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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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diskutieren.
    „Du
bist da,” sagte George zu Celina. „Gut. Dann können wir anfangen.” Er schaute
zu Jack hinüber. „Haben Sie ihr schon die gute Nachricht mitgeteilt?”
    „Ich
hatte noch keine Gelegenheit dazu.”
    „Dann
sollten wir das jetzt tun. Jack hat mein Angebot akzeptiert. Er wird Erics
Platz als Leiter der Finanzabteilung einnehmen.”
    Eine
Welle der Emotionen überfiel sie. Sie kam sich irgendwie verloren vor; es war
nicht das Glücksgefühl, das sie erwartet hatte. Eric war aus ihrem Leben
getreten. Er war tatsächlich weg. Es schien ihr, als bedeuteten die Jahre mit
ihm nun nichts mehr. Aber da war ein anderes Gefühl, das sie nicht ignorieren
konnte: Es war ein Gefühl der Erleichterung.
    Sie
zwang sich zu lächeln – und wusste aufgrund des veränderten Ausdrucks in
Jacks Gesicht, dass er ahnte, das Lächeln war nicht echt. Sie fühlte sich
unwohl. Sie fragte sich, warum sie gekommen war. Sie fragte sich, warum sie für
Eric immer noch Gefühle hatte. Sie sollte ihn für das hassen, was er ihr und
Leana angetan hatte. Warum also vermisste sie ihn?
    „Das
ist ausgezeichnet,” sagte sie zu Jack. „Ich gratuliere.”
    Jack
erwiderte nichts. Er schaute von ihr weg und blickte George an, der eine Akte
über WestTex öffnete. Celina spürte, dass sich dieses Treffen hinziehen würde,
aber Geschäft war Geschäft, und so durchstand sie es klaglos.
    Sie
diskutierten die Übernahme von WestTex, das von Öl aus dem Persischen Golf   zu Kaffeebohnen aus Kolumbien alles
verschiffte. Sechsundachtzig Prozent aller Geschäfte waren rein international,
und es war nicht ungewöhnlich, dass der Großteil der Flotte von WestTex sich
zur selben Zeit in internationalen Gewässern aufhielt.
    Während
Jack die Akte durchblätterte, stellte er fest, dass die Geschäfte von WestTex
– obschon sie gut gingen – von der Instabilität im Nahen Osten
beeinflusst wurden. Er erfuhr auch, dass George Redman $10 Milliarden für ein
Unternehmen zahlen wollte, das – basierend auf diesen Zahlen –
gerade mal die Hälfte wert war.
    Er
schaute George an, der ihm gegenüber saß, und wusste nicht, was er sagen
sollte. Warum würde ein Mann, dessen Aktien so niedrig standen wie noch nie,
doppelt so viel zahlen, was WestTex wert war, wenn die Gesellschaft gerade ihre
gesamte Flotte aus dem Golf abgezogen hatte, und wenn deren Lage sich aufgrund
der Kriege sowie der zunehmenden Instabilität in der Golfregion ständig
verschlechterte? Es war kein Wunder, dass die Presse ihn hetzte. Es war kein
Wunder, dass die Aktionäre so veflucht nervös waren. Der Mann konnte alles
verlieren, wenn er WestTex übernahm.
    Und
dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. George Redman war kein Narr. Offensichtlich
wusste er etwas, das die Presse und seine Aktionäre nicht wussten, etwas, das
ihm Millionen einbringen würde.
    „Was
also denken Sie,” fragte George. Er saß mit übereinander geschlagenen Beinen in
seinem Sessel und hielt die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Die späte
Nachmittagssonne warf ein warmes Licht auf die eine Seite seines Gesichts und
ließ die andere im Schatten.
    „Wären
Sie nicht George Redman, dann würde ich sagen, Sie wären ein Narr, wenn Sie
diese Übernahme auch nur im entferntesten in Erwägung zögen.”
    „Könnten
Sie das näher erläutern?”
    „Sicher.
Sie haben – mit Ihren Aktien auf einem Rekordtief – sich dazu
bereit erklärt, $10 Milliarden für ein Unternehmen zu zahlen, das gerade mal
die Hälfte wert ist.”
    George
zuckte mit den Schultern. „WestTex kann sich selber halten.”
    „Nicht,
wenn der Nahe Osten in dieser Misere stecken bleibt.”
    „Bei
West Tex geht es nicht nur um den Nahen Osten.”
    „Diesen
Dokumenten nach zu urteilen, werden mehr als sechzig Prozent von WestTex’
Geschäften im Nahen Osten abgewickelt.”
    „Dann
ändern wir die Richtung. Wir gehen andere Wege. Sichten andere Projekte.”
    Jack
nahm die Akte von seinem Schoß. „Das Geld ist, wo das Öl ist. Doch hier steht,
dass WestTex und andere Transportunternehmen ihre Tanker wegen der Kriege und
anderer sich abzeichnender Drohungen – wie der Iran eine ist – aus
der Golfregion abziehen. Das ist ein sechzigprozentiger Geschäftsverlust für
WestTex. Mit einer derartigen Einbuße wird es dem Unternehmen nicht möglich
sein, die $10 Milliarden zu tragen, die Sie dafür ausgeben möchten, ganz
gleich, welche anderen Wege oder Projekte Ihnen vorschweben. Das Geld liegt
beim Öl.

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