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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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keinerlei Einzelheiten gesagt. Und weil ich völlig unschuldig bin, habe ich noch nicht mal eine Vermutung, was ich vielleicht getan habe, das als Verbrechen ausgelegt werden könnte. Als Einziges fällt mir ein, dass man mich mit jemandem verwechselt und aufgrund eines Versehens den Falschen festgenommen hat.«
    Jennings zog einen Polizeibericht aus dem Stapel Dokumente und Formulare hervor, der vor ihm auf dem Tisch lag. »Das mutmaßliche Opfer ist ein neunjähriges Mädchen namens Kate Gifford ...«
    Kate?
    Lillys Freundin?
    Hunt fühlte sich, als hätte ihm jemand brutal in den Magen geboxt. »Großer Gott«, stieß er nur hervor. Dann sank er vornüber und ließ die Arme auf die Tischplatte fallen. So etwas hatte er nun wirklich nicht erwartet. Das gehörte noch nicht einmal zu den immer unwahrscheinlicheren Szenarien, die Hunt sich gegen Ende dieser langen Nacht in der Zelle ausgemalt hatte.
    »Die Eltern des Mädchens behaupten, dass es während eines längeren, nicht genauer spezifizierten Zeitraums zu unsittlichen Kontakten mit dem Kind gekommen sei und dass Sie gestern Morgen auf einer Decke hinter einem Strauch im Webster Park mit diesem Mädchen Oralverkehr gehabt hätten.«
    Ihre Eltern.
    Auf Joels Silvesterparty hatte er Greg und Lana Gifford kennen gelernt. Beide arbeiteten bei Automated Interface, und sie waren nicht nur nette Leute, sondern hatten auch einen ähnlichen beruflichen Hintergrund wie er selbst. Hunt hatte früher zwar als IT-Experte gearbeitet, während die Giffords Programmierer waren, aber sie hatten dennoch viele Gemeinsamkeiten, und Hunt hatte es als sehr anregend empfunden, sich wieder mal mit Leuten zu unterhalten, die etwas von moderner Technik verstanden, auch auf einem ganz anderen Tätigkeitsfeld. Hunt mochte die Giffords, und er hatte gehofft, sie beizeiten wiederzusehen.
    Ihre Eltern behaupten.
    Das bedeutete, dass Greg und Lana ihn angezeigt hatten. Am liebsten hätte Hunt auf der Stelle mit Greg gesprochen, von Mann zu Mann, und dieses Missverständnis aus der Welt geschafft - wie immer es nun eigentlich aussehen mochte. Dieses Missverständnis, das zu dieser völlig falschen und ungeheuerlichen Schlussfolgerung geführt hatte. Hunt hätte niemals etwas derart Abscheuliches getan; er hatte niemals, nicht in seinen perversesten sexuellen Phantasien, etwas so Widerliches auch nur in Erwägung gezogen. Irgendjemand hatte die Giffords belogen. Es war ein Scherz, der schrecklich danebengegangen war - oder ein ausgewachsenes Komplott eines ihm völlig unbekannten Feindes, der sein Leben zerstören wollte. Irgendwie hatte man ihm etwas anhängen wollen, und nun musste Hunt beweisen, dass nichts dergleichen jemals geschehen war.
    »Das ist eine Lüge«, sagte er zornig. »Das Ganze ist eine einzige große Lüge. Ich war tatsächlich gestern Morgen im Webster Park - so weit stimmt es -, aber ich habe da gearbeitet. Ich habe dort Bäume beschnitten, und ich habe zwei Zeugen, die bestätigen können, dass etwas Derartiges niemals geschehen ist. Wir drei haben zusammengearbeitet, und wir waren nie außer Sichtweite voneinander. Um die Mittagszeit sind wir wieder gefahren. Wer etwas anderes behauptet, lügt! Außerdem ist der Park fünfzehn Meilen von dem Haus entfernt, in dem Kate wohnt. Wie soll sie denn da hingekommen sein?«
    »Also kennen Sie das Mädchen?«
    »Sie ist die beste Freundin der Tochter meines besten Freundes.« Aufgebracht fuhr Hunt sich durch die Haare. »Ich weiß nicht, was hier gespielt wird. Nichts davon ergibt einen Sinn!«
    »Nun, wenn Sie zwei Zeugen haben, die für den gesamten Morgen Aussagen über Ihren Aufenthaltsort machen können - und ich meine den gesamten Zeitraum, ohne dass auch nur eine einzige Sekunde fehlt -, wäre das schon sehr hilfreich. Aber gegen Sie werden schwere Anschuldigungen erhoben, und ich muss sagen, dass die Fakten im Augenblick sehr gegen Sie sprechen.«
    »Wie ist das möglich? Es gibt doch keinerlei Beweise. Die kann es gar nicht geben! Was immer die haben, ist vollständig aus der Luft gegriffen.«
    »Die haben die Aussage des Mädchens. Auf Band. Ich habe es mir gerade eben angesehen, und es ist ziemlich erdrückend.«
    »Kate sagt, so etwas sei passiert?« Hunt war wie betäubt. »Sie sagt, ich hätte so etwas getan?«
    Jennings nickte. »Ja. Darauf stützt sich die Anklage.«
    Hunt fragte sich, warum dieses Mädchen derartige Lügen erzählen sollte und was es dazu bringen könnte, etwas so völlig Verrücktes zu erfinden.

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