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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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nur nickte. »Stimmt. Ich glaube, der hat bei denen etwas eingereicht, was die als unseriöse Forderung angesehen haben, und da haben sie ihn rausgeschmissen.«
    Jorge lachte. »Da steht er jetzt, mit 'nem halb fertigen Haus und ohne Versicherung. Einen Besseren hätte es nicht treffen können.«
    »Wisst ihr, Steve mag ja wirklich ein Blödmann sein«, wandte Hunt ein, »aber das mit den Versicherungen ist erschreckend.«
    »Ich weiß, was du meinst, aber es geht hier um Steve!«
    »Ich glaube nicht, dass du weißt, was ich meine. Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht. Sagt mal ... Ist euch eigentlich klar, wie sehr wir uns auf unsere Versicherungen verlassen? Wir brauchen die für unser Auto, unser Haus, unsere Gesundheit, für unser Leben. Leute machen Jobs, die sie eigentlich verabscheuen, bloß weil sie da gut versichert sind - vor allem, wenn sie Kinder haben. Das betrifft fast alles. Ich glaube, dass mehr Träume aufgegeben werden, weil man eine Versicherung haben muss, als aus irgendeinem anderen Grund.« Er blickte Edward an. »Wie viele Leute mehr würden Musik komponieren oder Bilder malen, wenn sie nicht unbedingt die Beiträge für die Versicherung ihres Autos bezahlen müssten?« Er schaute zu Jorge. »Wie viele Leute mehr würden Bücher schreiben, die sie schon längst im Kopf haben, wenn sie nicht unbedingt einen Job bräuchten, damit sie die Krankenversicherung ihrer Kinder bezahlen können?«
    Schweigen breitete sich aus, als seine Freunde diesen Gedanken verdauten.
    »Die Leute brauchen nicht noch mehr Kunst«, sagte Edward schließlich. »Die brauchen beschnittene Bäume. Legen wir wieder los!«
    »Genau«, pflichtete Jorge ihm bei. »Außerdem geht es hier um Steve!«
    Hunt kam vor Beth nach Hause und ging sofort zum Gästezimmer, um es zu begutachten.
    Schon am frühen Morgen hatte sie ihn auf dem Handy angerufen und ihm geschildert, was passiert sei, hatte ihn dann in der Mittagspause erneut angerufen, um mehr ins Detail zu gehen, und auch wenn es sich ein bisschen lächerlich angehört hatte, solange Hunt dort draußen gewesen war - im wahren Leben sozusagen, außerhalb des Hauses -, erschien es ihm nun, wo er hier war, längst nicht mehr so unvorstellbar.
    Sie habe nichts angefasst, hatte Beth gesagt, doch als Hunt nun das Zimmer betrat, fiel ihm als Erstes auf, dass die Tagesdecke auf dem Gästebett heruntergerissen war. Die Decke war nicht gewechselt, nicht einmal mehr angerührt worden, seit Beths Mutter abgereist war, und als Hunt sie jetzt zusammengeknautscht auf dem Boden liegen sah, überlief ihn eine Gänsehaut. Sonst schien im Zimmer nichts verändert. Der Lichtschalter war heruntergedrückt, die Lampen waren aus. Geräusche gab es keine.
    Er hörte, wie draußen Beths Saturn vorfuhr, dann das Knallen der Autotür, und dann wurde die Küchentür geöffnet. »Ich bin hier!«, rief Hunt, als er sicher sein konnte, dass seine Frau in Hörweite war.
    Ihre Schritte auf dem Fußboden klangen zögerlich, doch einen Augenblick später stand Beth neben ihm und starrte auf das zerwühlte Bett. »Ich nehme an, das warst nicht du«, sagte sie.
    »Stimmt, das war ich nicht.«
    Sie schaute sich im Zimmer um, suchte nach irgendetwas anderem, das anders war als sonst, konnte aber nichts entdecken.
    »Ich habe in dem Spiegel wirklich etwas gesehen«, sagte Beth. Hunt hörte die Angst in ihrer Stimme. »Ein großer Mann, der neben mir stand. Aber da war niemand.«
    »Hast du dich durch den Mann bedroht gefühlt? Hattest du das Gefühl, er wollte dir etwas antun?« Hunt konnte nicht fassen, dass er so etwas fragte. Aber es führte kein Weg daran vorbei. Nicht nach dem, was passiert war. In dem Zimmer spukte es. So einfach war das.
    Beth schüttelte den Kopf. »Ich habe überhaupt nichts gespürt, wenn du das meinst. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er mir etwas tun wollte. Aber ich hatte noch nie im Leben eine solche Angst.« Sie deutete auf ihre Unterarme. »Schau«, sagte sie. »Gänsehaut. So ist das heute schon den ganzen Tag.«
    Hunt zupfte am Bettlaken, legte die Tagesdecke wieder zurecht und rechnete beinahe schon damit, dass sie ihm jeden Moment aus den Händen gerissen und quer durchs Zimmer segeln würde. Doch nichts geschah. Hunt strich die Decke glatt. Innerlich atmete er erleichtert auf. »Manche Menschen leben doch mit Geistern, oder nicht? Die verpassen denen sogar niedliche Namen, wie Georgie oder Louie, und erklären allen, dass sie freundlich sind und keinem Böses

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