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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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dass dies nur von einem Drachenbullen kommen konnte, und davon hatten wir nur einen vor Ort.
    »Nein, nein, nein«, hörte ich Arva flehen, doch schon erklang das schwere Flattern von Ilians Flügeln. Ich presste Roran fester an mich heran. Meine Lage war mehr als unbequem und ich fragte mich, ob man uns hier je wieder herausbekommen würde.
    Platzangst begann sich in mir breitzumachen, presste mir die Luft aus den Lungen. In meinen Ohren begann es zu rauschen. So laut, dass alles um mich herum ausgeblendet wurde, sogar Rorans Protestgebrüll. Die Luft wurde stickig und dick, alles um mich herum begann sich zu drehen, als ich plötzlich mit Roran im Arm zu Boden fiel. Ich kam hart auf der Schulter auf und biss mir vor Schmerzen in die Zunge.
    Flackerndes Licht des total demolierten Wohnwagens flimmerte in meinen Augen. Das Gesicht meines Bruders schob sich in meine Sichtweite. Er rief mir irgendetwas zu, doch ich konnte ihn einfach nicht verstehen. Das Fiepen in meinen Ohren war zu hoch und zu präsent. Alles andere ging unter. Thomas zog mich auf die Beine und deutete auf den anderen Wohnwagen, in dem André mit Conny, Mischa und Leon verharrte. Er gab mir einen kräftigen Schubs und ich lief los.
    Unser Wohnwagen war auseinandergerissen, und so musste ich mir mit Roran im Arm einen Weg durch die Trümmer bahnen. Erst als ich versuchte, über das, was mal die Küchenzeile gewesen war, drüberzusteigen, bemerkte ich Kassandra hinter mir. Sie half mir und redete unentwegt auf mich ein, aber ich verstand kein Wort. Ich wollte ihr irgendwie klarmachen, dass offenbar ein Schuss oder die Angst mir mein Hörvermögen genommen hatte. Doch etwas im Hintergrund lenkte meine Aufmerksamkeit von ihr weg. Ein blauer Drache kämpfte mit einem dunkelgrünen. Arva schien sich ebenfalls verwandelt zu haben – oder der andere grüne war Audrina. Jedenfalls schien der andere Drache auf etwas herumzukauen. Ich konnte es einfach nicht sagen.
    Kassandra packte mich an meiner schmerzenden Schulter und schob mich voran. Mir schossen Tränen vor Schmerzen in die Augen. Ich muss einen lauten, klagenden Laut von mir gegeben haben, denn sie ließ mich augenblicklich los, stieß mich aber weiter in Richtung des anderen Wohnwagens. Bevor ich mich umdrehte, sah ich noch, wie sie ein paar Schüsse hinter sich abfeuerte.
    André öffnete mir die Tür und wechselte sich erleichtert mit Kassandra ab. Er rannte hinaus zu dem Kampf und die Freundin meines Bruders trat mit mir ein. Conny kam auf mich zugelaufen und zog mich in ihre Arme. Nachdem sie mich gedrückt hatte, nahm sie Roran aus meinen zittrigen Händen. Mischa übernahm das Baby und Conny manövrierte mich auf ein Bett, wo sie mich hinsetzte und ich langsam wieder zu Verstand kam. Das furchtbare Fiepen in meinem Ohr verschwand und wurde durch das Kampfgebrüll der Drachen und die Stimmen meiner Freunde ersetzt.
    »Scheiße, das wird verdammt viel Schweigegeld kosten«, hörte ich Kassandras Stimme. »Die Wohnwagen hier sind alle voll besetzt zu dieser Jahreszeit.«
    »Zum Glück ist es eher ein kleiner Campingplatz und die vielen Bäume verhindern die Sicht«, versuchte Conny die Situation abzuschwächen. »Und es ist dunkel!«
    »Schätzchen«, lachte Kassandra müde. »Mach dir nichts vor.«
    Ein elektronisches Knistern erklang und das Walkie-Talkie an Kassandras Gürtel ging an. Ich hörte einen Mann sagen, dass Verstärkung eingetroffen sei. Wer das gewesen war, konnte ich aber auf Grund der miesen Qualität nicht sagen. Es könnte Thomas' Stimme gewesen sein.
    »Daraus wird wieder so eine bekloppte Alien-Geschichte, die dann für einige Wochen durch einschlägige Foren geistert«, sprach Kassandra amüsiert weiter. Die Nachricht, dass der Orden angerückt war, erheiterte sie offensichtlich. Ich konnte aber nur an Ilian denken und fragte mich, ob er eine Chance gegen seine Brutmutter hatte? Musste er doch … als Drachenbulle, oder? Dafür ließen die Weibchen doch die Männchen überhaupt in ihre Nähe. Weil sie körperlich stärker waren und sie und ihre Brut beschützen konnten.
    »Die halten die Drachen für Aliens?«, hakte Leon erstaunt nach.
    »Kommt ihnen jedenfalls logischer vor als Drachen«, antwortete Kassandra und grinste. »Und uns hält man dann für die Men in Black.«
    Leon lachte etwas unbeholfen, weil ihn die Kampfgeräusche von draußen zu irritierten schienen. Als dann auch noch plötzlich ein Hagel von Schüssen durch die Nacht donnerte, hielten wir uns alle die

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