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Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Titel: Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Calahan
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Schäferszene und ein Hofnarr. Die planlose Einrichtung ließ mich überlegen, ob hier alles, einschließlich der Möbel, bei einem Garagenflohmarkt gekauft oder vom Sperrmüll geholt worden war.
    Am Schreibtisch der Empfangsdame hingen einige nachdrückliche Schilder: BITTE IN DER LOBBY NICHT TELEFONIEREN ODER AUF PATIENTEN WARTEN!!! ALLE ZUZAHLUNGEN SIND VOR DEM TERMIN BEIM ARZT ZU ENTRICHTEN!!!
    »Ich habe einen Termin bei Herrn Dr. Bailey«, sagte ich. Ohne ein Lächeln und ohne mich überhaupt anzuschauen, schob die Empfangsdame ein Klemmbrett in meine Richtung. »Ausfüllen. Warten.«
    Mühelos arbeitete ich mich durch das Formular. Nie wieder würde eine Krankengeschichte so einfach sein. Nehmen Sie Medikamente? Nein. Leiden Sie unter Allergien? Nein. Frühere Operationen oder Krankheiten? Hier hielt ich inne. Vor etwa fünf Jahren war an meinem unteren Rücken ein Melanom diagnostiziert worden. Es war frühzeitig entdeckt worden und konnte mit einem kleinen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Keine Chemo oder Sonstiges. Ich schrieb dies rasch hin. Trotz dieses Schreckens einer frühen Krebserkrankung war ich lässig, manche würden sagen, unreif hinsichtlich meiner Gesundheit geblieben; ich war von Hypochondrie so weit entfernt, wie man nur sein kann. Gewöhnlich waren mehrere flehende Anrufe meiner Mama nötig, damit ich meine regelmäßigen Arzttermine überhaupt wahrnahm, daher war es beachtlich, dass ich alleine und ohne äußeren Anstoß hier war. Der Schock über die untypischen Besorgnis meines Gynäkologen hatte mich nervös gemacht. Ich brauchte jetzt Antworten.
    Um Ruhe zu bewahren, fixierte ich das seltsamste und bunteste Bild – ein verzerrtes, abstraktes menschliches Gesicht mit schwarzen Konturen und kräftigen Flecken in Primärfarben, roten Pupillen, gelben Augen, blauer Haut und einer schwarzen, pfeilähnlichen Nase. Das Gesicht zeigte ein lippenloses Lächeln und einen geistesgestörten Blick. Dieses Gemälde würde mir nicht mehr aus dem Kopf gehen und sich in den kommenden Monaten mehrere Male neu einprägen. Seine beunruhigende, unmenschliche Verzerrung wirkte auf mich manchmal beruhigend, manchmal feindlich, manchmal in meinen finstersten Stunden auch anstachelnd. Wie sich herausstellte, war es ein Miró von 1978 mit dem Titel Carota, italienisch für »Karotte«.
    »CALLAAHAANN«, kreischte die Arzthelferin, meinen Namen falsch betonend. Es war ein üblicher, entschuldbarer Fehler. Ich trat vor und sie führte mich in ein leeres Untersuchungszimmer und händigte mir einen grünen Kittel aus. Nach wenigen Momenten erklang hinter der Tür der Bariton eines Mannes: »Klopf, klopf.« Dr. Saul Bailey war ein großväterlich aussehender Mann. Er stellte sich vor und streckte mir seine linke Hand entgegen, die weich, aber kräftig war. In meiner eigenen kleineren Hand fühlte sie sich fleischig, bedeutend an. Er sprach schnell. »Sie sind also Elis Patientin«, begann er. »Sagen Sie mir, was los ist.«
    »Ich weiß es nicht wirklich. Ich habe diese seltsame Taubheit.« Ich schwenkte meine linke Hand vor ihm, um dies zu illustrieren. »Und in meinem Fuß.«
    »Hmmm«, antwortete er, während er meinen ausgefüllten Bogen überflog. »Hatten Sie schon einmal mit Borreliose zu tun?«
    »Nö.« In seinem Auftreten war irgendetwas, was in mir den Wunsch weckte, ihn zu beruhigen, zu sagen: »Vergessen Sie es, mir geht es gut.« Irgendwie sorgte er dafür, dass ich ihm keine Last sein wollte.
    Er nickte. »Okay. Dann wollen wir mal sehen.«
    Er führte eine typische neurologische Untersuchung durch. Es sollte die erste von vielen Hundert weiteren sein. Er testete meine Reflexe mit einem Hammer, verengte meine Pupillen durch ein Licht, prüfte meine Muskelkraft, indem er seine Hände gegen meine ausgestreckten Arme drückte, und kontrollierte meine Koordination, indem er mich mit geschlossenen Augen die Finger an die Nase führen ließ. Schließlich notierte er: »Ohne pathologischen Befund.«
    »Ich möchte Ihnen gerne Blut abnehmen für eine Routineuntersuchung und würde gerne eine MRT-Untersuchung machen. Ich sehe nichts, was außerhalb der Norm wäre, aber einfach um sicherzugehen, würde ich das gerne machen«, fügte er hinzu.
    Normalerweise hätte ich die MRT-Untersuchung abgelehnt, aber an diesem Tag beschloss ich, sie durchzuziehen. Ein junger, schlaksiger medizinisch-technischer Assistent (MTRA) Anfang 30 empfing mich im Wartezimmer des Labors, begleitete mich zu einem Umkleideraum

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