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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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auch ganz gut so. Ging ein bisschen drunter und drüber.«
    »Kann ich mir vorstellen. Wahrscheinlich habt ihr alle durcheinander gequatscht. Kennt einer von euch den Typen?«
    »Ein gewisser Steinberg«, sagt Datso. »Keine Ahnung, wer das sein soll. Habe den Namen noch nie gehört. Vielleicht aus dem zweiten Zug. Aber wenn das so ist, dann frage ich mich, weswegen der sich ausgerechnet auf unserem Klo erdolchen muss. Die haben doch ihr eigenes Scheißhaus im zweiten Stock. Da hätte er auch gleich aus dem Fenster springen können.«
    »Habt ihr irgendwas aus ihm herausgekriegt?«
    »Aber woher denn«, sagt Vinnie. »Der hat ü-ber-haupt nichts Vernünftiges von sich gegeben. Immer nur solch grausiges Zeug. Hier laufe alles schief und wir seien alle dem Untergang geweiht. Er wolle nun sein Taschenmesser benutzen, um ein Zeichen zu setzen, mit ganz viel Blut und ganz schrecklichen Sachen. Mehr haben wir nicht von ihm gehört.«
    »Also schön, dann will ich mal sehen, wa s ich machen kann. Leisinger, was ist mit der Nase los? Hat dich der Typ angegriffen, oder was?«
    Vinnie antwortet an Leisingers Stelle: »Aber nicht doch. Unser heißblütiger Kamerad hatte nur versucht, die Tür mit einem Tritt zu öffnen und den armen Todgeweihten aus der Kabine zu zerren. Dabei ist der Ärmste ausgerutscht und hat sich den Kopf angeschlagen.«
    »Er ist vorwärts gefallen, als er nach vorne treten wollte? Leisinger, wie hast du das denn geschafft? Hast du die Schwerkraft überlistet? Bist du irgendwie Zirkusartist oder so?«
    »Leckt mich doch alle am Arsch!« Leisinger wendet sich ab und setzt sich einige Schritte von der Gruppe ab.
    Petursson schaut ihm kopfschüttelnd nach. »Was soll das denn jetzt? Ach, egal. Jetzt gibt es Wichtigeres zu tun. Ich gehe mal rein und rede mit dem Kerl.«

Originalmaterial. Vier Überwachungskameras auf der Toilette. Ruckartige Bewegungen durch geringe Bildwiederholrate. Körniges Bild.  Farbfilm.
     
    Petursson betritt die Toilette und schiebt die Tür hinter sich zu. Er lä sst sie jedoch nicht ins Schloss fallen. Dann geht er zum Waschbecken und wäscht sich die Hände. Nachdem er damit fertig ist, marschiert er zur einzigen verschlossenen Kabine. Dort lässt er sich zunächst auf die Knie nieder und späht unter der Tür hindurch. Offenbar sieht er genau das, was er zu sehen erwartet: Den unteren Teil der Kloschüssel sowie zwei Stiefel.
    Petursson richtet sich wieder auf. »Steinberg?«
    »Ja.« Steinberg klingt dünn, beinahe schon wie ein Mädchen.
    »Na, wenigstens ist wirklich jemand dr in und ich werde nicht wieder verarscht«, brummt Petursson. »Ich weiß nicht, ob du mich kennst. Ich heiße Petursson. Erster Zug, vierte Gruppe. Ich bin heute GvD. Und du bist aus dem zweiten Zug, richtig?«
    »Nein.«
    »Nicht? Aus welcher Einheit kommst du dann?«
    »Spielt keine Rolle.«
    »Also schön. Dann erzähl mir mal, was du da drin treibst. Ich habe gehört, du willst dich umbringen.«
    »Das will ich nicht nur. Das werde ich machen. Ihr werdet schon sehen. Ich habe sowieso keine andere Wahl.« Steinberg klingt etwa s kräftiger.
    Petursson lehnt sich gegen die Wand. »Ich weiß nicht, was du meinst. Soweit ich das mitkriege, führen wir momentan ein recht gutes Leben. Lockere Ausbildung, gutes Essen und Betten, die man sich nicht mit irgendwelchem Viehzeug teilen muss. Sicher, es hat ein paar gruselige Sachen gegeben. Aber das war nur irgendwelcher Psychoquatsch, den sich die Römer ausgedacht haben. Also, wenn es dir darum geht, von hier wegzukommen, dann brauchst du dir nach dieser Nummer hier sicherlich keine Gedanken mehr zu machen. Die schmeißen dich hochkant raus und du kannst wieder dahin zurück, wo du hergekommen bist. Also, komm einfach raus. Dann gehen wir gemeinsam nach unten und machen den ganzen Papierkram fertig. Und dann ist die Sache für dich gelaufen.«
    Ste inberg ist offensichtlich völlig anderer Meinung. »Für dich ist das alles ein lockeres Leben? Da bist du aber falsch informiert. Was glaubst du eigentlich, weswegen eine Truppe wie die SKAV überhaupt gegründet wurde? Weil irgendwelche Konzerne aus dem Süden Angst haben, der Nordmann könne plötzlich einmarschieren und irgendwelche Fabriken überfallen? Das glaubst du doch hoffentlich nicht im Ernst! Aber was wäre, wenn schon irgendetwas schiefgegangen ist? Was wäre denn, wenn es schon irgendeine Bedrohung gebe? Dann würde das alles ganz anders aussehen.«
    Petursson schüttelt seinen Kopf. »Das ist doch

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