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Fia die Betoerende

Titel: Fia die Betoerende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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verfolgen, wenn nicht selbst, dann in Gestalt eines seiner unzähligen Handlanger, und wieder zurückholen. Doch einmal mehr griff die Vorsehung ein. Während Fia vor ihrem Vater floh, ging Wanton's Blush in Flammen auf, und Carr, von dem Feuer eingeschlossen, als er seine Erpressungsunterlagen an sich nehmen wollte, wurde schwer verletzt.
    Zu dem Zeitpunkt, als er sich von seinen Verbrennungen erholt hatte, war es Fia längst gelungen, ihr Ziel zu erreichen. Wie einst von ihrem Vater geplant, hatte sie die Gesellschaft im Sturm genommen und aus der Schar ihrer Verehrer einen reichen Schotten ausgewählt, einen Witwer aus dem schottischen Tiefland, der mehrere Jahrzehnte älter war als sie. Mit Gregory MacFarlane war sie nach Schottland durchgebrannt. MacFarlane war ein gutmütiger, wenn auch fantasieloser Mann, der, indem er die Tochter eines englischen Earl geheiratet hatte, seinen lebenslangen Ehrgeiz befriedigt hatte, Zutritt zu den höheren Kreisen der englischen Gesellschaft zu erlangen.
    Fias Gründe dafür, ihn zu heiraten, waren ebenso kühl und berechnend und einfach. Sie musste lediglich warten, bis ihr Ehemann starb, um dann als seine Witwe - als seine schottische Witwe - seinen Besitz zu erben. Endlich würde sie unabhängig sein. Und in der Zwischenzeit befand sie sich nicht länger unter Carrs Daumen.
    Die Dinge hätten sich von da an durchaus nach Fias Plan entwickeln können, wäre da nicht eine Kleinigkeit gewesen. Als sie auf dem MacFarlaneBesitz im schottischen Tiefland eintraf, musste sie entdecken, dass Gregory es versäumt hatte, sie davon in Kenntnis zu setzen, dass er zwei Kinder hatte.
    Und somit zwei Erben.
    Einmal mehr hatte das Leben Fia ein zweischneidiges Schwert in die Hände gespielt.
    Wenn Gunnas Auftauchen in ihrem Leben eine Offenbarung gewesen war, dann waren die MacFarlaneKinder eine Erleuchtung. Jeden Tag fand Fia etwas Neues, etwas Erstaunliches heraus. Ein paar Tage nach ihrer Ankunft erfuhr sie etwas, das sie derart beschäftigte, dass sie Gregory beim Frühstück darauf ansprechen musste.
    „Der Hauslehrer unterrichtet das Mädchen in Latein“, teilte Fia ihrem Mann mit.
    „Oh? Oh ja“, erwiderte Gregory geistesabwesend und pellte weiter sein hartgekochtes Ei. „Er hat gesagt, das Mädel hätte ein Talent für Sprachen.“
    „Wollen Sie sagen, Sie wussten davon?“ Die Idee, dass irgendjemand einem Lehrer dafür Geld zahlen könnte, einem Mädchen etwas beizubringen, machte sie sprachlos.
    „Oh ja. Ziemlich einfallsreich von mir, Unterricht für meine beiden Kinder zum Preis für eines zu bekommen, was?“ Damit widmete sich Gregory wieder völlig unbeeindruckt seinem Frühstück, gerade so, als habe er nichts Ungewöhnliches gesagt, was Fias wachsenden Verdacht bestätigte, dass sie keine zutreffende Vorstellung davon hatte, was die Welt - die Welt außerhalb Wanton's Blush - als . . . normal ansah.
    „Sie meinen, Cora wird in denselben Disziplinen unterrichtet wie ihr Bruder?“
    „Ja. Lass mich überlegen . . . Geschichte, Geographie und Mathematik. Ich glaube, der Kerl wollte auch noch ein bisschen Philosophie dazutun.“ Damit steckte sich Gregory ein Stück Brot in den Mund.
    „Ich verstehe“, murmelte sie. Aber das tat sie nicht. „Warum?“
    „Warum?“ Gregory, der sich gerade sein Brot mit weichem Käse bestrich, blickte auf. „Darum. Weil es das ist, was man tut. Man erzieht seine Kinder und sorgt dafür, dass sie unterrichtet werden. Genauso wie dein Vater dich hat unterrichten lassen und mein Vater mich. Ich kann nicht erkennen, dass es einem von uns auf Dauer geschadet hätte, und es gibt ihnen etwas zu tun, aber wenn es dir lieber ist, dass sie nicht
    „Nein! Nein, natürlich haben Sie Recht“, beeilte sie sich ihm zu versichern.
    Ihr kam eine Idee. Sie überlegte einen Augenblick lang. Dann, mit einer Stimme, die vor unterdrückter Angst bebte, dass ihr Vorhaben entdeckt und sie als das halbgebildete, sich als menschliches Wesen ausgebende Ungetüm entlarvt würde, das sie in Wahrheit war, sagte sie: „Ich vermute, dass es als ... als ihre Stiefmutter meine Pflicht ist, ihrem Unterricht beizuwohnen, um sicherzustellen, dass sie ... sie aufpassen und keinen Unsinn machen.“
    „Wenn du willst“, antwortete Gregory gelassen. „Bitte versuche einmal von diesem Schellfisch, meine Liebe. Er ist köstlich. “
    Er musterte sie, während er kaute, und langsam bildete sich eine kleine steile Falte auf seiner Stirn. „Sag mal, meine Teure, gibt es

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