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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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›Homo sapiens‹,
wohingegen Delsart diese immaterielle
Daseinsform ausdrücklich allen Dingen und Lebewesen zugesteht.
    Die spirituelle Existenz (Sekundärexistenz) Geminus ist eine sublimierte Reflexion des physischen Seins. Delsart
lehrte (siehe
oben), daß jedes Ding, das auf der
›primitiven‹ physischen Ebene existiert,
auch auf der spirituellen Ebene vertreten ist.
    Ihm verdanken wir die Erkenntnis, daß beim Tod
eines Lebewesens dessen Geminus eine radikale Veränderung
erfährt. Während der
Leichnam eine Art spiritueller Präsenz bewahrt, hat sein
Geminus keine
Ähnlichkeit mehr mit dem einst Lebenden. Diese
Verschiedenheit, folgerte
Delsart, ist verantwortlich für die mangelnde Eigeninitiative
der auferweckten
Toten.
    Es war Delsart nicht mehr vergönnt, die Natur
dieser sekundären Existenzform zu erforschen, noch hatten
seine Runen die
Macht, sie zu beeinflussen. Sein Vermächtnis für die
Nekromantie besteht in
einer Runenstruktur, die es ermöglicht, den Geminus in seiner
ursprünglichen
Form wieder an die physische Existenz zu binden …
Mißerfolge bei der Anwendung der Delsart-Methode
    Die Entwicklung der Nekromantie verlief nicht
ohne Schwierigkeiten, auch wenn das heute gern geleugnet wird. Unsere
Forschungsgruppe hat
Runentexte aus jener Periode eingesehen. In Berichten über die
ersten Versuche
ist von schwerwiegenden Problemen bei der Umsetzung von Delsarts
Theorien in
die Praxis die Rede. Die Rituale sowie die Wartezeiten, denen eine
grundlegende
Bedeutung zukommt, waren nicht bekannt. Als unvermeidliche Folge des
empirischen
Vorgehens wurden Tote zu früh auferweckt, ohne die
erforderliche Distanz des
Geminus zur physischen Existenz. Es wurden viele Lazare erschaffen, die
anschließend vernichtet werden mußten. Geheime
Runen enthalten das Wissen, daß
eine Gruppe von Lazaren für die Rebellion und die
darauffolgenden Kriege um den
Pfeiler von Zembar verantwortlich war.
     
Verbesserungen der Delsart-Runen
    Noch während die Kriege um den Pfeiler von Zembar
tobten,
wurden an den Runenstrukturen Verbesserungen vorgenommen und ein
nekromantisches
Zeremoniell entwickelt, um die Toten als treue Diener ihrer lebenden
Gebieter
und des Staates wiederzubeleben. Die genaue Spanne des Wartens zwischen
dem
Zeitpunkt des Todes und der Reanimation wurde errechnet.
Während dieser Periode
entfernen sich Körper und Geist genügend weit
voneinander, um die Ausübung des
freien Willens nach der Wiederbelebung zu verhindern. Die Toten
vermochten
jetzt innerhalb gewisser Grenzen selbständig zu arbeiten statt
als Marionetten
unter der ständigen Aufsicht eines Nekromanten. Ein neues
Zeitalter der
Nekromantie war angebrochen.
Zyklus 279 – Ausweitung der Delsart-Theorie
    Wenn alle Dinge – lebende und unbelebte –
sich
auch in der Form einer derartigen spirituellen Resonanz manifestierten,
konnte
man diese Resonanz vielleicht als Medium der Kommunikation zwischen den
Welten
nutzen? Das schiere Ausmaß der Schöpfung schien
unserer magischen
Kontaktaufnahme mit den Welten Jenseits entgegenzustehen. Unter
Umständen ließ
sie sich auf dem spirituellen Wege leichter bewerkstelligen als auf dem
physischen.
    Auf Befehl des Konzils versammelte sich unsere
Gruppe hier im Sanktuarium am Tisch der Ahnen, um über diesen
Punkt zu
diskutieren. Der Tisch der Ahnen ist
aus Stein gefertigt, den man nach der Großen Teilung durch
das Todestor
gebracht hat. Da er aus dem Stoff einer anderen Welt besteht und also
– nach
Delsart – auf spiritueller Ebene noch mit ihr verbunden ist,
stellte er
vielleicht den Mittler dar zwischen seiner und unserer Welt, wenn nicht
sogar
zwischen allen Welten der Teilung.
    Delsarts bahnbrechende Entdeckung lag weit zurück.
Uns genügte es nicht mehr zu wissen, daß sich mit
seiner Theorie arbeiten ließ,
uns interessierte das Warum. Unser nächster Schritt
würde sein, Forschungen
wieder aufzunehmen, die vier Jahrhunderte zuvor begonnen und nach
ersten
Erfolgen, mit denen man sich begnügte, wieder aufgegeben
wurden. Wir drangen tiefer und tiefer in
Delsarts Gedankengänge und Thesen ein, in dem Bemühen
um ein vollkommeneres
Verständnis seiner Arbeit, als er selbst es besessen hat.
 
Zyklus 290 – Primitive und Sublimierte Existenz
    Unsere Arbeit trägt Früchte. Birnbaum
erforschte
den Aspekt von Delsarts Werk, der sich mit dem physischen als einem
primitiven
Status befaßt, verglichen

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