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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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gewesen, um sie zu betrachten, aber Filter senkten die Helligkeit, ohne ihr dabei etwas von ihrer Macht zu nehmen. Dank ihnen konnte er beobachten, was sich auf ihrer Oberfläche abspielte.
    Links von ihm griff eine Säule aus reinem Plasma nach oben, als wenn sie versuchen würde, etwas aus dem Vakuum des Weltraums zu schnappen. Direkt unter ihm hatte sich ein Bogen gebildet, der wie eine Brücke über die Oberfläche der Sonne führte. Der Bogen wurde immer breiter und länger, bis er mit einem Schlag in sich zusammenfiel und durch eine Plasmasäule ersetzt wurde.
    Es war ein atemberaubender Anblick. Man konnte das gleiche zwar durch ein Teleskop von so ziemlich jedem Planeten im System beobachten, aber es war etwas vollkommen anderes, ob man sich nun hundert Millionen Kilometer weit weg befand oder die Sonne beinahe greifen konnte.
    Nachdem die zwanzig Minuten rum waren, ging er zu den Spieltischen. Er bevorzugte Roulette. Es ging schneller als irgendwelche Kartenspiele und das Rollen der Kugel in ihrer Bahn bot einen enormen Spannungsfaktor, wenn die Kugel sich der eigenen Zahl näherte, nur um darüber hinweg zu hüpfen, um sich ihr dann erneut anzunähern.
    Wenn sie dann schlussendlich noch auf seiner Zahl landete, wurde er von einer, kaum zu beschreibenden, Euphorie durchflutet.
    Er war sich bewusst, dass er womöglich glücksspielsüchtig war, aber da er es noch immer im Griff hatte und das Casino entweder nach zwei Stunden oder nach einem Verlust von fünftausend Credits verließ, was auch immer zuerst eintraf, hatte er es seiner Meinung nach noch genug unter Kontrolle, dass es kein Problem darstellte.
    Jemand Anderes hätte ihn wohl darauf hingewiesen, dass er, von anfänglich einmal die Woche, seine Besuche mittlerweile auf alle zwei Tage erhöht hatte. Aber es gab niemanden in seinem Leben, der ihn darauf hätte hinweisen können. Und das Casinopersonal würde sich hüten, das zu tun.
    Wie immer fing er klein an und setzte zweihundert Credits auf Zahl. Er entschied sich für die 28. Als die Kugel ihre Bahnen zog stieg sein Puls an. Als sie langsamer wurde und anfing sich zu senken, stieg er noch weiter. Sie hüpfte von einem Loch ins nächste. Von der 8 in die 16, in die 21, in die 35 und blieb schließlich auf der 22 liegen.
    Sein Puls raste und Tateres hatte seinen ersten Einsatz des Abends verloren – bis er eine Stunde später sein Limit erreicht hatte, würde sich das auch nicht mehr ändern.
     
     
    Regenwall – Orion IV
     
    Als sie sicher war, dass Seamus schlief, stand Julia auf und holte ein kleines Gerät aus ihrer Handtasche. Wieder am Bett hielt sie es über seinen Kopf und wartete einen Moment, bis die Anzeige von Rot auf Grün wechselte. Zufrieden steckte sie das Gerät wieder weg und legte sich neben ihn ins Bett.
     
     
    6. Januar 2253
     
    Spionageschiff
Lupardus
– Im Orbit von Orion III
     
    „General? Alle Sensoren auf maximaler Leistung. Tarnfeld stabil.“, teilte Fähnrich Iriso ihm mit, als er Robertos Büro betrat.
    „Danke, Fähnrich. Weggetreten!“
    Wieder allein rief er die Einsatzplanung der nächsten Tage auf.
    Es würde viel Arbeit auf sie zukommen. Allein für das Scannen war ein Monat vorgesehen, dazu kamen noch Bodenmissionen und alles, was im Laufe eines Monats sonst noch so anfiel.
    Aber wenn die Befürchtungen der Admiralität berechtigt waren, dann war diese Mission ihre einzige Chance. Oder das Rateri Protektorat würde fallen, noch bevor der Schatten sie erreicht hatte.

Kapitel 3
    17. Januar 2253
     
     
    Sonnenstadt – Orion IV
     
    „Guten Morgen, Seamus.“
    Beim Klang der Frauenstimme rollte er mit den Augen, aber als er sich herumdrehte, hatte er eine Maske der Höflichkeit aufgesetzt.
    „Hallo Jana. Wie geht’s?“
    „Gut gut. Und dir?“
    „Auch. Kann ich etwas für dich tun?“
    „Ja. Vielleicht. Dr. Tretson meinte, du würdest dich gut mit Dr. Howard verstehen.“
    Gut verstehen war untertrieben. Dr. Ribiero Howard war einer seiner Klassenkameraden gewesen, mit denen er damals nach Orion gekommen war. Ribiero war der einzige von ihnen, mit dem er auch heute noch regelmäßig Kontakt pflegte. Und das nicht nur, weil sie im gleichen Gebäude arbeiteten. Seamus war Ribieros Trauzeuge gewesen, als der vor zwei Monaten geheiratet hatte.
    „Wir kommen miteinander zurecht.“, erwiderte er vorsichtig, „Warum, was brauchst du von ihm?“
    „Zeit, mit dem Laserprototypen an dem er arbeitet. Ich würde gerne testen, wie mein neues Personenschild

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