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Feueraugen III. Das Schloss

Feueraugen III. Das Schloss

Titel: Feueraugen III. Das Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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dieser Gegend jemand leben soll - es sei denn ein letzter Feueraugen-Ordensbruder vielleicht!
    "Fällt euch auf, dass es zwar immer noch stürmt, Hagel und Regen aber plötzlich aufgehört haben und kein Donnern mehr zu hören ist?" bemerkt X.
    "Ja ... eigenartig! Es ist irgendwie sogar ruhig geworden - dabei biegen sich dort vorne diese seltsam verkrüppelten Kiefern im Wind!" Zeramov deutet auf drei hohe Bäume am Hang hinter dem Turm.
    "Möchte nur wissen, was das wieder zu bedeuten hat!" brummelt Baldwin in sich hinein. "Das ist doch keinesfalls normal!"
    "Diese Bemerkung hätten sie sich sparen können, Chef!" entgegnet Rodolphe. "Was ist hier schon normal?"
    Sie brauchen nicht lange auf eine Erklärung für diese Eigenartigkeit des Wetters zu warten. Schneefall setzt jetzt ein - so dicht und heftig, dass sie den kaum zwanzig Meter entfernten Turm nur noch umrisshaft erkennen können.
    "Ist doch egal ... kommt endlich! Und wenn Xaber Dracer persönlich da oben im Turm sitzt!" Rodolphe ist ungeduldiger als je zuvor.
    Er eilt auf den Turm zu und die anderen folgen ihm nach. Kurz darauf trommelt Rodolphe bereits an eine schwere Eichentüre und alle lauschen auf eventuelle Geräusche im Turm. Die Türe ist verschlossen und auch Rodolphes Anstrengungen, sie aufzubrechen, bleiben erfolglos.
    Nichts rührt sich und Verzweiflung beginnt in ihnen aufzusteigen. Da hebt der Krämer zufällig den Kopf - im nächsten Augenblick schreit er entsetzt auf.
    Keiner versteht diese Reaktion, aber wie sie nach oben sehen, entdecken sie ein geöffnetes Fenster und ... aus diesem beugt sich gerade ein offenbar uralter Mann. Sein langes, weißes Haupthaar und sein Bart wehen wie ein Banner im Wind.
    Jetzt gibt Dr. Glücklich einen entsetzten Schrei von sich und flüchtet sich sofort hinter einen kleineren Felsblock.
    "Was habt ihr denn, ihr Jammerlappen!?" schimpft Rodolphe.
    "Es ist der Alte aus meinem Traum!" antwortet ihm der Doktor aus sicherer Entfernung.
    Über diese weitere Parallele sind alle so erstaunt, dass für eine Weile niemandem etwas zu sagen einfällt und keiner auf den Krämer achtet, der zitternd dasteht und ungläubig zu dem Alten hinauf sieht.
    "Es ist ... Kalfater!" erklärt er endlich und deutet nach oben.
    Mit dieser Eröffnung verliert Michel schließlich seine Nerven. Bereits beim Anblick der Dies-Irae-Sänger hat er sich im Totenreich geglaubt. Jetzt endlich scheint diese Ahnung Tatsache geworden. Gerade Kalfater ... der doch seit Langem tot sein muss.
    Michel beginnt haltlos zu wimmern.
    "Du kennst mich, Fremder?" hören sie dann den Alten fragen und wundern sich nicht darüber, dass sie seine Stimme klar und deutlich verstehen können. Zudem klingt diese Stimme freundlich ... gutmütig - überrascht jedoch auch.
    "Ja! Ich bin der Krämersohn, der als Junge mit ihnen und Nagor in die Ebene hinausgezogen ist!" erwidert jener.
    "Tretet ein ... Freunden ist meine Türe nie verschlossen!" sagt der Alte und sein Kopf verschwindet, das Fenster wird geschlossen.
    "Dr. Glücklich ... ach, wo ist denn der Dummkopf! Kommen sie - die Türe ist plötzlich offen!" ruft Rodolphe und betritt den Turm als Erster.
    "Kommen sie, Dottore! - Hut ab vor ihren Hellsehereien, aber jetzt sollten sie nicht übertreiben!" meint der Signore und winkt dem nach wie vor Verschreckten. "Avanti!"
    Endlich wagt sich Dr. Glücklich hinter seinem Fels hervor. Kurz darauf steigt er hinter Zeramov eine enge Wendeltreppe hinauf. Michel beschwert sich schon nach kurzer Zeit.
    "Verdammt lang diese Treppe!" findet er und schleppt sich keuchend Stufe um Stufe weiter.
    "In der Tat!" Dalia ist ins Schwitzen gekommen. Sie trägt ihren Pelzmantel seit geraumer Zeit überm Arm.
    "Und steil!" jammert auch Emma.
    "Mon dieu, so hoch war der Turm doch auch wieder nicht!" stellt Marlène fest.
    "Die anderen sind wohl schon oben? - Ich seh' X nicht mehr!"
    Zeramov streckt sich, doch auch Dalia hat den Anschluss an die anderen verloren.
    Übrigens ist mir gerade etwas aufgefallen."
    "Was denn, Mr. Zeramov?" forscht Dalia.
    "Wir befinden uns wieder einmal auf einer Treppe!"
    "Aaaaah!" Dr. Glücklich schreit entsetzt auf und will sofort wieder die Treppe hinunter. Michel kann ihn gerade noch festhalten. Er schiebt den auf Hebräisch Vor-sich-hin-Betenden an Zeramov vorbei nach oben.
    "Ach was, vielleicht hat das auch gar nichts zu bedeuten", meint Zeramov, der jetzt das Schlusslicht bildet.
    "Hoff' mer's!" Emmas Stimme drückt ihre Zweifel sehr gut

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