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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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Störsender in seiner Tasche, damit die anderen Verletzten ordentlich behandelt werden konnten. Tote hatte es durch den verzögerten Zugriff auf die medizinischen Daten bisher nicht gegeben, aber mit jeder Minute, die der Störsender aktiv war, erhöhte sich die Gefahr, dass doch jemand starb.
    Den angeblichen Schockzustand ausnutzend setzte er sich an den Rand und begann wieder damit, die Erinnerungen von Tateres zu durchsuchen und seinen Halt an den Körper des Mannes zu festigen. Noch konnte er spüren, wie er sich in seinem Inneren wehrte, aber nicht mehr lange, und das Ich des Wirtes wäre ausgelöscht – es war lediglich eine Frage der Zeit.
    Er begann mit den Erinnerungen die zeitlich am nächsten lagen. Dass die Explosion kein Unfall war überraschte ihn nicht, aber dass Tateres nicht geahnt hatte, was sein Agent plante…
    Was hast du denn gedacht, was passieren würde?
, fragte er die immer schwächer werdenden Reste des Mannes, bekam aber keine Antwort.
    Er hatte auch nicht wirklich mit einer gerechnet. Von allem, was er im Kopf von Tateres finden konnte, war die Tatsache, dass sein Wirt sich für perfekt und unfehlbar hielt das, was ihn am wenigsten überraschte. Er hatte es bereits bemerkt, als er sich vor der Explosion mit ihm unterhalten hatte, um das Vorgehen beim Abtragen der Gesteinsbrocken am Mineneingang zu besprechen.
    Auch dass er die ursprüngliche Explosion in der Mine zu verantworten hatte, überraschte den Hirachosa nicht, aber der Grund dafür…
    Sie haben es gefunden. Ich wusste, es musste auf diesem Planeten sein. Endlich.
    Seit Jahren hatte er in Thomas gesteckt, in der Hoffnung, dass Unterlagen zu solch einem Fund über seinen Schreibtisch wanderten, aber nichts war je aufgetaucht. Er hatte die Hoffnung beinahe schon aufgegeben gehabt, dass die Menschen jemals ein Oraschus-Lager finden würden, aber hier war es. Direkt vor seiner Nase.
    Jetzt musste er nur verhindern, dass jemand Anderes es fand. Glücklicherweise hatte Tateres den gleichen Plan verfolgt und bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen. Er musste also nur das weiterführen, was sein Wirt sowieso schon geplant hatte – mit ein paar kleineren Abwandlungen.
    Eine dieser Änderungen bedeutete, dass der Mann, den Tateres in die Mine geschickt hatte, sie nicht wieder lebend verlassen würde.
    Die Verwirrung nach der Explosion ausnutzend, schlüpfte er in die Mine.
     
    Drinnen war es dunkel, die Beleuchtung war offenbar von der Explosion zerstört worden. Er versuchte, sich aus den Erinnerungen von Tateres einen Lageplan der Mine zu zeichnen, aber der Mann war zu unaufmerksam gewesen, wenn er durch die Mine gefahren wurde. Alles, was sein Gedächtnis hergab, war der Lageplan, aber keine brauchbaren Erinnerungen an die Mine selbst. In Tharas Erfahrung als Minenaufseher waren solche Pläne aber selten sonderlich genau und sich auf sie zu verlassen wäre keine gute Idee, vor allem nach einem Mineneinsturz.
    Doch dann stieß er auf etwas im Kopf des Mannes, was ihn erleichtert aufatmen ließ. Er hatte eine Taschenlampe in der Jackentasche.
    Daran hätte ich auch früher denken können. Selbst, wenn Tateres aufmerksam gewesen wäre, habe ich wirklich geglaubt, dass seine Erinnerungen nach dem Einsturz noch etwas wert sein werden?
    Doch er hatte keine Zeit, sich lange mit Selbstgeißelung zu beschäftigen, also schaltete er die Taschenlampe ein und ging weiter.
    Überall lagen Gesteinsbrocken herum, aber die Kraftfelder, die die Mine stabilisieren sollten, hatten ihre Arbeit überraschend gut erledigt, selbst als die Mine eingestürzt war. An manchen Stellen konnte er sogar noch immer das Flimmern des Energiefeldes erkennen. Offenbar waren einige Generatoren noch immer aktiv und hatten die Gänge vor dem Schlimmsten bewahrt.
    Er hoffte, dass das auch tiefer in der Mine noch der Fall war.
    Tateres hat das offensichtlich geglaubt, warum sonst hätte er jemanden in die Mine geschickt, um seinen Fund zu verbergen?
    Das Aufnehmen der Erinnerungen des Mannes in seine eigenen ging ungewohnt zäh.
    Ich habe zu lange in willigen Wirten gehaust, die sich mir geöffnet haben.
    Aber er bereute es nicht. Die Ix zu verraten und mit der Versklavung von denkenden Wesen aufzuhören war richtig gewesen. Selbst in Anbetracht der Konsequenzen, die es gehabt hatte.
    Dennoch wünschte er sich, er könnte sich die Erinnerungen von Tateres schneller einverleiben.
     
    Desto tiefer er in die Mine vordrang, desto mehr beruhigte ihn die Taschenlampe. Zwar

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