Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
bestrafen und auch nur noch eine Träne von ihr zu sehen, die auf diese Art entstand.
„Kannst du stehen?“
Sie musste in die Dusche, das warme Wasser würde das Zittern vertreiben. Er half ihr auf, und sie stand verloren vor ihm. Was war so anders an ihr, dass sie ihm dermaßen den Boden unter den Füßen wegriss?
Jede Sub, die sich so ungehorsam zeigte, hätte er des Sadasias verwiesen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden. Allein die Vorstellung, Hazel nicht um sich zu haben, schmerzte wie Salz auf abgeschürfter Haut.
Dennoch, sie brauchte ein wenig Zeit für sich. Er gestand sich selbst ein, dass er wie ein Sandsturm über sie hereingebrochen war, ihr keine Gelegenheit gegeben hatte, sich mit der Situation zu arrangieren, um sie dazu zu bringen, sich ihm anzuvertrauen.
Er hatte erreicht, was er wollte, zu einem verdammt hohen Preis.
Er ging ins angrenzende Bad und drehte die Dusche auf, justierte die Temperatur. Fast rechnete er damit, dass sie vor ihm zurückzuckte, doch sie tat es nicht, lehnte sich stattdessen gegen ihn, als ob sie mit ihm verschmelzen wollte. Hazel reagierte wie eine Sub nach einer intensiven Session, nicht wie ein Folteropfer.
Dem Himmel sei Dank.
„Halt dich an mir fest.“ Er presste sie an sich, denn das Wasser würde sie zuerst peinigen, als ob er ihren Po anzündete.
Im ersten Moment, als er sie im Dungeon entdeckt hatte, war er außer sich vor Wut gewesen, doch als sie ihn angesehen hatte, war der Zorn verflogen.
Sie wäre aus der Dusche geflüchtet, wenn er sie nur gelassen hätte. Zur Hölle, tat das weh, als ob ihr jemand Alkohol in die Wunden schüttete. Sean hielt sie sicher und geborgen. Sie legte die Stirn gegen seinen Brustkorb, versuchte noch immer, Ordnung in das Chaos ihrer Emotionen zu bringen. Sean hatte sie hart bestraft, und irgendwie akzeptierte sie seine Handlung.
War das nicht idiotisch?
Obwohl er ihr unglaublichen Schmerz zugefügt hatte, wusste sie, dass er jeden Schlag gehasst, dass es nicht die dominante Seite in ihm berührt hatte, sondern er es tat, weil es getan werden musste. Er hätte sie auch an Keith weiterreichen können, schließlich war er ebenso ein Söldner wie er. Ja, genau daran erinnerten die beiden sie, an Söldner, die wussten, was sie taten und es durchzogen, wenn sie mussten.
Jetzt verstand sie, wieso Grace in den Fänger der wirklich Perversen gelandet war. Wenn man jemanden liebte, ihm vertraute, fiel es schwer, vernünftig zu handeln.
Oh ja, sie liebte Sean, selbst nach allem, was geschehen war. Sie war ehrlich genug zuzugeben, dass sich das Gefühl verstärkt hatte. Aberwitzigerweise schweißte die Bestrafung sie nachhaltiger an ihn. Obendrein verspürte sie Erleichterung, dass sie ihm endlich ihr Herz ausschütten konnte.
Und das machte ihr eine Heidenangst.
„Ganz ruhig, Liebes. Ich werde sanft sein.“
Sie stützte sich an den Fliesen ab, während Sean sie wusch, gründlich und zärtlich, nichts von ihr verlangte außer ihrem Vertrauen.
Er rubbelte sie trocken, sparte ihren Po aus, den er nur abtupfte. Sie krallte sich an ihm fest, weil es schmerzte, ihr ungewollt Tränen in die Augen trieb, die schlussendlich ihre Wangen hinabtropften. Sean küsste sie liebevoll fort, berührte ihre Lippen federleicht und sah sie bedauernd an.
„Leg dich auf den Bauch, damit ich dir den Po eincremen kann. Keith hat eine kühlende und heilende Lotion vorbeigebracht.“
Diesmal blickte der Master sie an. Sie versuchte, vor ihm zurückzuweichen.
„Das war keine Bitte.“ Er grinste sie an, ganz der Sadist, der er war.
Mistkerl!
Es brannte wie Säure. Sean hielt sie unbeweglich, indem er kurzerhand ein Knie auf ihre Wirbelsäule presste.
„Schon vorbei. Jetzt führen wir das längst fällige Gespräch.“ Er lehnte sich an die Rückenlehne des Bettes, und sie legte sich auf die Seite, positionierte den Kopf auf seinem Schoß.
Wo sollte sie nur anfangen?
„Beschreib Grace, wie sie war, was du an ihr mochtest.“
„Grace war wie eine Schwester für mich, wir standen uns nah, teilten alles.“ Das hatte sie zumindest gedacht.
„Vor einem Jahr veränderte Grace sich zum Negativen.“
Es fiel ihr schwer, das Innerste von Grace auszubreiten. Sie empfand es als respektlos.
„Hazel, ich kann dir helfen. Ich besitze die nötigen Mittel und Wege, um herauszufinden, was mit Grace passierte. Ich verspreche dir, ich werde ihr Andenken ehren.“
Dass Sean kein reiner Gärtner war, hatte sie vom ersten Kontakt an geahnt.
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