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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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ihren nackten Unterleib so wenig wie möglich zu entblößen. Jorge stand zwischen ihr und dem Vertreter und versuchte, den Blick auf sie zu versperren, obwohl es natürlich nichts mehr gab, was der Versicherungsvertreter nicht schon gesehen hätte.
    Der Mann lächelte Jorge an. »Hatte ich erwähnt, dass weitere Versicherungsleistungen - natürlich gegen beträchtliche zusätzliche Kosten - erforderlich werden könnten?«
    Jorge konnte seine Wut kaum noch im Zaum halten. »Nein, haben Sie nicht«, sagte er mit krampfhaft erstickter Stimme.
    »Abhängig von den Umständen kann es erforderlich werden, dass wir von Ihnen eine zusätzliche Verbindlichkeit einfordern, um sicherzustellen, dass Sie genau die Art der Versicherungsleistung erhalten, die Ihre individuellen Bedürfnisse erfordern. Genaue Informationen, diesen Vertragszusatz betreffend, werden Sie in Ihrer Police finden, sobald Sie diese erhalten. Falls Sie noch irgendwelche Fragen haben sollten, scheuen Sie sich nicht, mich anzurufen.«
    Hinter ihm heulte Ynez auf, ein Schrei des Zorns und der Demütigung.
    »Machen Sie sich keine Umstände«, sagte der Vertreter. »Ich finde schon alleine hinaus.«

4.
    Am Mittwoch war Beth kurz davor, ihren Job zu kündigen.
    Hätte sie Stacy nicht gehabt, hätte sie es wahrscheinlich getan. Stacy schien jetzt die Einzige bei Thompson Industries zu sein, die sie noch mochte und mit der sie sich ungezwungen unterhalten konnte. Bedauerlicherweise war Stacy an diesem Tag nicht da, sodass Beth ganz alleine war, und selbst der beiläufige Kontakt mit allen anderen im Büro war inzwischen äußerst unangenehm geworden. Die Feindseligkeit der Kollegen schien sich verzehnfacht zu haben, nachdem Hunt aus dem Gefängnis entlassen worden war, als wären alle einmütig der Ansicht, Hunt wäre seiner gerechten Strafe entronnen. Jedenfalls war die Einstellung der Kollegen Beth gegenüber jetzt unverhohlen feindselig.
    Beth fragte sich, ob es besser gewesen wäre, hätte sie die Arbeitsplatzversicherung abgeschlossen, sodass sie nicht »aufgrund von Fremdfaktoren« den »Spaß an der Arbeit« verloren hätte. Natürlich wäre es ihr viel leichter gefallen, ins Büro zu gehen, hätte sie mehr als nur eine Freundin oder Verbündete im ganzen Gebäude gehabt - viel leichter als vor zwei Tagen, nachdem sie in einer der Toilettenkabinen an der Wand die Schmiererei Beth treibt's mit jedem! entdeckt hatte. Doch die Vorstellung, dem Vertreter und seiner Versicherung auch nur noch einen weiteren Cent zu zahlen, verärgerte sie zutiefst.
    Vor allem nach dem, was Ynez hatte erdulden müssen.
    Das Telefon klingelte in dem Augenblick, als Beth sich ihr Mittagessen holen wollte, um es in ihrem Büro zu essen. Da hatte sie wenigstens ihre Ruhe und brauchte nicht das feindselige Schweigen oder die offen zur Schau gestellte Ablehnung ihrer Kollegen in der Kantine zu ertragen. Der Anruf lag auf Leitung drei, der Amtsleitung, und Beth griff nach dem Hörer. Sie hoffte inständig, es sei nicht Hunt, der ihr mitteilen wollte, dass irgendetwas Schlimmes passiert sei.
    »Hallo«, sagte eine professionell klingende Stimme am anderen Ende der Leitung. »Könnte ich mit Beth Jackson sprechen?«
    Innerlich atmete Beth erleichtert auf. Gott sei Dank war es nicht Hunt mit irgendeiner schlechten Nachricht. »Am Apparat«, antwortete sie dann.
    »Hier spricht Rebecca, aus der Praxis von Dr. Moy. Wir hätten heute Nachmittag um zwei Uhr einen Termin frei, und den würde ich Ihnen gerne anbieten.«
    Dr. Moy? Beth legte die Stirn in Falten. Wer war Dr. Moy? »Entschuldigung«, sagte sie. »Ich weiß nicht, wer Sie sind ...«
    »Ich bin Rebecca. Aus der Praxis von Dr. Moy.«
    »Ich kenne keinen Dr. Moy.«
    Das schien der Frau extrem leidzutun. »Oh, bitte entschuldigen Sie. Ich bin davon ausgegangen, dass Ihre Versicherung Sie bereits informiert hat. Dr. Moy ist Ihr Kieferchirurg. Er wird Ihre Zähne ersetzen.«
    »Mein Kieferchirurg ist Dr. Mirza«, gab Beth zurück.
    »Sie wurden Dr. Moy zugewiesen«, sagte die Frau. »Ich glaube nicht, dass Dr. Mirza noch zum Plan gehört.«
    Plan? Was für ein Plan?
    Die Aussage hatte etwas Bedrohliches, und Beth betete stumm, dass sie zu viel in diesen Satz hineininterpretierte und dass es einfach nur bedeutete, Dr. Mirza nehme nicht an dem speziellen Versicherungsprogramm teil.
    Plötzlich musste sie an Dr. Blackburn denken.
    Möse zum Frühstück, Möse zum Lunch, Möse am Abend und nachts ein Snack.
    Sie beschloss nachzuhaken. »Dr.

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