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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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herablassende Behandlung durch ihre Verwandten gewesen, die ihr immer das Gefühl vermitteln wollten, als wäre sie nicht viel mehr als eine Angestellte mit einem einladenden Lächeln.
    »Nur zu Ihrer Information, Hunter«, sagte Elyssa entschieden. »Ich bin genausowenig ein kleines Mädchen, wie Sie ein kleiner Junge sind. Ich bin zwanzig Jahre alt.«
    »Sie sehen mir aber eher wie fünfzehn aus.«
    »Übrigens wurde der letzte Vorarbeiter, den ich eingestellt hatte, vor drei Wochen in der Schlafbaracke erschossen«, erwähnte sie mit betont sanfter Stimme.
    Wieder zeigte Hunter keine Reaktion.
    »Nach diesem Vorfall ist Mac dann losgeritten, um Hilfe zu holen«, fuhr sie fort.
    »Und? Hat er welche bekommen?«
    »Wir hörten eine ganze Reihe von Schüssen. Mac selbst kehrte nicht zurück, aber sein Pferd. Und der Sattel war voller Blut. Na, wie steht’s? Wollen Sie den Job immer noch haben?«
    Hunter nickte, als ob das Schicksal, das bereits andere Männer ereilt hatte, ihm nichts anhaben könnte.
    »Dann muß ich das, was ich vorhin über Ihre Intelligenz gesagt habe, wohl wieder zurücknehmen«, erklärte Elyssa.
    Er warf ihr nur einen gelassenen Blick aus schwarzbewimperten, grauen Augen zu.
    »Sie sollten sich darüber im klaren sein, daß das Haus Ihnen wahrscheinlich nicht mehr Sicherheit bietet als die Schlafbaracke unserem letzten Vorarbeiter«, sagte sie langsam und deutlich, als ob sie einen Schwachsinnigen vor sich hätte.
    »Ich verstehe.«
    »Tun Sie das wirklich? Sie machen nicht den Eindruck eines Mannes, der damit rechnet, daß ihm etwas zustoßen könnte.«
    »Stimmt. Das tue ich auch nicht.«
    Mit einiger Verspätung nahmen nun die Collies den fremden Geruch wahr und stimmten ein ohrenbetäubendes Gebell an. Drei der Hunde kamen von der Rückseite des Hauses dahergestürmt; zwei andere rasten aus dem dunklen Weidendickicht, das den Bach jenseits der Farm säumte.
    »Dancer, Prancer, Vixen, ruhig!« befahl Elyssa. »Cornet und Donner, das gilt auch für euch beide!«
    Alle fünf Hunde hörten augenblicklich auf zu bellen.
    Hunter betrachtete die lebhaften, langhaarigen, schwarzweiß gefleckten Tiere, die ihn und Elyssa neugierig umkreisten.
    »Für mein Begriffe haben die aber nicht viel Ähnlichkeit mit Rentieren«, bemerkte er.
    »Was? Ach so.« Elyssa lächelte, als ihr aufging, daß sich seine Bemerkung auf die gleichnamigen Rentiere von Santa Claus bezog. »Vor ein paar Jahren wurde kurz vor Weihnachten ein Wurf Welpen geboren, daher die Namen.«
    »Wo sind dann Dasher und Cupid?«
    »Dasher wurde von einem Falken erwischt, als er knapp fünf Wochen alt war. Und wir hatten bereits eine Katze namens Cupid, deshalb haben wir uns statt dessen für Vixen entschieden.«
    Die Hunde umkreisten Hunter und sein Pferd, während sie die beiden fremden Gestalten ausgiebig beschnüffelten. Dann blickten sie Elyssa an. Sie wedelte mit der Hand, worauf die fünf wieder in die diversen Richtungen davontrotteten, aus denen sie gekommen waren.
    »Es kann sein, daß sie Sie noch ein paarmal anbellen werden«, erklärte sie, »aber sie werden nichts und niemanden anfallen außer vierbeinige Räuber. Sie sind Hütehunde, die die Herde Zusammenhalten, keine Wachhunde.«
    »Nach dem, was ich so gehört habe, können Ihre Hüter auf der Ladder S nicht mehr allzuviel Arbeit mit dem Vieh haben«, sagte Hunter trocken.
    Elyssa stritt seine Bemerkung nicht ab. Die Banditen hatten systematisch den größten Teil ihres Viehs von den Weiden gestohlen und ihr damit jede Lebensgrundlage entzogen.
    Noch ein weiterer Monat dieser Art und sie würde bankrott sein.
    Hunter hat recht, dachte sie unglücklich. Ich brauche wirklich dringend jemanden, der mit einem Gewehr umgehen kann.
    »Haben Sie noch irgend etwas anderes als Wiesenheu für mein Pferd?« wollte er wissen. »Bugle Boy hat den ganzen langen Weg über nichts als Gras zu fressen bekommen.«
    »Natürlich. Kommen Sie mit.«
    Elyssa eilte die Verandastufen hinunter.
    »Nicht nötig«, erklärte er. »Sie brauchen mir nur den Weg zu beschreiben, und ich werde schon hinfinden. Mein Verstand ist durchaus in der Lage, Anweisungen zu befolgen.«
    »Irgendwie habe ich den Verdacht, daß Sie wesentlich lieber Anweisungen erteilen als befolgen.«
    Wieder hoben sich seine schwarzen Brauen zu kritischen Bögen.
    »Sind Sie immer so frech?« fragte er.
    »Sicher«, gab sie forsch zurück. »Onkel Bill hat mich schon >Frechdachs< genannt, seit ich alt genug war, um auf seinen

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