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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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hatte er den wiegenden Schritt eines Zwergs, obwohl er durchschnittlich groß war. »Wir müssen hoffen, daß sie genug gesehen hat, um ihn zu identifizieren.«
    »Ich möchte rechtzeitig zur Pressekonferenz ein Phantombild«, verkündete Sabin.
    Kate knirschte mit den Backenzähnen. O ja, das würde ein richtiger Leckerbissen von Fall werden. »Ein gutes Phantombild braucht Zeit, Ted. Es zahlt sich aus, so was richtig zu machen.«
    »Ja, also, je eher wir eine Beschreibung unter die Leute bringen, ein Bild, desto besser.«
    Sie konnte sich gut vorstellen, wie Sabin Informationen aus der Zeugin quetschte und sie dann wie einen Lumpen beiseite warf.
    »Wir werden alles tun, um die Sache zu beschleunigen, Mr. Sabin«, versprach Rob. Kate warf ihm einen giftigen Blick zu.
    Das Rathaus war einmal das Gerichtsgebäude von
    Hennepin County gewesen und als solches mit Sinn für nüchternen Prunk gebaut worden, um Besucher zu
    beeindrucken. Der Eingang von der Fourth Street, den Kate nur selten Grund hatte zu passieren, wirkte überwältigend wie ein Palast, mit einer doppelten Marmorfreitreppe, unglaublichen Bleiglasfenstern und der gigantischen Vater der Gewässer Skulptur. Der Hauptteil des Gebäudes hatte sie immer schon an ein Krankenhaus erinnert, mit seinen gekachelten Böden und der weißen Marmortäfelung. Das Gebäude wirkte immer verlassen, obwohl Kate wußte, daß es vor Cops und Gangstern, städtischen Beamten, Reportern und Bürgern auf der Suche nach Gerechtigkeit oder einem Gefallen aus allen Nähten platzte.
    Die Abteilung für Verbrechensermittlung der Polizei quetschte sich in einen düsteren Irrgarten von Räumen am Ende einer höhlenartigen Halle, während die eigentlichen Räume umgebaut wurden. Überall stapelten sich Akten und Schachteln, zerbeulte graue Aktenschränke füllten jede verfügbare Ecke. An die Wand neben der Tür zu dem umgebauten Besenschrank, in dem jetzt die Ermittler für Sexualverbrechen saßen, war ein Schild geklebt, das verkündete: TRUTHAHNTOTENFEIER, 27. November, Patrick’s, 16 Uhr. Sabin winkte der Empfangsdame und bog nach rechts zum Büro des Morddezernats. In dem Raum war ein Labyrinth von häßlichen Stahlschreibtischen in der Farbe schmutziger Knetmasse. Einige Schreibtische waren besetzt, die meisten nicht. Einige sahen ordentlich aus, die meisten erstickten in Papierkram.
    Notizen, Fotos und Cartoons waren an Wände und Schränke geklebt und getackert. Auf einer Seite der Tür befahl eine Aktennotiz: MORDDEZERNAT-SPERRT EURE PISTOLEN EIN!
    Sam Kovác, mit Telefonhörer am Ohr, entdeckte sie, verzog grimmig das Gesicht und winkte sie zu sich. Kovác hatte achtzehn Dienstjahre auf dem Buckel und sah genauso aus, wie man sich den Durchschnittscop vorstellt: Standardschnurrbart und billiger Haarschnitt, beides hellbraun und heftig mit Weiß durchzogen.
    »Ja, mir ist klar, daß du mit der Schwester meiner zweiten Frau befreundet bist, Sid.«
    Er zog ein frisches Päckchen Salems aus der Stange auf seinem Schreibtisch und fummelte mit der Zellophanverpackung herum. Er hatte das Jackett seines zerknitterten braunen Anzugs abgestreift und die Krawatte gelockert.
    »Damit hast du aber noch lange keinen Anspruch auf Insiderinformationen zu diesem Mord. Alles, was du dafür kriegst, ist mein Mitgefühl. Ja? Ja? Sie hat das gesagt?
    Warum meinst du, hab ich sie verlassen? Mmhm. Mmhm.
    Ach ja?«
    Er biß in die Banderole der Zigarettenpackung und riß sie mit den Zähnen auf. »Hast du das gehört, Sid? So hört sich das an, wenn ich dir den Arsch aufreiße, falls du auch nur ein Wort davon druckst. Hast du mich verstanden? Du willst Informationen? Dann komm mit allen anderen zur Pressekonferenz. Ja? Du mich auch.«
    Er knallte den Hörer auf die Gabel und richtete seine grimmige Miene auf den Bezirksstaatsanwalt. Seine Augen waren grünbraun, wie feuchte Rinde, blutunterlaufen, hart und sie funkelten vor Intelligenz. »Scheiß Reporter, das wird noch häßlicher als meine Tante Selma, und die hat ein Gesicht, das eine Bulldogge zum Kotzen bringen kann.«
    »Haben sie Bondurants Namen?« fragte Sabin.
    »Natürlich haben sie.«
    Er zog eine Zigarette aus der Packung und ließ sie von der Unterlippe baumeln, während er den Kram auf seinem Schreibtisch durchwühlte. »Sie schwirren wie die Schmeißfliegen über einem Haufen Hundescheiße«, sagte er und warf ihnen einen Blick über die Schulter zu. »Tag, Kate – Herrje, was ist denn mit dir passiert?«
    »Lange Geschichte. Du

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