Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
Wollte sie wirklich seine Geheimnisse aufdecken? Würde sie damit fertig werden?
Sie grübelte zu viel, fügte Probleme hinzu, wo sie doch genügend hatte. „Sie war auf der Suche nach sexueller Erfüllung und lernte jemanden in einem Buchladen kennen, der sie mit einem Dom bekannt machte.“
„Sein Name?“
„Sie nannte den Dom Frederic, aber ich glaube nicht, dass es sein richtiger Name war.“
Sean streichelte ihren Kopf, und sie kuschelte sich tiefer in den Morgenmantel, atmete seinen unverfälschten Geruch ein.
„Er führte sie in die BDSM-Szene ein, schenkte ihr nie gekannte sinnliche Befriedigung.“
Genau, wie Sean es bei ihr tat.
„Zuerst hat sie mir alles erzählt. Das glaubte ich zumindest. Erst hinterher realisierte ich, dass sie mir nie beschrieben hat, wie Frederic aussah. Wo die Sessions stattfanden, und was nach dem anfänglichen Spanking geschah.“
„Hier, trink noch was.“ Er reichte ihr eine Wasserflasche.
„Grace wurde immer verschlossener, weigerte sich, mit mir zu reden. Als ich sie festnageln wollte, ist sie in Tränen ausgebrochen und flehte mich an, ihr keine Fragen mehr zu stellen, weil sie mir nicht antworten durfte. Aber sie versicherte mir im gleichen Atemzug, dass es ihr gut ginge. Dass ihr Dom sich nur an ihre Grenzen herantaste, sie deswegen erschöpft sei.“
Hazel holte tief Luft, um die eigene Verzweiflung zu unterdrücken.
„Ich habe nicht gemerkt, dass sie Todesangst hatte, obendrein den Kerlen hörig war. Eines Abends stand sie vor meiner Tür, blutend, verletzt, halb verdurstet. Sie haben Nadeln, Kneifzangen und Peitschen benutzt.“
Hazel hatte den Anblick vor Augen, es hatte sich in ihr Gehirn gegraben.
„Es war nicht das erste Mal, ich entdeckte ältere Verletzungen. Ich versuchte, sie dazu zu bewegen, ins Krankenhaus zu gehen, die Polizei aufzusuchen …“
„Du fühlst dich schuldig, Hazel.“
Ja, das tat sie, das Gefühl hatte sie fast zerquetscht, bis sie beschlossen hatte, zu recherchieren.
„Sie erzählte mir, dass sie eine Entführungs- und Vergewaltigungsfantasie nachspielen wollten, die ausartete.“
Hazel schluckte schwer an der Tatsache, dass auch sie solche Träume hatte, so wie viele andere Frauen. Daher hatte Grace es vehement abgelehnt, Anzeige zu erstatten. Denn welcher Richter würde ihr nicht zumindest eine Mitschuld an den Vorkommnissen geben? Es wäre außerdem ein gefundenes Fressen für Reporter jeglicher Art gewesen. Hexenverbrennungen fanden heute anders statt als im Mittelalter. Heutzutage benutzte man keinen Scheiterhaufen, sondern Zeitung, Fernsehen und Internet.
„Ein paar Wochen später fand ich sie auf ihrem Bett, mit aufgeschnitten Pulsadern. Ich habe sie im Stich gelassen, ihr nur zu gern geglaubt, dass es ihr besser geht.“
„Und was ist mit dir passiert?“
„Ich wollte die Täter finden, diesen geheimnisvollen Frederic stellen, besuchte offene BDSM-Clubs, stellte offensichtlich die falschen Fragen. Nach einem Besuch suchte ich einen Pub auf, um etwas zu trinken. Ich wachte gefesselt auf, nackt, mit zwei vermummten Kerlen.“
Ein schmerzendes Schaudern lief über ihren Körper.
„Sie schossen Fotos, die mich zeigten, wie ein Mann auf mir lag, wie ich nackt mit gespreizten Beinen im Bett lag, mit offenen Augen.“
Sie ballte die Hände zu Fäusten, und Sean nahm sie in seine und küsste sie auf die Handrücken.
„Ich weiß nicht, ob sie mich vergewaltigten, es ist wie eine Grauzone in meinem Gehirn. Ich war so verängstigt, dass ich mich nicht einmal zum Arzt getraut habe. Erst Tage später habe ich mich auf Krankheiten untersuchen lassen. Auch wie ich nach Hause gekommen bin, entzieht sich meiner Kenntnis. Sie entführten Bonsai, raubten mir alle Erinnerungsstücke an ihn, wahrscheinlich töteten sie ihn. Sie drohten mir, wenn ich nicht aufhöre, würden sie mich umbringen.“
„Wie haben sie dir diese Botschaft übermittelt.“
„Der Brief lag neben mir auf meinem Kopfkissen zusammen mit den Fotos.“
„Besaß Grace einen Computer?“
„Ein Notebook und ein iPhone. Ich habe sie immer wieder durchforstet. Da ist nicht der geringste Hinweis.“
„Und was wolltest du im Keller des Sadasia ?“
Sie erzählte ihm von den Räumen, die Grace ihr beschrieben hatte, dass sie ihren Namen in den Boden eingeritzt hatte. An was sie sich erinnerte.
„Als John mir das Angebot unterbreitet hat, hoffte ich einerseits, ich würde etwas herausfinden, andererseits hatte ich panische Angst, dass du darin
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