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finde-mich-sofort.de (German Edition)

finde-mich-sofort.de (German Edition)

Titel: finde-mich-sofort.de (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Meissner
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wer weiß wie in der ganzen Wohnung verteilt? Von Katzenhaaren brauchen wir ja gar nicht zu reden! Lebst du direkt in Potsdam? Liebe Grüße! KATZE
    Ich : Hallo Katze, meine Katze schleppt die Kügelchen aus dem KK auch überall hin, und sie okkupiert alle Sitzflächen. Alles in allem überhaupt kein Vorbild im Zusammenleben. Meine Katze heißt Chica. Und deine? Wie ich gerade sehe, bist du ja schon seit 2002 hier auf Suche. Bist du immer noch optimistisch, hier eine Frau für eine nette Bekanntschaft zu treffen? Ich denke immer wieder darüber nach, ob das das geeignete Medium ist, verneine es dann wegen der Einkaufsmentalität und Unverbindlichkeit … dann gehe ich doch immer wieder im Netz auf Suche. Überhaupt, probiert habe ich es, weil sich meine Freundin auf diese Art und Weise glücklich verliebt hat. Wünsche dir ein erholsames Wochenende und sende Grüße! Tatjana
    Er : Liebe T.! Meine Katze heißt Mary Lou, wird meist aber nur Mary genannt. Hört sowieso nicht. Im Internet habe ich noch niemanden gefunden. Ich habe mich einmal in der ganzen Zeit mit einer Frau getroffen, war ganz nett, aber nach diesem Treffen hatten wir keinen Kontakt mehr. Es ist so, wie du auch schreibst – irgendwie ein Zeitvertreib; ein bisschen spannend, aber es kann einem nichts Böses passieren. Ich habe oft Phasen, in denen ich wochenlang nicht reingucke, dann aber eben doch wieder mal. So geht es hier, glaube ich, vielen. Liebe Grüße, bis dann! KATZE
    Genau. Auch uns erging es so. Ein bisschen Zeitvertreib, ein bisschen spannend, bis der Mail-Wechsel einschlief. Ja, KATZE , so ist das mit den veränderten Vorstellungen von einer Beziehung und der verbindlichen Unverbindlichkeit bei Katzen. Nicht menschenkompatibel. Bei Menschen muss man dranbleiben, Interesse bekunden. Und außerdem ist doch die Katze an sich ein von Frauen heiß geliebtes, domestizierendes Tierchen, das unabhängig ist, nie zuhört, nächtelang wegbleibt und – deswegen zur Rede gestellt – in Ruhe gelassen werden will. Fazit: Frauen lieben an Katzen genau das, was sie an Männern hassen. Jawohl!

    * *
    Ich schaue aus dem Fenster meines Arbeitszimmers in die frostklare Januarnacht. Hatte ich bei Carsten alle meine Interneterfahrungen bedacht? Der E-Mail-Beziehungsanbahnungsversuch bei KATZE und KORTSCHAGIN hatte nicht funktioniert. Ich werte es trotzdem positiv, denn rechtzeitig war ein persönliches Kennenlernen ausgeschlossen worden. Solche – ich nenne sie – schmerzfreien und unterhaltsamen Begegnungen wie mit BUCHHALTER und Berlina waren die Ausnahme. Hingegen hatten Alexandra und ich im Lauf der Zeit etliche Dates, bei denen wir schon nach fünf Minuten wussten, dass uns der Gegenübersitzende nicht interessierte. Das führte nicht selten zu einem zerrigen Verabredungsprozedere unter dem Motto: Wir merken es zwar sofort, bleiben aber höflichkeitshalber zu Small Talk und einem Glas Wein hier sitzen. Anschließend fehlten mir die Worte und der Mut, ihm direkt ins Gesicht zu sagen, ihn nie wieder treffen zu wollen. Wenn das mehrmals hintereinander der Fall war, war ich niedergeschlagen und zweifelte an meinem Vorhaben, auf diesem Weg einen brauchbaren Mann zu finden.
    Wenn ich bei oder nach einem Date merkte, fühlte oder einfach wusste, dass Er nicht der zukünftige Partner an meiner Seite sein würde, quälte ich mich, freundliche Formulierungen zu finden. »Du, du bist wirklich ein großartiger Mann, aber …!« und hatte jedes Mal ein unangenehmes Ziehen im Bauch, schob die Mitteilung dieser für ihn wahrscheinlich unerfreulichen Wahrheit vor mir her, um dieselbe dann
irgendwann per E-Mail zuzusenden oder mich einfach nicht mehr zu melden. Wie uncharmant, aber im Netz gang und gäbe.
    Fast zwei Jahre suche ich jetzt schon. Solange! Bei so vielen potenziellen Partnern, die sich auf den Singleseiten tummeln! Dass ich so viel Geduld aufbringen würde – unglaublich! Nur ein einziges Date ist viel investierte Zeit, denn vorher hatte ich stundenlang gechattet und/oder gemailt und/oder telefoniert, hatte aus dem eigenen Leben erzählt und viel vom anderen erfahren. Wie oft hat mir jemand in einer durchtelefonierten Nacht jedes Detail seines Lebens geschildert … mit allen Hochzeiten und Todesfällen, stundenlang. Das ging emotional nicht spurlos an mir vorbei. Jedes Mal fragte ich mich: An welcher Stelle des Kontaktes kann oder muss ich mich entscheiden? Dafür oder dagegen. Falsch oder richtig. Wie oft war ich mir noch gar nicht sicher, und beim

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