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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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du es ihr verraten, um endlich deine Ruhe zu haben.
    Was? Nein. Niemals.
    In den letzten Tagen hatten die Diskussionen in seinem Kopf beängstigende Züge angenommen. Das war nicht der erste derartige Gedanke gewesen.
    Was ist los mit mir?
    Darauf kam natürlich keine Antwort. Es war zum Verrücktwerden. Vielleicht war er das sogar schon. Waren Selbstgespräche nicht ein Zeichen von Wahnsinn? Galt das auch für solche, die man im eigenen Kopf führte?
    „Haha, wie lustig…“, sie klang alles andere als amüsiert, „Aber gut, wenn du es mir nicht verraten willst… beleg den Reaktor nur nicht zu lange. Es gibt auch noch andere Wissenschaftler, du bist hier nicht alleine.“
    Wütend drehte sie sich um und ließ Seamus allein zurück, der ihr verwirrt nachsah. Er hatte Jana noch nie derart wütend erlebt. Warum kümmerte ihn das überhaupt? Er hatte Julia und war nicht an Kolleginnen interessiert.
    Aber es gab Wichtigeres. Er hatte ein Experiment vorzubereiten und war bereits zu spät dran, weil Julia ihn nach dem Aufwachen, im wahrsten Sinne des Wortes, ans Bett gefesselt hatte. Beim Gedanken daran konnte er ein zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken.
     
    Mit lediglich ein paar Minuten Verspätung hatte Seamus sich auf den Weg von seinem Labor zum Testreaktor gemacht. Dafür hatte er zwar auf seine Mittagspause verzichtet, aber er hatte sich dafür entschieden, um zu vermeiden, dass seine Kollegen sauer mit ihm waren, weil er ihnen den Zutritt zum Reaktor verwehrt hatte, ohne ihn dann auch zu nutzen.
    Langsam glitt ein Hovercontainer mit seinem Material vor ihm her. Der Container war von außen komplett abgeschirmt, damit niemand sehen konnte, was er transportierte. Sollte jemand Anderes als er versuchen den Container zu öffnen, würde eine Sprengladung in seinem Inneren den gesamten Inhalt vernichten.
    Eine Funktion, mit der er sich nicht anfreunden konnte, die ihm aber aufgezwungen worden war. Niemand durfte erfahren, woran er forschte. Selbst auf Kosten seiner Fortschritte, wenn ihm etwas zustoßen sollte.
    Das war wieder so ein Punkt, den Seamus nicht verstand. Warum arbeitete man nicht zusammen? Die Menschheit war am Aussterben und alles woran der Orion Pakt dachte war, seinen technologischen Fortschritt vor dem Rateri Protektorat zu verbergen. Würde man zusammenarbeiten wäre ihnen so viel mehr geholfen, stattdessen führte man einen kalten Krieg.
    Mehr als 250 Jahre später und wir haben unsere Lektion immer noch nicht gelernt… Was ist los mit uns?
    Vielleicht war es besser, dass er die Antwort darauf nicht wusste. Er wollte nicht genauso enden. Nicht, dass er an seinem Ende Zweifel hatte. Der Schatten würde kommen und sie würden genauso von ihm verzehrt werden, wie sämtliche Kolonien vor ihnen.
    Selbst wenn mein Experiment erfolgreich ist, wir sind Jahre davon entfernt, die Technologie serienreif zu bekommen. Und selbst dann… Was würde sie uns wirklich helfen?
     
     
    Nekrotech Hauptquartier – Orion II
     
    Dar’etos’ha wusste nicht, warum Katsumis Urgroßvater seine Firma Nekrotech getauft hatte, niemand wusste es, aber es rankten sich viele Mythen darum. Keiner interessierte ihn. Was zählte war, dass Katsumi es auch nicht gewusst und auch keine Anstalten unternommen hatte, es herauszufinden. Das hieß, er musste sich auch nicht damit beschäftigen.
    Sehr viel brennender interessierte ihn die Frage, warum die Sprungtore der Menschen nicht funktionierten, wenn die Ix in der Nähe waren und wie man dieses Problem beseitigen konnte. Sprungtore waren der einzige Bereich, in dem die Menschen ihnen technologisch überlegen waren – aber sie hatten nie herausfinden können, wie sie funktionierten. Forschungseinrichtungen wurden gesprengt, bevor sie sie betreten konnten und Menschen mit dem notwendigen Wissen, verschwanden spurlos oder kamen bei Unfällen ums Leben. Es war, als wenn jemand versuchen würde, die Technologie von ihnen fernzuhalten.
    Sie hatten ihre besten Hirachosa darauf angesetzt, aber ohne Ergebnis. Weder gab es ein Leck, noch radierte jemand systematisch die Wissenschaftler aus. Es schien purer Zufall zu sein. Und vielleicht war das Glück ihnen jetzt endlich hold.
    Eigentlich war Dar’etos’ha nach Orion entsandt worden, um eine Terrorzelle aufzubauen, die ihnen die Invasion erleichtern würde, aber er war auf etwas gestoßen. Ein Forschungsprojekt des Orion Pakts beschäftigte sich mit Sprungtoren. Wenn das Projekt erfolgreich war, dann wären sie vielleicht endlich in

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