Feuertango
Alexis. Das war nicht sein ernst! Zu gern wäre sie auf die Füße gesprungen, aber mit den gefesselten Handgelenken stellte es eine Unmöglichkeit dar.
„Möchtest du dich beschweren?“, flüsterte er gefährlich.
Beschweren? Ihn zu schlagen, erschien weitaus angemessener. Er hatte sie einfach überwältigt, sie bespielt, sie erregt, ganz so, wie er es gewollt hatte. Und jetzt ließ er sie vergnügt in diesem Zustand. Keith stellte sie auf die Füße, und nur mit Mühe unterdrückte sie den kindischen Reiz, ihn zu treten.
„Du … du Grinch!“, platzte es aus ihrem Mund, als hätte jemand sie gezwungen zu reden.
„Was?“ Seine Mundwinkel zuckten, doch der Rest seines Ausdruckes könnte nicht bedrohlicher sein. Sie setzte einen Schritt zurück. Er folgte ihr und packte sie an den Schultern. Sie war so aufgebracht, dass sie ihre Fingernägel in ihre Handflächen bohrte. Sie würde sich nicht entschuldigen.
„Grinch! Ernsthaft?“ Er beugte sich zu ihr herab, bis sein Atem über ihr Gesicht fächerte. „Wir zwei unternehmen jetzt eine kleine Erkundungstour in den Dungeon , und dort holen wir uns ein paar Anregungen, um dein Benehmen adäquat zu würdigen. Aber dafür bist du ein wenig overdressed“, sagte er spöttisch. Keith warf sie bäuchlings zurück auf den Diwan, befreite ihre Handgelenke und zerrte ihr das Shirt über den Kopf. Das Ganze ging so schnell, dass sie erst begriff, was er getan hatte, als es längst zu spät war. Sie war so zornig, jedoch drehte er sie auf den Rücken, hielt sie und küsste sie dermaßen leidenschaftlich, dass sie kurzfristig vergaß, worüber sie eigentlich erzürnt war. Er löste seine Lippen von ihren und streichelte ihr die Haare aus der Stirn. „Überlege dir gut, ob dein Zorn die Konsequenzen wert ist.“
„Es tut mir leid, Master.“
Er schenkte ihr dieses warme, aber auch geheimnisvolle Lächeln, stand auf und zog sie hoch. Keith nahm ihre Hand, umschloss sie mit Stärke und schleppte sie aus dem Raum. Entnervt stellt sie fest, dass sie mit ungefesselten Handgelenken ebenso hilflos war wie mit gefesselten, weil es Keith war, der sie wehrlos machte, viel effektiver, als es irgendwelche Seile oder Ketten tun könnten. Und warum zum Teufel zog sie nicht die Sicherungsleine? Das war eine Frage, auf die sie keine Antwort wusste. Sie fixierte einen Punkt vor ihren Füßen, schob den Gedanken, dass sie nackt war, in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins. Nach wenigen Metern trafen sie auf Sean. Sie hätte sich instinktiv mit den Händen bedeckt, doch Keiths Finger waren mit ihren verschlungen, und eine freie Hand reichte nicht aus. Sie wollte sich zu Keith drehen, sich an ihn pressen.
„Alexis!“, knurrte er.
Sie erstarrte in der Bewegung. Sean hatte keine Bedenken, ihr Kinn zu umfassen und ihr tief in die Augen zu sehen. So nackt war sie niemals zuvor gewesen.
„Eine sehr verführerische Sub, die du in deinen Fängen hast.“ Sean streichelte ihr über die Wange, ehe er einen Schritt zurücktrat. „Genieße den Abend, Alexis.“
„Du kannst jetzt weiteratmen“, sagte Keith amüsiert. „Versuch nicht erneut, deinen Körper zu verstecken. Ich verwarne dich nicht noch einmal.“ Dann wurde sein Blick weich. „Du bist fantastisch, Cara, und herrlich erfrischend.“ Diesmal legte er den Arm um sie, und sie saugte die Berührung auf, als wäre sie ein vernachlässigtes Tier. Sie liefen den Gang hinunter, bis sie eine große Tür aus grobem Holz erreichten, die einen schwarzen Türgriff hatte, der aus einem Drachen bestand.
„Falls dir etwas Angst macht oder du Fragen hast, mach dich bemerkbar, aber bitte leise. Carl und Julian passen heute Abend im Dungeon auf, damit nichts passiert, was dem dominanten oder dem devoten Part schaden könnte. Du bist noch zu unerfahren, um das zu beurteilen. Du kannst mit mir über alles reden. Es gibt keine Tabus in dieser Hinsicht. Bist du bereit?“
„Ich weiß es nicht, Master.“
Er drückte die Klinke herunter und öffnete die Tür. Sie hatte mit einem düsteren muffigen Verlies gerechnet, doch der Anblick war überraschend. Sie liefen ein paar Schritte über dunkle Holzdielen, an Wänden aus weißem Putz vorbei. An der Decke verliefen Holzbalken, von denen an einigen Stellen Ketten herunterhingen. Elektrische Fackeln erhellten den Raum. Sie erspähte Andreaskreuze, Strafböcke und Bondagetische. Es roch nach Leder, nach Sex.
„Ganz ruhig, Cara. Du sollst deinem Master nicht die Finger brechen.“ Unbewusst
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