Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
verführerische Duft brutzelnder Steaks in die Nase. Sein Bruder hatte wohl schon mal angefangen; Steaks waren das Einzige, was Caleb genießbar zustande brachte. Bei dem Gedanken an seinen Bruder wurde Reed warm ums Herz.
Es war erst ein paar Wochen her, dass er sich mit seinem Zwillingsbruder wieder versöhnt hatte. Seit dem Tod ihrer Mutter zehn Jahre zuvor waren sie zerstritten gewesen. Beide hatten ihren harten, herrschsüchtigen Vater für ihren frühen Tod – sie war an einer unbehandelten Lungenentzündung gestorben – verantwortlich gemacht, nur hatten sie daraus völlig gegensätzliche Konsequenzen gezogen. Caleb hatte das Ranchhaus der Familie im Zorn verlassen. Reed war geblieben, um das Erbe seiner Mutter zu hüten und zu bewahren.
Plötzlich hörte Reed eine weibliche Stimme.
Sicher Mandy.
Als Caleb zur Ranch heimgekehrt war, um die Probleme mit dem Testament zu klären, hatten er und Mandy, die sich ja schon von früher kannten, sich unsterblich ineinander verliebt. Reed lächelte versonnen. Für ihn war Mandy immer so etwas wie eine kleine Schwester gewesen. Es wäre schön, wenn sie bald offiziell zur Familie gehörte.
Er holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und machte sich auf den Weg nach draußen zur Veranda. Als er Katrina am Tisch sitzen sah, blieb er überrascht stehen. Mit ihrer Anwesenheit hatte er nicht gerechnet.
Sie hielt ein Glas Rotwein in den zierlichen Händen und lachte gerade über etwas, das Mandy gesagt hatte. Das Abendlicht umschmeichelte ihre Figur und ließ sie wie eine Elfe wirken. Als Berufstänzerin war sie natürlich in bester körperlicher Verfassung – schlank und elegant –, und das gefiel ihm mehr, als ihm lieb war.
„Hallo, Reed“, begrüßte sie ihn. Sein verdutzter Gesichtsausdruck war ihr nicht entgangen. „Stimmt was nicht?“
Natürlich stimmt was nicht, dachte er. Sie ist Mandys Schwester. Ich sollte nicht so viel an sie denken. Wahrscheinlich bleibt sie sowieso nicht lange im Lyndon Valley, aber solange sie hier ist, muss ich irgendwie damit klarkommen.
„Alles in Ordnung“, versicherte er. „Ich habe nur einen Bärenhunger.“ Er blickte zu Caleb hinüber, der am Grill stand.
„Dauert noch ungefähr zehn Minuten“, informierte ihn Caleb.
Teller, Salate und Brot standen bereits auf dem Tisch, daher ließ Reed sich ohne weitere Umschweife in einen Gartenstuhl sinken und nahm einen Schluck von seinem Bier.
Mandy gesellte sich zu Caleb an den Grill, legte ihm die Hand auf die Schulter und unterhielt sich lachend mit ihm.
„Hattest du einen guten Flug?“, fragte Reed verlegen. Er wollte keine peinliche Stille aufkommen lassen.
„Ja, war alles bestens. Sehr angenehm, sehr bequem.“ Katrina saß ihm genau gegenüber.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Mandy seinem Bruder einen Kuss auf die Wange gab und ihm etwas ins Ohr flüsterte.
„Bist du erster Klasse geflogen?“, fragte er Katrina.
„Warum?“, erwiderte sie spitz.
„Ach, nur so.“
„Hältst du mich für ein verwöhntes Prinzesschen?“
„Um Himmels willen. Ich dachte nur. Weil du sagtest, der Flug wäre so bequem gewesen.“
Einen Augenblick lang sahen sie sich schweigend an.
„Bleibst du lange?“, fragte er vorsichtig. Hoffentlich fasste sie das nicht auch schon wieder als Angriff auf!
„Eine Woche“, gab sie zurück. „Vielleicht auch zwei.“
„Und? Tanzt du immer noch?“ Er wusste so gut wie nichts über das Leben, das sie in New York City führte. Nur dass sie eine Art Ballerina war, eine sehr bekannte offenbar, und Mandy sie gern einmal auf der Bühne erlebt hätte.
„Ja, ich tanze immer noch“, bestätigte sie lächelnd. „Und du? Bist du immer noch Rancher?“
Er nickte. „Ja, immer noch. Willst du hier Urlaub machen?“
„Urlaub, na klar“, gab sie sarkastisch zurück.
„Also kein Urlaub?“
Ganz kurz blickte sie zu ihrer Schwester hinüber. Dann zuckte sie mit den Schultern. „Na ja, irgendwie ist es doch so eine Art Urlaub. Natürlich ohne Palmen, ohne Swimmingpool …“
„Also doch ein Prinzesschen“, murmelte er lächelnd.
„Man muss doch sehen, dass man genug Sonnenbräune bekommt.“
„Das ist bei uns hier kein Problem“, sagte er mit einem Blick auf seine Unterarme.
„Du hast bestimmt diese typische Bauernbräune“, scherzte sie. „Sonnenbräune auf Armen und Nacken.“
„Und du hast bestimmt Prinzessinenbräune“, gab er zurück, ohne mit der Wimper zu zucken. „Mit weißen Stellen, wo der Bikini
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