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Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)

Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)

Titel: Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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1. KAPITEL
    Staub wirbelte auf, als der Lastwagen vor dem Ranchhaus zum Stehen kam. Katrina Jacobs verzog leicht den Mund, als sie das alte Gebäude betrachtete. Gerade angekommen, sehnte sie sich bereits nach New York City zurück. Als ihr Bruder Travis aus dem Wagen ausstieg, tat sie es ihm gleich und achtete darauf, mit dem rechten Fuß zuerst aufzutreten, um den linken mit dem verletzten Knöchel nicht zu sehr zu belasten.
    Eine Woche, dachte sie. Höchstens zwei. Dann habe ich meine Pflicht als Tochter und Schwester getan. Dann ist auch mein Knöchel wieder in Ordnung. Und ich kann zu meiner Balletttruppe in Manhattan zurück.
    Katrina hasste Colorado.
    Travis hob ihren Koffer von der offenen Ladefläche des Lastwagens. Katrina brauchte gar nicht hinzusehen, sie wusste es auch so: Der Koffer war jetzt von diesem unangenehmen feinen Staub bedeckt, der hier überall in der Luft lag. Man konnte putzen, waschen, saugen, er war immer da. Überall.
    Unsicher ging sie den unebenen Kiesweg entlang. Für diese Gegend war sie eigentlich viel zu fein angezogen. Aber sie hatte es nicht über sich bringen können, schon in Jeans und Baumwollhemd anzureisen und auf dem Flughafen wie eine Hinterwäldlerin dazustehen. Zwar war sie nicht so berühmt, dass sie überall erkannt wurde, aber ab und zu geschah es doch. Und dann machten die Leute unweigerlich ein Foto. Heutzutage hatte ja jeder ein Fotohandy dabei und war damit ein potenzieller Paparazzo.
    Travis holte sie ein. Er trug die hier übliche Kleidung – ein Flanellhemd, verwaschene Jeans und abgewetzte Cowboystiefel. „Willst du ins Zimmer von Mom und Dad ziehen?“
    „Nein“, wehrte sie hastig ab. „Ich quartiere mich lieber bei Mandy ein.“
    Schon mit zehn Jahren hatte Katrina ihr Zuhause verlassen. Ihre Tante hatte dafür gesorgt, dass sie auf die Upper Cavendar Dramatic Arts Academy in New York kam, eine Internatsschule für darstellende Künste. Vielleicht lag es daran, dass sie ihr Zuhause so jung verlassen hatte – auf jeden Fall schüchterte ihr strenger, energischer Vater sie bis zum heutigen Tag ein. Seine donnernde Stimme machte ihr Angst, und wenn er in ihrer Nähe war, befürchtete sie ständig, er würde ihr unangenehme Fragen stellen, sich über ihre berufliche Karriere lustig machen oder anmerken, wie ungeschickt sie sich als Ranchhelferin anstellte.
    Doch im Moment war ihr Vater nicht auf der Ranch. Er hatte einen Schlaganfall erlitten und befand sich in einer Reha-Klinik in Houston. Zum Glück machte er schon wieder gute Fortschritte. Aber in seinem Schlafzimmer zu übernachten – nein, das wollte Katrina auf keinen Fall.
    „Er liebt dich“, beeilte sich Travis zu versichern. „Wir alle lieben dich.“
    „Und ich liebe euch auch“, erwiderte sie und betrat das Ranchhaus. Es war geräumig, größer als die meisten Häuser in der Gegend, mit einem gemütlichen Wohnzimmer, das genug Platz für fünf Kinder und zahlreiche Gäste bot. Im oberen Stockwerk befanden sich sechs Schlafzimmer, von denen eines zu einem Büro umgestaltet worden war, nachdem Katrina endgültig ausgezogen war.
    Natürlich liebte sie ihre Familie, und ihre Familie liebte sie, obwohl sie mit ihr so wenig gemein hatte. Für die anderen war sie eine Außenseiterin – verweichlicht und aus der Art geschlagen, nicht imstande zu reiten oder bei der Rancharbeit kräftig mit anzupacken.
    Für ihre Verwandten zählte es nicht, dass sie Solotänzerin in einer Balletttruppe war, die regelmäßig vor ausverkauften Häusern auftrat, selbst im berühmten Emperor’s Theater in New York City. Es spielte auch keine Rolle, dass sie schon auf den Titelbildern der Zeitschriften Dance America und Paris Arts Review abgebildet gewesen war. In Colorado war sie einfach das Mädchen, das nicht mal zur Ranchhelferin taugte.
    „Hallo, Kitty-Kat.“
    Es war ihr ältester Bruder Seth, der sie so begrüßte und in seine starken Arme nahm.
    „Hallo, Seth“, erwiderte sie süß-säuerlich. Sie mochte den Spitznamen nicht besonders, den ihr ihre Brüder schon in der Kindheit verpasst hatten.
    Als Seth sie wieder losließ, bemerkte sie, dass hinter ihm noch jemand stand. Ein hochgewachsener, breitschultriger Mann, der verkniffen dreinblickte. Sie hatte ihn zwar ein paar Jahre nicht gesehen, erkannte ihn aber sofort wieder. Ihr Nachbar Reed Terrell.
    Er nickte fast unmerklich. „Hallo, Katrina.“
    „Hallo, Reed“, gab sie zurück und wunderte sich, dass ihr Herz ein ganz klein wenig schneller zu

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