saugte gierig am Strohhalm - das tat gut. Seine Gedanken begannen zu arbeiten.
*Till? Das ist doch wohl nicht …?*
Am Morgen in der Uni hatte er noch zurückgedacht, an die Zeit vor einigen Jahren, in denen er plötzlich meinte, auch auf Jungs zu stehen. Und nun saß derjenige neben ihm, der damals der Auslöser dieser Verwirrungen gewesen war - Till Connor, seinerzeit Sänger der Teenieband Monsoon. Kein Zweifel.
*Merkwürdig, dass ich ihn nicht gleich erkannt habe. Ich muss das alles total verdrängt haben.*
Ungeniert musterte er das hübsche Gesicht, das ihm von Sekunde zu Sekunde vertrauter vorkam. Was hatte er diesen Jungen früher angeschwärmt.
"Und ihr seid ein Pärchen?", fragte Till in völlig unschuldigem Ton.
Diese Frage konnte Joni nun nicht mehr schocken, sie belustigte ihn eher, worüber er sich fast selbst ein wenig wunderte.
"Nein", sagte er grinsend, "Eigentlich haben wir eine Tussi gesucht, die wir flachlegen können."
"Und was wollt ihr dann von mir?", fragte Till und tat überrascht, aber es gelang ihm nicht, ein wirklich ernstes Gesicht zu machen.
"Du hast uns angelockt, wie das Licht Motten anzieht", erklärte Sascha.
"Und enttäuscht?"
"Warum? War doch unser Fehler. Wenn wir dich stören, dann …"
"Erst spendiert ihr mir noch was zu trinken."
Die nächsten Gläser waren schnell serviert.
"Ich bin nun aber keine Tussi, nach der ihr ja eigentlich gesucht habt", sagte Till, und saugte am Strohhalm, während die braunen Äuglein von einem zum anderen wanderten.
Einen kurzen Moment herrschte Stille.
"Vielleicht ist uns das egal", sagte Sascha schließlich, etwas zögernd.
Joni wähnte sich in einem merkwürdigen Traum. Er konnte kaum glauben, dass er hier sitzen blieb und das alles seelenruhig mitmachte. Anderseits spürte er einen Thrill, einen Kitzel, den er so schon lange nicht mehr oder vielleicht sogar noch nie empfunden hatte.
*Ich kann jederzeit aussteigen, also was soll´s? So einfach werde ich das Feld nicht räumen.*
"Du bist Till Connor, stimmt´s?", ging er in die Offensive.
"Ja."
Jetzt wirkte Till wirklich überrascht.
"Woher kennst du mich? Früher eifriger BRAVO-Leser gewesen?"
"Ach, meine Schwester, die stand damals auf Monsoon", log Joni, "Ich habe das nur nebenbei mitbekommen. Deshalb habe ich dich auch nicht gleich erkannt."
"So so, die Schwester. Erinnere mich daran, dass ich dir noch ein Autogramm für sie mitgebe."
*Scheiß Lüge*, dachte Joni, *Aber was hätte ich ihm sagen sollen? Vielleicht: "Hey Till, nett dich zu treffen, du warst früher mal meine Wichsvorlage."?*
So fanden sie ins Gespräch. Till erzählte ein wenig, was er jetzt so machte und Joni und Sascha hingen an seinen Lippen und vor allem seinen Augen.
*Mein Gott, ist der süß*, ging es Joni durch den Kopf, *Ich könnte ihn glatt hier vor allen Leuten bespringen.*
Und auch Saschas Augen ließen keinen Zweifel daran, worauf er Lust hatte.
Till schien das sehr zu genießen.
Der Club war inzwischen gut gefüllt und ein D J hatte mit seiner Arbeit begonnen. Dementsprechend war die Lautstärke angestiegen.
"Ich habe wenig Lust zu brüllen. Wollen wir uns nicht hinten weiter unterhalten?", fragte Till schließlich.
"Hinten?", kam es von Joni und Sascha gleichzeitig.
"Das ist mein Stammclub. Wir können die Zimmer im hinteren Bereich nutzen. Drinks können wir uns auch dort servieren lassen oder die Bar plündern. Es gibt eine Musikanlage und massig CD´s."
Till stand auf und die Beiden folgten ihm, flankiert von dem Security-Mann, der es zuvor perfekt geschafft hatte, sich unsichtbar zu machen.
Sie betraten ein Zimmer, das in etwa so groß war wie Saschas Garderobe, aber deutlich komfortabler eingerichtet. Ledersessel, Plüschteppich, die Möbel aus edlem, dunklem Holz. Besonders fiel ein großes Bett auf - es war schon mehr eine Spielwiese, auf der etliche Kissen
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