Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
stand ihm klar ins Gesicht geschrieben. Es schmerzte gleich einem Schlag in die Magengrube. Sie hielt dem Blick nicht stand und betrachtete den Boden. Sean wartete geduldig, bis sie erneut hochsah. Jetzt war es der Master, der sie ansah, die Mimik eine glatte Maske.
„Es tut mir leid, Sean.“
„Du vertraust mir deinen Körper an, doch dein Herz und deine Seele verwehrst du mir. Wenn du die vereinbarte Zeit bei mir bleiben möchtest, reicht mir das nicht.“
Falls er sie jetzt hinauswarf, wäre alles, was sie erduldet hatte, umsonst gewesen.
Wirklich? , fragte die ungebetene Stimme. Ist es nicht vielmehr so, dass du dich in Sean verliebt hast? Dass dich der Gedanke, ihn niemals wiederzusehen, bis in die Tiefen deines Seins schmerzt? Dass du mittlerweile nicht mehr nur wegen Grace hier bist?
Was auch immer Sean in ihrem Gesicht las, es veranlasste ihn, sie in seine Arme zu ziehen.
„Ich gewähre dir ein paar Tage, Hazel. Dann vertraust du dich mir an, ob du willst oder nicht.“
„Ich verspreche es.“
Sie schluckte, denn sie erkannte, dass Sean ein Versprechen nicht leichtfertig annahm.
Was würde er ihr antun, wenn sie nicht freiwillig redete? Seltsamerweise verspürte sie keine Angst vor ihm, dumm, wie sie war. Das schrie ihr der Verstand deutlich entgegen, doch ihr Herz weigerte sich, es zu glauben.
Kapitel 5
Ihr Misstrauen verletzte ihn tief. Sean war ehrlich genug, es zuzugeben. Diese Frau drang ihm unter die Oberfläche. Normalerweise hätte er nicht gezögert, sie in den Keller zu verfrachten, sie an dem besonderen Stuhl festzubinden und das Geständnis aus ihr herauszuzwingen.
Stattdessen verspürte er Skrupel, es auf diese Weise zu tun, denn das würde das Band, das sie verband, unwiderruflich zerstören. Ihn verlangte es nicht lediglich danach, die Wahrheit aus ihr zu locken, er wollte, dass sie ihm vertraute.
Die Erkenntnis rammte ihn, als ob Keith mit ganzer Wucht auf ihn prallte. Das kleine Biest hatte sich in seinen Verstand geschlichen, obendrein hatte er sich Hals über Kopf in sie verliebt.
Sie lag auf seinem Bett, gefangen in tiefem Schlaf. Das Gästezimmer, das sie ursprünglich für sie vorbereitet hatten, hatte sie nicht zu Gesicht bekommen.
Er ging in das Untergeschoss, welches ausschließlich einer speziellen Klientel offenstand. Diese Räume eigneten sich nicht für jeden.
Die Schreie, das Stöhnen, das Surren der Peitschen – all die Geräusche, die aus dem Gewölbe drangen, müssten Brian mehr als in die Knie gezwungen haben. Er würde denken, er sei direkt in der Hölle gelandet. Ein Sohn, der seine Mutter schlug, hatte es auch nicht besser verdient. Brian hatte seine Mutter nicht nur geschlagen, er hatte sie getreten, als sie auf dem Boden lag.
Der Vergleich mit Satan war nicht verkehrt, er entlockte Sean ein tiefdunkles Lachen, das wiederum Brian ein entsetztes Keuchen entriss. Angst würde bald in Respekt übergehen. Diese Methode war bei Brian die beste Vorgehensweise. Brian presste sich in die hinterste Ecke der Zelle.
Sean ließ sich Zeit, bevor er etwas sagte, musterte den Jungen mit harten Augen. Er reagierte wie erwartet, unsicher und ängstlich.
Ein Schatten bildete sich im Türrahmen, riesig und unheimlich, untermalt von lauten unheilvollen Schritten. Brian wirkte, als ob er der Ohnmacht nah sei. Sean dagegen biss sich auf die Unterlippe, denn leises Pfeifen begleitete die Ankunft von Keith.
Keith hielt eine Dressurgerte in der Hand, mit der er gegen sein Bein wippte. Ein gellender Schrei drang aus dem Foltergewölbe zu ihnen herüber, unterbrochen von dem herzerweichenden Schluchzen einer Sub. Das Gejammer endete abrupt, stattdessen ertönte das eindeutige Geräusch einer Gerte, die auf nacktes Fleisch aufschlug, ehe die Tür ins Schloss fiel. Master Gordon hatte es genau abgestimmt.
„Du schlägst gerne deine Mutter!“
Sean lächelte Brian an, ihm war bewusst, wie furchteinflößend das wirkte. Sein Lächeln zwang harte Jungs in die Knie, und der kleine Brian war alles andere als ein tougher Kerl. Brian hatte den falschen Weg eingeschlagen, und Sean würde ihn zurück auf die richtige Spur bringen. Er verfügte über geeignete Mittel und Wege, besaß nicht die geringsten Skrupel, sich durchzusetzen. Brian wusste, mit was er es zu tun hatte. Das Entsetzen stand ihm klar ins Gesicht geschrieben.
„Wir führen jetzt ein Gespräch, von Mann zu Mann.“
Brians Blick hüpfte von Keith zu Sean, dann zur Gerte. Er sank auf den Boden und brach in
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