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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Zahnarzt verwendete, um auch die hintere Seite der Zähne betrachten zu können. Beth griff danach, hielt ihn mehrere Handbreit weit vor ihr Gesicht und lächelte.
    Ihre Lippen waren angeschwollen und blutig, und ihr Schädel hämmerte wie verrückt.
    Aber ihre Zähne waren wieder weiß.

5.
    »Ich hatte gestern Abend auch Besuch«, sagte Edward. Sie beschnitten gerade die Bäume entlang eines schmalen Reitpfades, der quer durch brachliegendes Land führte. »Euer Versicherungsvertreter. Der Dreckskerl hat versucht, mir eine ›Zusatzversicherung für die Unversehrtheit körperlich Arbeitenden anzudrehen. Als ob es so etwas überhaupt gäbe.«
    Hunt und Jorge blickten einander schweigend an. »Du weißt, was das bedeutet«, sagte Jorge dann leise.
    Er winkte ab. »Jetzt komm mir nicht mit so 'ner Scheiße!«
    »Diese Versicherungen funktionieren«, gab Hunt zu bedenken. »Ich bin doch der leibhaftige Beweis dafür.«
    Erneut winkte Edward nur ab, doch in Wirklichkeit fühlte er sich viel weniger sicher, als er sich anmerken ließ. Der Besuch des Versicherungsvertreters hatte ihn innerlich regelrecht erschüttert. Seine Freunde hatten recht. Irgendetwas an diesem Mann war wirklich zutiefst sonderbar, und das lag nicht nur an seiner Klinkenputzer-Routine, die er anscheinend in Stepford gelernt hatte. Unter der Fassade seines eher harmlosen Äußeren - so dicht, dass man es fast erkennen konnte - schlummerte irgendetwas Düsteres, Bedrohliches. Edward war kein religiöser Mensch und neigte wirklich nicht dazu, Begriffe wie »böse« oder »dämonisch« zu verwenden - aber das genau waren die Adjektive, die ihm sofort durch den Kopf gingen, wenn er an den Versicherungsvertreter dachte. Und er hatte all seinen Mut gebraucht, um diesen Dreckskerl aus dem Haus zu werfen.
    Selbst jetzt noch wusste er nicht genau, ob er das Richtige getan hatte.
    Vielleicht wussten Jorge und Hunt ja doch, wovon sie redeten. Es mochte katastrophale Folgen haben, diese Versicherung nicht abgeschlossen zu haben.
    »Es passieren wirklich Dinge, wenn du keine Versicherung abschließt«, erinnerte Jorge ihn noch einmal.
    »Zufall«, gab Edward zurück, obwohl er sich da längst nicht mehr sicher war. Er konnte es am Gesichtsausdruck seiner Freunde erkennen, dass sie ihm gerne glauben würden, dass sie sich regelrecht danach sehnten, er möge recht haben - und er konnte jetzt nicht ihre Hoffnung zerstören, indem er seine eigenen Zweifel eingestand. »Wir sind hier fast fertig«, verkündete er. »Geht ihr beide schon mal zum Südquadranten. In zehn Minuten bin ich auch da.«
    »Ist schon okay«, erwiderte Hunt. »Wir machen erst hier alles fertig.«
    »Ist doch reine Zeitverschwendung! Ich räume hier weg, und ihr bringt die Ausrüstung in den Südquadranten und fangt schon mal an. Vielleicht sind wir dann hier schon vor der Mittagspause fertig.«
    Zögerlich nickten sie, weil sie wussten, dass ihr Kollege recht hatte. Edward legte seine Säge beiseite und griff nach einem Schneidwerkzeug mit langen Griffen. Dann stieg er die Leiter hinauf, um die letzten herunterhängenden Äste von zwei dicht nebeneinanderstehenden Bäume abzutrennen, während Jorge und Hunt den Rest des Werkzeugs auf den kleinen Karren luden und den Reitpfad entlang zum Südquadranten fuhren.
    »Sei vorsichtig«, sagte Hunt noch, ehe sie gingen.
    »Das klappt schon«, versicherte Edward ihnen. »Macht euch endlich vom Acker!«
    Doch in dem Augenblick, da sie aufbrachen, tat es Edward auch schon leid, seinen Freunden vorgeschlagen zu haben, die Gruppe zu trennen. Ein Gespräch über ein unerfreuliches Thema war ein geringer Preis für die Sicherheit, die zwei Helfer boten.
    Sicherheit ...
    Darüber wollte Edward gar nicht erst nachdenken, und so konzentrierte er sich ganz auf die Arbeit, die vor ihm lag, und riss drei dünne Äste ab, die er mit dem Elektrowerkzeug nicht hatte erreichen können, ehe er von der Leiter stieg, die Äste zur anderen Seite des Pfades trug und dann zwei weitere Äste eines anderen Baumes abtrennte.
    Zu seiner Rechten hörte er ein Rascheln. Das Geräusch von Schuhen auf welkem Laub.
    Edward drehte sich um, glaubte hinter einem Strauch eine Bewegung wahrgenommen zu haben.
    Ein kalter Schauer durchlief ihn, als würde ihm ein Eiswürfel übers Rückgrat gleiten. »Jorge!«, rief er versuchsweise. »Hunt!« Doch die beiden waren längst außer Hörweite.
    Aus dem Augenwinkel sah Edward eine weitere Bewegung - eine dunkle Gestalt, die sich zu seiner Linken

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