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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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Möglichkeiten, seine Grenzen derart auszuloten. Zwar gab es Trainingskammern, die Muskeln mithilfe von Elektrizität und Kraftfeldern stimulierten, aber ein echter Lauf war noch immer etwas vollkommen anderes. Laufen verschaffte ihm, genau wie eine Fahrt mit dem Motorrad, ein Gefühl von Freiheit.
    Und, im Gegensatz zu dem Freizeitgleiter vor der Tür, war er dabei nicht von irgendwelchen Energieschilden und Kraftfeldern umgeben. Er war vollkommen auf sich allein gestellt.
    Noch immer tropfend nahm er sich den Bademantel vom Haken an der Badezimmertür und ging ins Schlafzimmer, um sich dort aufs Bett fallen zu lassen. Helena war unterwegs und verfolgte ihre eigenen Pläne, er hatte das Haus also für sich.
    Er schloss die Augen und fiel sofort in einen entspannten und tiefen Schlaf.

Zwischenspiel II
    06. März 2270
     
     
    Kriegsschiff
Hagner
– Im Esatris-System treibend
     
    Mühsam öffnete Ranai ihre Augen. Um sie herum herrschte noch immer Dunkelheit. Unter sich konnte sie den Boden spüren…
    Ich kann den Boden spüren. Ich kann meine Augen öffnen.
    Sie versuchte ihren Arm zu heben, aber er gehorchte ihr noch immer nicht. Dennoch verbuchte sie es als Fortschritt. Als sie das letzte Mal aufgewacht war, hatte sie weder den Boden spüren noch ihre Augen öffnen können.
    Und dann war da diese Stimme gewesen. Die Stimme, die von ihr verlangt hatte, ihr zu gehorchen. Was war das? In ihr wollte sich wieder Panik ausbreiten, aber sie unterdrückte das Gefühl. Sie konnte sich keine Panik leisten. Was auch immer los war, sie musste die Kontrolle behalten.
    Plötzlich hob sich ihr linker Arm, ohne dass sie das hatte tun wollen.
    Was zur Hölle?
    Sie versuchte, den Arm wieder zu senken, aber es gelang ihr nicht.
    „GEHORCHE MIR!“, donnerte wieder die Stimme in ihrem Kopf, aber diesmal war sie vorbereitet.
    „NEIN!“, donnerte sie ebenso zurück und für einen Moment konnte sie die Überraschung spüren, die ihre Gegenwehr bei der Präsenz in ihren Gedanken auslöste.

Kapitel 6
    05. Februar 2253
     
     
    Shannon – Orion III
     
    Bislang hatten die Nanos noch keine brauchbaren Ergebnisse geliefert. Das einzige, was Roberto bisher sagen konnte war, wer eine Affäre mit wem hatte, wer heimlich Drogen nahm und wo er für nächtliche Pokerspiele auftauchen konnte.
    Alles in allem waren die Ergebnisse sehr ernüchternd. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er schon derart früh Ergebnisse haben würde, aber er hatte es dennoch gehofft – entgegen aller Wahrscheinlichkeit. Trotzdem musste er zugeben, dass sie ohne die Nanos weitaus weniger Informationen gesammelt hätten, so dass man nicht von einem totalen Reinfall sprechen konnte. Ihre Operation war auch noch nicht abgeschlossen und mit jedem Haus, in dem die Nanobots nichts fanden, stieg die Chance, dass sie in einem der nächsten Häuser auf Gold stoßen würden.
    Es war nur eine Frage der Zeit.
     
     
    Sonnenstadt – Orion IV
     
    „Guten Morgen, Seamus.“
    Jeden Morgen…
    Er unterdrückte den Drang, Jana eine sarkastische Bemerkung an den Kopf zu werfen und drehte sich, freundlich lächelnd, zu ihr um.
    „Guten Morgen, Jana. Was kann ich
heute
für dich tun?“
    Offenbar hatte er seinen Sarkasmus doch nicht vollständig unter Kontrolle, denn bei dem Wort „heute“ konnte er sehen, wie Jana leicht zusammenzuckte.
    Verdammt.
    „Nichts, schon okay.“, sie wollte sich umdrehen und gehen, aber Seamus hielt sie am Arm fest.
    „Entschuldige. Ich habe schlecht geschlafen.“, eine glatte Lüge, „Was kann ich für dich tun?“
    „Du hast für heute Nachmittag den Testreaktor als belegt eingetragen.“
    „Ja?“, er ahnte, worauf sie hinauswollte. Wenn er richtig lag, würde er ihre Anfrage ablehnen müssen.
    „Brauchst du wirklich den kompletten Reaktorraum? Ich würde heute Nachmittag selbst gerne meinen neuen Schildgenerator testen und könnte den Reaktor gebrauchen.“
    „Jana, es tut mir leid, aber ja, ich brauche den gesamten Reaktorraum.“
    „Warum? Woran experimentierst du?“
    Eine Frage, die er nicht beantworten konnte. Selbst, wenn er das gewollt hätte.
    „Du weißt, dass ich das nicht verraten darf.“
    „Warum?“
    „Wenn ich dir das sagen würde, dann müsste ich dich töten.“
    Er versuchte es wie einen Scherz klingen zu lassen, aber Tatsache war, dass es die reine Wahrheit war - wenn man davon absah, dass er wohl nicht derjenige sein würde, der Jana tötete. Das würde jemand Anderes übernehmen.
    Vielleicht solltest

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