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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Bedürfnis nach weiteren Versicherungen ein wenig gedämpft zu haben.
    Der Vertreter setzte sich aufs Sofa, lockerte seine Krawatte und öffnete den Aktenkoffer.
    Automatisch setzten sie sich ihm gegenüber - und Jorge wurde klar, dass sie jetzt schon verloren hatten. Denn egal, was für eine Police er ihnen vorlegen würde und wie viel sie kostete, sie würden diese Versicherung abschließen. Sie konnten es sich nicht leisten, darauf zu verzichten.
    Das wusste Jorge schon jetzt.
    »Ich habe mir erlaubt, ein Komplettpaket zusammenzustellen, das sämtliche Bedürfnisse Ihrer bald vollständigen Familie abdeckt, die Kranken- und die Zahnfürsorgeversicherung ebenso wie die Lebensversicherung.« Er reichte ihnen einen dicken Stapel Papiere, der von drei Klammern zusammengehalten wurde. »Wenn Sie sich Seite eins anschauen wollen ...«
    Die Art und Weise, wie der Vertreter auf jedes einzelne Detail einging, war schrecklich anstrengend. Soweit Jorge es beurteilen konnte, war die Police vernünftig abgefasst, und er achtete besonders auf den Abschnitt mit den zusätzlichen Leistungen der Krankenversicherung, die sich auf »Schwierigkeiten bei der Geburt« und »zusätzliche Krankenhausaufenthalte« bezogen. Jorge erkannte dankbar, dass das Angebot deutlich flexibler und umfangreicher war als die bisherige Versicherung, die ihm das County bot.
    »Jetzt benötige ich nur noch die Unterschriften von Ihnen beiden für diesen Leistungskatalog«, sagte der Vertreter, schob ihnen die Antragsformulare entgegen und reichte ihnen einen Stift.
    »Und ab wann wird das wirksam?«, fragte Jorge nach.
    »Mit Unterzeichnung.«
    Jorge blickte zu Ynez hinüber. Sie war so voller Skepsis, dass man es in ihrem Blick erkennen konnte. Wäre er ein gottesfürchtiger Mann gewesen, hätte Jorge jetzt ein Stoßgebet ausgesandt. Er unterzeichnete auf den Seiten drei und sechs. Ynez tat es ihm gleich.
    Der Vertreter nahm ihnen die Anträge aus den Händen. »Jetzt gibt es nur noch eine Kleinigkeit, um die wir uns kümmern müssen. Die Untersuchung.«
    Jorges Herz schaltete in einen höheren Gang.
    »Die Untersuchung?«, wiederholte Ynez.
    »Ja. Es ist üblich, dass Neuunterzeichner einer medizinischen Untersuchung unterzogen werden, um sicherzugehen, dass es keine Vorerkrankungen gibt, für die dann entsprechende Leistungen gemäß den Vertragsbedingungen ausgeschlossen würden. Normalerweise gehört eine Blutentnahme dazu, aber wir haben die Aufzeichnungen Ihrer Ärzte und auch Kopien Ihrer Krankenakten, also wird eine Blutentnahme in diesem Fall nicht erforderlich sein.«
    »Dann ...«, setzte Jorge an.
    »Ich muss nur den Schritt Ihrer Frau untersuchen.«
    Was? Wie betäubt kniff Jorge die Augen zusammen. Er konnte nicht glauben, was er da gehört hatte.
    Nein, das stimmte nicht.
    Er glaubte es - voll und ganz sogar.
    Er wandte sich zu Ynez um, die entgeistert den Kopf schüttelte.
    Der Vertreter ging um den Tisch herum und kauerte sich auf den Teppich. »Wenn Sie dann bitte Ihre Hose herunterziehen und die Beine spreizen würden, damit ich Ihre Möse sehen kann ...?«
    Jorge sprang auf, hätte beinahe seinen Stuhl umgestoßen. »Nein!«, rief er.
    Der Versicherungsvertreter richtete sich auf. Als er jetzt sprach, klang seine Stimme kalt und hart. »Dann ist Ihre Police null und nichtig.«
    »Ich mach's«, sagte Ynez schnell, und mit zittrigen Händen kämpfte sie mit dem Knopf und dem Reißverschluss ihrer Hose. Tränen strömten ihr über die Wangen.
    »Nein!«, sagte Jorge zu ihr.
    »Es geht um unseren Sohn!« Unter Schwierigkeiten hob sie ihr Hinterteil von der Sitzfläche ihres Stuhles, schob Hose und Höschen herunter und streifte beides ganz ab. Dann spreizte sie die Beine, als der Versicherungsvertreter sich vor ihr hinkauerte.
    »Das ist aber wirklich eine schöne Muschi, die Sie da haben, Mrs. Marquez.« Er grinste Jorge an. »Sie haben wirklich Glück.«
    Ynez hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und schluchzte.
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass die Geburt dieses Wunder der Natur nicht ruiniert, was?«
    Jorge hätte den Kerl umbringen mögen. Er wollte zuschlagen, wollte ihm die Zähne aus seiner grinsenden Visage treten, bis der Mund des Mannes nur noch ein blutiges, klaffendes Loch war.
    Den Vertreter stand auf, richtete seine Krawatte wieder und schloss seinen Aktenkoffer. »Sieht gut aus«, sagte er dann. »Betrachten Sie sich als versichert.«
    Ynez schluchzte immer noch, die Beine fest zusammengepresst, vornübergebeugt, um

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