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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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allerdings noch nie jemanden erlebt, der so cholerisch war wie Kettler. Bei ihm wirkt die Sprücheklopferei schon fast zwanghaft.«
    »Du als Unteroffizier. Das kann ich mir irgendwie kaum vorstellen.« Kaminsky spült das halbe Brötchen mit einem Schluck Kaffee herunter. »Bei uns waren die Uffze meistens totale Flaschen. Ihr wisst schon, eine Horde Zivilversager, die in der fr eien Wirtschaft überhaupt nichts hätten werden können. Die konnten nur herumbrüllen und dabei auf ihre Schulterklappen deuten, um den Leuten zu zeigen, wer der Chef ist. Die Befehle, die man von denen bekommen hat, waren meistens so bescheuert, dass man in Lebensgefahr geriet, wenn man sie ausgeführt hat. In dieser Hinsicht ist der Kettler wenigstens halbwegs in Ordnung.«
    Datso nickt. »Stimmt. Immerhin hat er von der Materie Ahnung.«
    Petursson zieht die Augenbrauen in die Höhe. »Nun ja, das lassen wir mal dahingestellt sein.«
    »Bei uns wäre er aber untergegangen«, sagt Datso und schaufelt eine Portion Rührei in seinen Mund. Während er kaut spricht er weiter. »Ging nur mit Ruhe bei uns. Wenn man zu hart ran ging, dann funktionierte gar nix mehr. Immer schön la ngsam. Ab und zu mal jemanden ein bisschen ins Hallo stellen, aber nicht übertreiben. Leute, die ständig auf 180 waren, hätten bei uns nicht lange überlebt. Guckt euch Petursson an. Der war ein echter Ficker. Seine Leute haben auf ihn geflucht. Aber er war nicht auf 180, so wie Kettler. Das war der Unterschied.«
    Petursson lehnt sich zurück. »Stimmt. Hätte man sich aufgeführt wie der Kettler, dann hätte man vermutlich von seinen eigenen Männern eins in die Fresse bekommen. Die meisten waren entweder rotzblöd oder besoffen. Meistens sogar beides. Die hätten zugeschlagen, ohne lange nachzudenken. Und bei unseren Offizieren wären sie vermutlich auch noch damit durchgekommen. Oder eben für drei Tage in den Bau gewandert. Mehr wäre da nicht passiert.«
    Petursson we ndet sich an Kasparek. »Sag mal, Kaspa, ist dir nicht gut? Wo hast du deine Gesichtsfarbe gelassen.«
    Vinnie antwortet an Kaspareks Stelle: »Ich glaube, unser kleiner Rohrkrepierer hat ein paar Problemchen, die Sache von gestern Abend zu verdauen.«
    »Echt?«, sagt Kaminsky, während er das nächste halbe Brötchen ins Visier nimmt. »Kaspa hat doch von dieser Steinberg-Geschichte gar nichts mitbekommen. Der war mit mir auf der Stube.«
    Endlich schaut Kasparek auf. »Ach was, ich kenne diesen Steinberg doch gar nicht . Mir machen vielmehr die anderen Sachen zu schaffen. All diese schrecklichen Geschichten, die die Runde machen. Und nun stecken auch noch die Offiziellen irgendwie in dieser Sache mit drin. In meinen Augen ist das ziemlich bedrohlich.«
    »Genau«, sagt Kaminsky. »Mensch, Petursson, du müsstest mal hören, was Datso auf diesem PDA alles gesehen hat. Er hat es Kaspa und mir erzählt, während du heute Morgen auf dem Klo warst. Los, Datso, erzähl mal.«
    Petursson schüttelt seinen Kopf. »Ich will das gar nicht w issen.«
    »Doch, doch!« Kaminsky lässt nicht locker. »Dieser Steinberg hat anscheinend keinen Scheiß erzählt. Da draußen geht wirklich irgendetwas ab.«
    »Kein Scheiß?« Nun wirkt Petursson doch etwas neugierig.
    »Nein, kein Scheiß.« Datso beugt sich zu Petursso n vor und senkt seine Stimme. Das Richtmikrofon der Kamera fängt dennoch jedes einzelne Wort ein. »Na ja, der alte Datso hatte kaum Zeit, sich dieses Gerät anzuschauen. Konnte nur ganz kurz etwas aufschnappen. Musste sich ja gegen den Hinterlader da drüben wehren. Jedenfalls hatte der Steinberg in diesem Wundergerät so eine Art Zeitungsartikel abgespeichert. Dazu noch irgendwelche Dokumente. Sah alles ziemlich offiziell aus. Ging um verschwundene Leute in irgendeinem Waldgebiet im Norden. Die Regierung ist anscheinend stinksauer und hat die Nordmänner gedisst. Hat ihnen vorgeworfen, sie würden da oben irgendwas anzetteln. Spezialtruppen. Invasion. Lauter solches Zeug.«
    »Das hast du alles in der kurzen Zeit lesen können?«
    »Na ja, halt nur überflogen. Ging ja alles ziemlich schnell.«
    »Na gut.« Petursson lehnt sich wieder zurück. »Mag ja sein, dass es einige Reibereien gibt. An der Grenze ist eigentlich immer etwas los. Verdammt nochmal, die haben sich sogar schon richtige Gefechte geliefert. Vor zwei Jahren gab es mal diese Geschichte mit den beiden Grenzposten, die eine Schneeballschlacht angefangen haben. Am Ende wurde eine handfeste Schießerei draus. Glücklicherweise ist

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