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Feuer in eisblauen Augen

Feuer in eisblauen Augen

Titel: Feuer in eisblauen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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Männern auszuziehen.”
    “Hm …” Darauf wusste Mark nichts zu sagen. Wie gern würde er mit seinem Freund das Spiel am Samstagabend ansehen. Aber er schüttelte den Kopf. “Ich kann leider nicht, Emily hat doch Geburtstag.”
    “Kann denn ihre Nanny nicht auf sie aufpassen? Die hat doch den schwarzen Gürtel im Judo.”
    “Das könnte sie schon, aber es ist doch Emilys erster Geburtstag hier bei mir.”
    “Ach so. Ich kann verstehen, dass du dann nicht weg kannst.” Brodie steckte die Karten wieder ein. “Hast du die Bekannte von Shelley angerufen, die den Geburtstagsclown spielt?”
    “Sie ist auch eine ehemalige Stripperin”, antwortete Mark.
    “Wie hast du das denn herausgefunden?”
    “Ganz einfach, durch einen Detektiv.”
    Brodie verschluckte sich fast an seinem Bier. “Du hast Hintergrundinformationen über einen Geburtstagsclown eingeholt?”
    “Ja, und es war gut so. Bekannte empfahlen mir daraufhin einen anderen Clown.”
    “Eine Frau? Sieht sie gut aus?”
    Mark verdrehte die Augen. “Hast du jemals einen gut aussehenden Clown gesehen?”
    “Nein, aber ich sollte es vielleicht nachholen. Hast du noch die Telefonnummer von der Exstripperin?”
    “Himmel, Brodie, wo nimmst du nur die Energie her?”
    Brodie hob die Schultern. “Ich lebe nach dem Motto: Lass niemals eine günstige Gelegenheit verstreichen, denn du weißt nie, wann sich die nächste bietet.”
    “Ich wünschte, du hättest mir das vor einer Stunde gesagt.” Mark dachte an die junge Frau mit den schönen grünen Augen. Er war so durcheinander gewesen, dass er sie nicht einmal nach ihrem Namen gefragt hatte.
    “Denkst du an die Frau mit der Postkarte?”
    “Ja.”
    “Hm. Du hast dich vor der Frau echt lächerlich gemacht. Da ist es sowieso besser, du siehst sie nie mehr wieder.”

2. KAPITEL
    Annie saß schwitzend in ihrem kleinen Auto und zog eine Grimasse, als sie sich im Rückspiegel sah. Sie zupfte an ihrer riesigen bunten Perücke und steckte sich eine gelbe Locke hinters Ohr. Sie war als Clown verkleidet und befand sich auf dem Weg zu einem Kindergeburtstag. Im Spiegel sah sie ihr kalkweiß geschminktes Gesicht und einen riesigen lächelnden Mund. In dieser Aufmachung hätte niemand sie erkennen können.
    Heute schien der heißeste Tag des Jahres zu sein, und ihr Auto besaß keine Klimaanlage. Es war zu klein, um eine einzubauen, auch wenn sie das Geld dazu gehabt hätte. Annie stöhnte und sah in den Spiegel. “Gertrude, meine Liebe, wir brauchen unbedingt Ferien.”
    Sie fuhr den steilen Berg hoch, der in den Norden von Vancouver führte. Die Adresse war ihr telefonisch durchgegeben worden. Das war so üblich, wenn sie einen Auftrag annahm. Aber dann folgten schriftliche Anweisungen, die eher ungewöhnlich waren.
    Sie überflog den Brief, der neben ihr lag, noch einmal flüchtig. Nach den Sicherheitsvorkehrungen zu urteilen, musste es sich um Fort Knox handeln. Auf das eingezäunte Grundstück kam man durch ein großes Tor, das nur durch einen Nummerncode zu öffnen war. Man hatte ihr auch noch mitgeteilt, dass der Code täglich geändert wurde. Annie fragte sich, ob die Leute dort annahmen, sie sei eine Juwelendiebin?
    Am Ziel angekommen, hielt sie vor dem großen Tor und schaute sich um. Sie entdeckte sehr schnell so etwas wie einen Bankautomaten und gab den Code ein. Im Zeitlupentempo schwang das Tor auf.
    Als Annie langsam die Auffahrt hochfuhr, war sie erstaunt, dass es sich bei dem Gebäude um ein ganz normales modernes Wohnhaus handelte. Im Stillen hatte sie so etwas wie ein Fort mit einem Wassergraben und einer Zugbrücke erwartet.
    Langsam schloss sich hinter ihr das Tor. Für einen Moment bekam Annie Angst und wünschte sich, sie hätte rechtzeitig kehrtgemacht. Da sie über viel Fantasie verfügte und außerdem viele alte Filme gesehen hatte, kam sie sich wie die Hauptperson in einem Krimi vor. Würde sie wohl mit dem Leben davonkommen?
    Annie riss sich zusammen. Sie war jetzt Gertrude, ein Clown, der hier die kleinen Mädchen auf der Geburtstagsparty unterhalten sollte.
    Sie parkte ihr kleines Auto an dem Platz, den man ihr angewiesen hatte. Schnell zog sie ihre Laufschuhe aus und die riesigen Latschen an, die zu ihrer Verkleidung als Clown gehörten. Sie nahm ein kleines Köfferchen und schlurfte den gepflegten Kiesweg hoch bis zum Haus.
    Drei Stufen führten zu der imposanten Haustür empor. Annie hatte noch nicht auf die Klingel gedrückt, als sie in einer Ecke über der Tür eine versteckte

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