Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
war. Sie kämpfte mit den Tränen, versuchte nicht zu schreien, schaffte es kaum. Jeder unterdrückte Schrei biss in sein Herz.
Er lief um sie herum, zog ihren Kopf in den Nacken und betrachtete sie intensiv. Der Blick war klar, die Atmung ruhig, so wie er es ihr beigebracht hatte. Das würde sich gleich bei dem Rohrstock ändern, da halfen weder Atemtechnik noch das Feng-Shui, das sie so liebte.
„Ich durchbreche nicht deine Haut, Hazel. Vielleicht hilft dir der Gedanke. Ich verspreche es dir.“
Sean holte aus, und der Stock schlug auf ihrem Arsch auf, hinterließ eine deutliche Strieme. Hazel gelang es bei den ersten drei Hieben, die Schreie zu unterdrücken. Dann kamen sie aus ihrer Kehle, jeder einzelne davon verletzte ihn und auch Keith, er sah es ihm glasklar an.
Er überschritt eine Grenze, die er als Master niemals überschreiten würde. Aber das war egal, sie hatte ihm ohnehin misstraut.
Hazel war unfähig, an der Pein vorbeizufühlen; sie hatte keine Angst mehr, fühlte keine Trauer um Grace. Alles, was verblieb, waren die grauenvolle Qual und die Einbuße von etwas, was sie nicht richtig besessen hatte: Sean.
Unvermittelt hörte er auf, und sie hing wie der Mehlsack, der sie vor so langer Zeit hatte sein wollen, auf der Strafbank. Keith löste die Fußfesseln.
Sean befreite ihre Handgelenke. Sie kniff die Lider zu, wollte ihn nicht ansehen. „Sieh mich an, Hazel.“
Die sanft gesprochenen Worte raubten ihr den winzigen Rest Würde, den sie noch hatte, denn jetzt ging das Weinen, das den Ursprung im Schmerz besaß, in Tränen des Verlustes über. Es tat unglaublich weh.
Sie versuchte hochzuspringen, doch die Beine knickten ihr weg, und sie landete auf dem Boden, rollte sich zu einer Kugel zusammen. „Grace, ich habe es für Grace getan, sie haben sie umgebracht.“
Starke Arme zogen sie gegen einen Brustkorb, dessen Herzschlag sie zu gut kannte. Nicht einmal in dieser Situation schaffte sie es, ihn zu hassen.
Eine Decke umhüllte sie, sie hörte entfernende Schritte, und sie verblieb allein mit Master Sean.
Was, wenn er sie rauswarf? Sie nie wieder sehen wollte?
Oh Gott.
Der Gedanke schmerzte weitaus mehr als der in Flammen stehende Hintern.
Sean presste sie an sich, murmelte irgendetwas, das sie nicht verstand. Er schenkte ihr den Trost, den sie dringend benötigte, verharrte stumm, bis ihre Tränen versiegten.
„Ich bringe dich ins Bett, und dann erzählst du mir alles, Kleines.“
Sie klammerte sich an ihn. Verflucht, er hatte gedacht, sie würde ihn hassen für das, was er ihr angetan hatte. Stattdessen hatte sie irgendeinen Unsinn gemurmelt, dass er sie nicht fortschicken sollte, dass sie ihn liebte, unterbrochen von Worten über Grace. Er ahnte, was geschehen war, doch sie musste es sich von der Seele reden, und er brauchte Fakten. Endlich hatten sie eine Spur zu den Bastarden, die sich an naive Subs heranmachten, sie gebrochen zurückließen und anscheinend auch tot.
Er schmunzelte, als er sein Schlafzimmer betrat. Nicht nur, dass Keith ihm nicht gehorcht hatte: Ihre Kleidung hing noch in seinem Schrank, obendrein stand eine Jumbotasse Kakao auf dem Tisch, und das Krümelmonster lag auf Hazels Kissen.
Er drückte ihr das Stofftier in die Hände, und sie presste es gegen ihre Brust. Sean wünschte sich, Vino wäre hier, der Vierbeiner würde ihr aus dem Schockzustand helfen.
„Leg dich auf den Bauch und trink, danach dusche ich dich.“
Ich v ersuche deine Schmerzen zu lindern.
Eigentlich hatte er geplant, sie von Keith in den Federzirkel bringen zu lassen. Zum Teufel damit. Keith kannte ihn zu gut.
Wenn Hazel in diesem Zustand bei den Sullivans auftauchte, würden die drei Hexen ihn in die Hölle verwünschen. Er konnte sich Kim bestens vorstellen, wie sie um ein Lagerfeuer hüpfte, und wie Viola Flüche ausstieß, die Sally mit einem süßen Lächeln bekräftigte und darüber hinaus Nadeln in eine Puppe stieß, die wie er aussah.
Hazel schaffte es nicht, die Tasse zu halten. Er testete die Temperatur, hielt ihr das Getränk an die Lippen, und sie trank vertrauensvoll einen Schluck. Der Anblick grub sich in sein Gedächtnis. Ihre Unterlippe blutete.
„Bitte verzeih mir, Master Sean. Bitte … bitte.“ Ein erneuter Tränenschwall. Sean fühlte sich hilflos.
„Sean, Hazel. Im Moment möchte ich nur ein Mann sein. Dir ist verziehen. Aber mach so was nie wieder, Hazel, egal aus welchem Grund.“
Er würde es nicht überleben, sie nochmals auf diese Weise zu
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