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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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die Untersuchung angeordnet. Sie können Sie gerne fragen. Ich kann Ihnen auch eine eigenhändig unterschriebene Erklärung von ihr zukommen lassen.«
    »Es tut mir leid.«
    »Was ist mit der Geburt? Muss ich die auch aus eigener Tasche bezahlen?«
    »Nein, Mr. Marquez. Die Geburt gehört vollständig zum Leistungsumfang.«
    Gewinnen konnte er nicht mehr, und er wusste auch nicht, an wen er sich noch hätte wenden können. Nachdem er aufgelegt hatte, rief er Beth an, doch Hunt und Beth mussten ausgegangen sein, denn nach dem sechsten Klingeln meldete sich der Anrufbeantworter. Jorge stand nicht der Sinn danach, jetzt irgendetwas auf das Band zu sprechen, also ließ er den Hörer auf die Gabel fallen und nahm sich vor, es später noch einmal zu versuchen.
    »Und was heißt das jetzt?«, fragte Ynez. »Müssen wir das bezahlen?«
    »So sieht's aus.«
    »Aber das sind fast sechshundert Dollar. Die haben wir einfach nicht.«
    Jorge schüttelte den Kopf, enttäuscht und entmutigt. »Ich fürchte, wir haben keine andere Wahl.«

ZEHN

1.
    Hunt war gerade nach Hause gekommen und im Badezimmer verschwunden, als es an der Tür klingelte.
    »Ich geh schon!«, rief Beth aus der Küche. Doch Hunt war schon aus dem Bad ins Wohnzimmer gekommen, und so erreichten sie die Tür gleichzeitig. Erneut klingelte es, und Hunt öffnete.
    Dort stand er im Türrahmen - ein Mann mit Hut, vor der untergehenden Sonne nur als Silhouette zu erkennen.
    Einen Sekundenbruchteil lang zog Hunt in Erwägung, die Tür einfach wieder zuzuknallen, abzuschließen und sich in irgendeinen sicheren Raum irgendwo im Innern des Hauses zurückzuziehen. Es war eine rein instinktive Reaktion, hervorgerufen durch diese Silhouette, diesen Mann, den Hunt zwar schon kannte, aber nicht einzuordnen wusste.
    Dann trat der Mann einen Schritt vor. Er war ein ganz normaler Mann. Nichts Besonderes, nichts Erschreckendes. Hunts Impuls zu fliehen verflog so schnell, wie er gekommen war, und er musterte den Besucher: ein Bursche normaler Körpergröße, normaler Körperfülle und einem recht freundlichen Gesichtsausdruck. Er trug einen altmodischen Hut, die Art, wie Privatdetektive sie in den alten Filmen trugen -, der zwar ein wenig ungewöhnlich wirkte, aber nicht sonderlich bedrohlich. Unter dem Arm trug der Mann einen schmalen Aktenkoffer aus Leder.
    »Ja?«, fragte Hunt.
    »Hallo«, sagte der Mann. »Ich bin Ihr neuer Versicherungsvertreter. Ich bin wegen Ihrer neuen Versicherung hier.«
    »Neue Versicherung ...?« Hunt legte die Stirn in Falten und schaute kurz zu Beth hinüber, die verständnislos den Kopf schüttelte. »Wir haben keine neue Versicherung.«
    »Das wird sich ändern, wenn Sie sich angehört haben, was ich Ihnen zu sagen habe. Darf ich hereinkommen?«
    Jetzt setzte Hunt an, die Tür zu schließen. »Es tut mir leid«, sagte er. »Wir haben kein Interesse.«
    »Das wird sich ändern. Darf ich hereinkommen?«
    »Das ist jetzt kein guter Zeitpunkt. Wir wollten gerade essen ...«
    »Es dauert nur eine Minute.«
    Der Kerl war aufdringlich. Das gehört zu den Jobanforderungen, vermutete Hunt, aber da war auch noch etwas anderes. Es wirkte dringlich. Eine echte Notwendigkeit. Ein Bedürfnis.
    »Mit Ihrer derzeitigen Autoversicherung sind Sie nicht zufrieden, nicht wahr? Und mit Ihrer Krankenversicherung, oder der Immobilienversicherung? Lebensversicherung und Zahnfürsorge? Lassen Sie mich herein, und wir können darüber sprechen.«
    »Hören Sie ...«, versuchte Hunt es erneut.
    »Kommen Sie herein.«
    Erstaunt schaute Hunt seine Frau an. Gerade eben hatte er den Kerl mit äußerst eindeutigen Worten abwimmeln wollen - eher »abbügeln«, denn Burschen wie der verstanden Andeutungen und dezente Hinweise ja nie -, und Beths Entscheidung, ihn nicht nur anzuhören, sondern sogar hereinzubitten, kam völlig überraschend. Sie erwiderte seinen Blick, und ihrer Miene war anzusehen, das sie mindestens ebenso erstaunt über das war, was sie da gerade gesagt hatte, wie Hunt.
    Er musste einen Schritt zur Seite machen, als der Mann sich an ihm vorbeidrängte, und nur eine Sekunde lang spürte er einen kalten Windhauch im Gesicht. Vampire müssen ausdrücklich in das Haus ihrer Opfer hereingebeten werden, dachte Hunt, und auch wenn er nicht genau wusste, was ihn auf diesen Gedanken gebracht hatte, erschien er ihm doch äußerst passend.
    Sobald der Mann erst einmal das Haus betreten hatte, wurde er ganz sachlich. Er ging geradewegs auf das Sofa im Wohnzimmer zu, setzte

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