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Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Titel: Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Calahan
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dir selbst. Versuche einfach, es nicht noch mal zu machen.« Mackenzie gab später zu, dass sie weniger über mein Herumschnüffeln beunruhigt gewesen war als durch meine Überreaktion darauf.
    Ich entdeckte Paul, der in der Nähe eine Zigarette rauchte, und stellte ihm dieselbe Frage. Ich konnte mich darauf verlassen, dass er es mir direkt sagen würde. »Nein, du bist nicht verrückt«, versicherte er mir. »Und du solltest dir keine Sorgen machen. Jeder Kerl hebt Fotos oder irgendetwas von seinen Exfreundinnen auf. Das ist die Kriegsbeute«, erklärte er mir kollegial. Auf Paul konnte man immer zählen, wenn es um den männlichen Blickpunkt ging, weil er so außerordentlich männlich ist: Er isst kräftig (einen doppelten Cheeseburger mit Bacon und Bratensoße dazu), er spielt riskant (einmal verlor er auf einen Schlag 12.000 US-Dollar am Blackjack-Tisch im Borgata in Atlantic City) und wettet mit hohem Einsatz (Johnnie Walker Blue, wenn er gewinnt, Macallan 12, wenn er verliert).
    Als ich an meinen Schreibtisch zurückging, merkte ich, dass die Taubheit in meiner linken Hand wieder da war – vielleicht war sie auch gar nicht weg gewesen? – und sich nun auf meiner linken Körperseite bis zu den Zehen hinunterzog. Das war verwirrend; ich wusste nicht, ob ich beunruhigt sein sollte oder nicht, und rief deshalb Stephen an.
    »Ich kann es nicht erklären, es fühlt sich einfach taub an«, sagte ich am Telefon und hielt dabei den Kopf parallel zum Schreibtisch, weil die Telefonschnur so verdreht war.
    »Fühlt es sich an wie eingeschlafen?«, fragte er. Ich hörte ihn im Hintergrund ein paar Akkorde auf seiner Gitarre anschlagen.
    »Ja, vielleicht. Ich weiß nicht. Es ist eigenartig. Ich habe so etwas noch nie gehabt«, sagte ich.
    »Frierst du?«
    »Nicht besonders.«
    »Gut, also wenn es nicht weggeht, solltest du wohl zum Arzt gehen.« Ich verdrehte die Augen. Das sagte einer, der seit Jahren nicht mehr beim Arzt gewesen war. Ich brauchte eine andere Meinung. Als Stephen und ich einhängten, drehte ich mich auf meinem Stuhl zu Angela.
    »Musstest du niesen oder hast du dich irgendwie komisch gebeugt?«, fragte sie. Ihre Tante hatte kürzlich geniest und dabei hatte sich eine Bandscheibe verschoben, wodurch ihre Hände taub geworden waren.
    »Ich denke, du solltest das checken lassen«, zwitscherte eine andere Reporterin von ihrem Schreibtisch nebenan. »Vielleicht habe ich zu viele Folgen von Mystery Diagnosis – geheimnisvolle Krankheiten gesehen, aber es gibt da eine Menge unheimlichen Scheiß.«
    Damals lachte ich das einfach noch weg, aber in meinem Kopf flackerten Zweifel auf. Obwohl meine Kollegen von Berufs wegen mit Übertreibungen um sich warfen, sorgte die Besorgnis, die ich in ihren Stimmen hörte, dafür, dass ich meine Haltung des Laisser-faire überdachte. An diesem Tag beschloss ich in der Mittagspause schließlich, meinen Frauenarzt Eli Rothstein anzurufen, der mit der Zeit immer mehr ein Freund geworden war; er hatte sogar schon meine Mutter betreut, als sie mit mir schwanger gewesen war.
    Meistens war Rothstein ganz entspannt; ich war jung und im Allgemeinen gesund, daher war ich es gewöhnt, dass er mir sagte, es sei alles normal. Als ich ihm jedoch meine Symptome beschrieb, verschwand die Wärme aus seiner Stimme: »Ich möchte, dass Sie so bald wie möglich einen Neurologen aufsuchen, und ich möchte, dass Sie sofort die Empfängnisverhütung absetzen.« Er vereinbarte für mich noch für den Nachmittag einen Termin bei einem prominenten Neurologen.
    Über seine Reaktion beunruhigt, rief ich ein Cab und machte mich auf den Weg stadtaufwärts; das Taxi schlängelte sich durch den frühen Nachmittagsverkehr, bevor es mich vor einem eindrucksvollen Gebäude der Upper East Side absetzte, in deren Lobby einige Portiers Dienst taten. Einer der Portiers wies mir den Weg zu einer nicht gekennzeichneten Holztüre auf der rechten Seite. Der Kontrast zwischen dem Eingangsbereich mit Kristall-Kronleuchter und der düsteren Praxis bereitete mir Unbehagen, ich fühlte mich in die 1970er-Jahre zurückversetzt. Drei ungleiche Stühle mit Tweedbezug und eine hellbraune Flanellcouch dienten als Sitzgelegenheiten. Ich entschied mich für die Couch und versuchte, nicht in der Mitte einzusinken. An den Wänden des Wartezimmers hingen ein paar Bilder: eine Tuscheskizze eines gottähnlichen Mannes mit langem weißen Bart, der ein Instrument hielt, das verdächtig nach einer chirurgischen Nadel aussah; eine

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