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Feuertango

Feuertango

Titel: Feuertango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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den Teller zur Seite und zog sein Telefon aus der Hosentasche. „Timothy!“ Er hörte einen Moment zu und suchte Keiths Blick. „Danke für die Information, mein Freund.“
    Keith hatte Mühe, den Bissen hinunterzuschlucken.
    „Die Ratte ist wie vom Erdboden verschwunden. Trevor hat sich aus dem Staub gemacht.“
    Und Ratten, die sich in die Ecke gedrängt fühlten, schnappten zu. Sie mussten unbedingt herausfinden, wer Trevor wirklich war.
    Kurz darauf hatten sie die Arbeit des Tages erledigt und verabschiedeten sich von der süßen Lady, die vor zwei Jahren ihren Ehemann verloren hatte. Keith argwöhnte, dass sie den Tag herbeisehnte, an dem sie ihn wiedersehen würde. Ihre Liebe überdauerte den Tod.
    Diese Scheißsituation machte ihn sentimental. Er konnte es kaum erwarten, Alexis in seinen Armen zu halten. Wie musste sie sich die ganze Zeit allein mit dieser Bürde gefühlt haben? Freunde wie Sean und die Sullivans waren kostbar.
    Sean atmete tief durch, sobald er auf dem Parkplatz des Polizeireviers hielt. „Hoffentlich hat Frank etwas herausgefunden.“
    Sie fanden Frank in seinem Büro. Leider hatte der Forensiker nichts Brauchbares entdeckt, und das machte ihm sehr zu schaffen. „Wer immer das war, hat genau gewusst, wie er vorgehen muss. Wir fanden keinen Hinweis auf den Täter.“ Frank verstummte, sah sie an, als wollte er ihnen den Rest vorenthalten, um sie nicht weiter zu belasten.
    Keith hob die Hand, denn in diesem Moment vibrierte sein Telefon. Es war Miles. „Keith, mir ist was Wichtiges eingefallen. Als ich die Einführungsübung mit Sally und Alexis absolviert habe, hat Sally Schottland erwähnt. Trevor hat es gehört, und mein Instinkt warnt mich nicht nur, er schreit mich an.“
    „Danke für die Info, und wir sehen uns.“
    Frank starrte auf die Papiere, die vor ihm auf dem Tisch lagen. „Er hat sie lange leiden lassen. Ihr müsst das Schwein finden.“
    „Das werden wir“, sagte Sean mit tödlicher Sicherheit in der Stimme. Sean sah Keith fragend an.
     „Das war Miles, und wir könnten einen Ansatzpunkt haben.“ Keith klärte Sean über Miles‘ Verdacht auf.
    „Das könnte auch erklären, wieso Trevor jetzt aus der Deckung gekommen ist. Er weiß, wann er zuschlagen muss, und bis dahin hält er uns beschäftigt. Wir sollten den Spieß umdrehen.“ Selten hatte Keith diesen Tonfall bei seinem Freund gehört.
    „Seid dennoch vorsichtig, Jungs. Der oder die Täter sind äußerst gefährlich. Ich möchte keinen von euch auf meinem Tisch liegen haben.“ Frank rieb sich über das Gesicht. „Ich habe jetzt Feierabend. Wir sehen uns.“ Und den hatte Frank bitter nötig, so erschöpft, wie er aussah.
    Sie schauten noch bei Lou und Bob vorbei, wo Sean seine Aussage unterschrieb. Sie erzählten den Cops von ihren Ahnungen. Lou nickte grimmig. „Die Schlinge zieht sich zu, und Trevor Blake, oder wie auch immer das Schwein heißt, wird sich darin befinden, und wir werden sie so fest zuziehen, dass er langsam daran erstickt.“ Für endlose Sekunden starrten sie sich gegenseitig in die Augen, ein stummer Pakt, der keinerlei weiterer Worte bedurfte. In dieser Sache bestanden die beiden nicht auf einen Dienst nach Vorschrift.
    „Komm, Sean, Zeit, nach Hause zu fahren.“ Keith freute sich auf Alexis, konnte es kaum erwarten, sie in seine Arme zu ziehen, um den ganzen Mist wenigstens für eine kurze Zeit zu vergessen. Wenn es nach ihm ging, konnte sie für immer im Sadasia bleiben.
    Sean schenkte ihm einen amüsierten Blick, nachdem er den Schlüssel in das Zündschloss gesteckt hatte. „Es hat dich erwischt, mein Freund. Genieße es, solange sie noch nicht herausgefunden hat, wie viel du ihr durchgehen lässt, nur um sie glücklich zu sehen.“
    Keith befürchtete, das hatte sie schon längst. Sie alberten auf der Fahrt nach Hause herum, um sich von dem Grauen zu befreien, das wie ein Schatten über ihnen lauerte, bereit, sich jeden Moment auf sie herabzusenken, um sie zu ersticken.
     

Kapitel 10
     
    Etwas Schweres lag auf ihrem Bauch, und zudem schnaufte jemand in ihr Gesicht. Verwirrt öffnete Alexis ihre Augen, und Vino richtete seine Ohren auf, wobei er begeistert mit seiner Rute auf das Holz des Bodens schlug. Sie hatte den ganzen Tag draußen an dem Lektorat gearbeitet, im Schatten der überdachten Terrasse, und sie war produktiv gewesen. Der Frühlingstag hatte erfolgreich die Dämonen beseitigt, die sie umschwirrten. Aber nicht nur das Vogelgezwitscher und der Wind, der durch

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