Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
Vom Netzwerk:
Esszimmerfenster. »Kommt wieder rein!«
    Hunt und Joel wuchteten sich aus den Stühlen und machten sich auf den Weg in die Küche, holten dort ihre Kaffeetassen und die Teller mit dem Kuchen ab und gingen damit ins Wohnzimmer. Ihre Ehefrauen gesellten sich bald zu ihnen, doch Lilly blieb in der Küche, aß den Kuchen in der Essecke und schaute Iron Chef auf Beths Küchenfernseher.
    Hunt schaltete den Fernseher im Wohnzimmer ein und zappte auf eine Satelliten-Radiostation, die gerade ruhigen Jazz brachte.
    Beth deutete in Richtung Küche. »Lilly ist wundervoll«, sagte sie. »So ein liebes Kind.«
    Hunt nickte beipflichtend. »Jou.«
    »Und? Wollt ihr beide auch Kinder?«, fragte Stacy. Sie schaute ihn an, dann zu Beth hinüber, und dann wieder zu ihm - und Hunt bemerkte, dass er auf diese Frage keine Antwort wusste. Natürlich hatte er schon darüber nachgedacht, aber nicht eingehend genug, um eine Meinung parat zu haben. Und mit Beth hatte er über das Thema noch nie gesprochen. Langfristig würden sie wohl gerne ein Kind haben, aber jetzt bestimmt noch nicht, nicht in nächster Zukunft, ehe sie nicht genug Zeit füreinander gehabt hatten, ganz alleine.
    Beth fand eine geschickte Lösung für das Problem. »Im Moment denken wir noch nicht daran. Vielleicht irgendwann mal, aber nicht jetzt.«
    Sie drückte Hunts Oberschenkel, und er war froh, wieder einmal feststellen zu können, dass sie wirklich auf einer Wellenlänge lagen.
    Genau anders herum war es bei Eileen und ihm gewesen. Selbst wenn sie beide gerade gut miteinander ausgekommen waren, hatten sie doch nur sehr selten ähnlich gedacht.
    Gegen seinen Willen dachte Hunt in letzter Zeit immer häufiger an seine Exfrau. Es lag daran, vermutete er, dass er Eileen kürzlich an der Bushaltestelle gesehen hatte. Er wusste immer noch nicht, warum sie nach Tucson zurückgekehrt war, und manchmal fragte er sich, was sie wohl gerade tat, wohin sie ging, und ob sie mit jemandem zusammen war. Eigentlich war es ihm egal, und er hatte nicht das Bedürfnis, Eileen jemals wiederzusehen, doch er erzählte Beth dennoch nichts davon, und deswegen fühlte er sich ein wenig schuldig.
    Ihm wurde klar, dass ihre Beziehung noch in den Kinderschuhen steckte - auch wenn er Beth jetzt seit mehr als einem Jahr kannte, sie fast genauso lange zusammen wohnten und mittlerweile verheiratet waren. Es gab noch viele Dinge, die sie nicht vom anderen wussten.
    Zum Beispiel, ob sie Kinder wollten.
    Von der anderen Seite des Couchtisches grinste Joel sie an. »Eine kluge Entscheidung«, sagte er. »Habt erst mal ordentlich Spaß. Die Kinder kommen später. Weil später euer Sexualleben ... na ja, drücken wir es mal gnädig aus: Es wird nie wieder das Gleiche sein.«
    Stacy versetzte ihm einen Rippenstoß.
    »Aua!«
    »Das hast du verdient!«
    »Das hab ich gehört«, krähte Lilly aus der Küche herüber. »Nicht die Kinder verderben!«
    Alle lachten.
    Kurz nach neun Uhr machten die McCains sich wieder auf den Weg. Lilly, die auf dem Sofa eingeschlafen war, mussten sie wecken und fast zum Auto tragen. Hinter ihnen schloss Hunt die Tür ab; dann gingen Beth und er in die Küche und kümmerten sich um den Abwasch.
    Beth stellte die Reste vom Kuchen in den Kühlschrank, und Hunt spülte die Teller vor und sortierte sie gerade in die Spülmaschine, als Courtney in die Küche gesaust kam und sich mit einem immensen Katzenbuckel auf die Arbeitsplatte kauerte. Eine Sekunde später war aus dem Gästezimmer ein heftiges Knallen zu hören: ein lautes Schnalzen, fast, als würde eine Peitsche geschwungen. Hunt hörte es, Beth hörte es, doch keiner von ihnen sagte ein Wort, und keiner blickte den anderen an. Stattdessen taten sie beide so, als wäre nichts geschehen.
    Wenn wir jemals ein Kind haben, dachte Hunt, und wir dann immer noch hier wohnen, wird dieses Gästezimmer als Kinderzimmer dienen müssen.
    Er verdrängte den Gedanken sofort.
    Noch einmal war das laute Knallen zu hören, dann herrschte Stille im Zimmer.
    Wieder öffnete Hunt die Spülmaschine und räumte die Gläser ein, die Beth vorgespült hatte. Während er eine Salatschüssel entgegennahm, die Beth ihm reichte, schaute er aus dem Küchenfenster, doch er sah nur sein eigenes Spiegelbild vor der undurchdringlichen Schwärze der Nacht. Sein Spiegelbild wirkte halb durchscheinend, fast wie ein Geist, und Hunt wandte den Blick ab. Was er dort sah, gefiel ihm nicht.
    »Das war ein schöner Abend«, sagte Beth und gab ihm einen Kuss auf die

Weitere Kostenlose Bücher