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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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prägte den
Wiedergängern ein, die getöteten Nekromanten der
Telester zu ihm zu bringen,
damit er sie auferwecken konnte.
    Ich wußte, wie die Pläne des Herrschers
aussahen, denn ich hatte zusammen mit den anderen Lazaren an seinen
Ratsversammlungen teilgenommen. Sobald die Telester vernichtet waren,
wollte er
das Todestor durchschreiten und die Welten jenseits unterwerfen. Sein
wahres
Ziel war, über ein Universum der Toten zu herrschen.
    Die Fanfaren der Wiedergänger tönten
dünn und
blechern durch die Kairn. Die Armee der Toten bereitete sich darauf
vor, die
Schlacht zu beginnen. Die Lebenden von Kairn Telest schlossen die
Reihen und
erwarteten schweigend den Ansturm.
    Prinz Edmund und ich standen zusammen in den
vordersten Reihen. Sein Schemen wandte sich zu mir um, und ich
erkannte, daß er
das Zeichen erhalten hatte.
    »Wünsche mir wohl, Bruder.«
    »Ich wünsche dir wohl, Bruder, für
deine lange
Reise«, sagte ich. »Mögest du endlich
Frieden finden.« »Dasselbe wünsche ich
dir.« Er sah mich an.
    »Wenn meine Arbeit getan ist«, erwiderte
ich.
    Seite an Seite traten wir vor die Schlachtreihen.
Kleitus beobachtete uns wachsam und mißtrauisch. Er
würde uns zur Rede gestellt
haben, aber die Toten brachen in Hochrufe aus, weil sie glaubten, Prinz
Edmund
sei vorgetreten, um die Schlacht gegen sein eigenes Volk zu
führen.
    Kleitus konnte nicht viel gegen uns unternehmen.
Meine Kraft und meine Macht waren während dieser letzten
Zyklen gewachsen und
leuchteten um mich wie die Strahlen der Sonne, die ich nie gesehen
habe, außer
in den Gedanken dieses Sartans aus einer anderen Welt. Er nannte sich
Alfred.
Ich weiß, aus welcher Quelle die Macht entspringt. Mir war
bewußt, welches
Opfer ich dafür würde bringen müssen, und
ich war bereit.
    Prinz Edmund hob die Hand und gebot Schweigen.
Die Toten gehorchten – die hohlen Schlachtrufe der
Wiedergänger verstummten und
auch das unablässige Raunen der Schemen.
    »An diesem Zyklus«, rief Prinz Edmund,
»kommt
der Tod nach Abarrach!«
    Die Toten brachen in gewaltigen Jubel aus. Die
Züge des Herrschers verfinsterten sich.
    »Ihr versteht mich falsch. Der Tod kommt nicht
zu den Lebenden«, tönte Edmunds Stimme über
die Walstatt, »sondern zu uns, zu
den Toten. Legt eure Furcht ab, wie ich die meine ablege. Habt
Vertrauen zu
diesem hier.« Er kniete nieder und schaute zu mir auf.
»Denn er ist derjenige,
von dem die Prophezeiung kündet.«
    »Bist du bereit?« fragte ich.
    »Ich bin bereit«, antwortete er fest.
    Ich sang die Beschwörung, die Worte, die ich
zuerst aus dem Munde des Sartans Alfred vernommen habe. Gepriesen sei
der Eine,
der ihn zu uns geführt hat.
    Prinz Edmunds Körper bäumte sich auf, als
fühlte
er wieder den Speer in sein Herz dringen. Auf seinen Zügen
malten sich Schmerz,
Kummer, das kurze, bittere Ringen, wenn das Leben entflieht.
    Ich hatte Mitleid, doch ich fuhr mit der
Beschwörung fort. Der Leichnam sank vor meinen
Füßen leblos zu Boden.
    Kleitus, der begriff, was ich tat, versuchte,
mich zu hindern. Er und die anderen Lazare drangen auf mich ein, aber
sie
vermochten nichts wider mich.
    Die Toten sprachen kein Wort.
    Die Reihe der Lebenden lief ein Flüstern
entlang, sie faßten sich an den Händen und fragten
sich, ob ich ihnen neue
Hoffnung brachte oder größeren Schrecken.
    Der Leichnam regte sich nicht, die Magie, die
ihm sein künstliches Leben verliehen hatte, wirkte nicht mehr.
Der Schemen
Edmunds, seine Seele, nahm Gestalt an. Einen kurzen Augenblick erschien
er mir
und seinem Volk, wie er zu Lebzeiten gewesen war – jung,
schön, stolz und
mitfühlend.
    Sein letzter Blick galt seinem Volk, den
Lebenden wie den Toten, dann war er verschwunden, wie Morgennebel im
Schein der
Sonne vergeht.
    Es gab eine Schlacht an jenem Zyklus, aber nicht
zwischen den Lebenden und den Toten. Der Kampf tobte zwischen mir und
den
Wiedergängern und Kleitus mit seinen Lazaren.
Schließlich waren die Lazare
besiegt, ihre furchtbare Macht gemindert. Sie flohen in der Absicht,
neue
Quellen der Macht zu finden und den Kampf fortzusetzen. Einige der
Toten gingen
mit ihnen – sie fürchteten sich, den Schritt in das
Unbekannte zu wagen. Doch
viele kamen nach der Schlacht zu mir und baten mich, sie zu
erlösen.
    Die Lebenden von Kairn Telest überquerten die
Feuersee und betraten die so furchtbar heimgesuchte Stadt Nekropolis,
wo sie
sich mit den

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