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Finstere Versuchung

Finstere Versuchung

Titel: Finstere Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Fuß auf, wodurch das gesamte Gebäude zu beben begann.
    »Sie haben sich dir gegenüber nicht zu verantworten.«
    »Bien.« Vorsichtig tauchte Levet wieder hinter der Kommode auf. Er wollte nicht in ein verkohltes Brikett verwandelt werden, aber andererseits hatte er es satt, sich furchtsam zu ducken. Er war nun ein echter Held. Oder etwa nicht? Er straffte den Rücken und schob das Kinn vor, um seiner Mutter in die Augen zu sehen. »Dann wirst du als Richterin fungieren.«
    Ein leises Zischen war zu hören, als seine Mutter ihre Flügel ausbreitete, um ihre volle Spannweite zu zeigen. Es war ein beeindruckender Anblick, dazu gedacht, ihn einzuschüchtern.
    »Das ist ein Trick.«
    »Kein Trick«, widersprach Levet. »Du bist Doyenne und daher befugt, Gerichtsurteile zu fällen.«
    »Das habe ich bereits getan«, knurrte sie. »Du wurdest verbannt.«
    »Ich wurde ohne eine gerechte Verhandlung verbannt.«
    »Weil du geflohen bist wie ein rückgratloser Guttar-Dämon.«
    Levet tat diese absurde Beschuldigung mit einer Handbewegung ab. »Du hast versucht, mich zu töten.«
    Seine Mutter zog die Lippen zurück, um ihre Reißzähne vollständig zu entblößen. »Und nun werde ich das beenden, was ich begonnen habe.«
    »Non.«
    Ohne sich Zeit zum Nachdenken zu lassen, hielt Levet die Hände in die Höhe und setzte eine Magieexplosion frei.
    Es war nicht so, dass er seinen Fähigkeiten nicht traute … non. Das war nicht wahr.
    Er zweifelte durchaus an seinen Fähigkeiten.
    Trotz all seiner Prahlerei war er sich nie sicher, was seine Zauberkräfte tun würden.
    Einmal brachte er nicht mehr hervor als ein peinliches Zischen.
    Am nächsten Tag konnten sie mit der Gewalt einer Atombombenexplosion aus ihm herausbrechen.
    Heute Nacht allerdings taten sie genau das, was er sich wünschte.
    Schimmernde Stränge aus Magie entströmten den Spitzen seiner Klauen und prallten mit so viel Wucht gegen seine Mutter, dass sie gegen die Wand gedrückt wurde.
    Es war … ein Wunder.
    Berthe, die eindeutig so erstaunt wie Levet darüber war, dass sein Zauber funktionierte, sträubte sich gegen die zarten Fäden, die sie festhielten.
    »Was hast du getan?«, kreischte sie.
    Levet ging mit federnden Schritten auf sie zu und betrachtete lächelnd das Spinnennetz aus Magie.
    »Ich habe versucht, dir mitzuteilen, dass ich mich zu einem äußerst geschickten Krieger entwickelt habe.«
    Der mächtige weibliche Gargyle versuchte Feuer zu spucken, nur um festzustellen, dass die Fesseln, die ihn hielten, auch seine Zauberkräfte blockierten.
    Ja. Weiter so, Levet.
    »Lass mich los«, knurrte Berthe.
    »Erst, wenn du mir meine Verhandlung gewährt hast.«
    In den grauen Augen loderte die Aussicht auf seinen Tod. »Dafür wirst du bezahlen.«
    »Wirklich?« Levet stieß einen übertriebenen Seufzer aus. Er fühlte sich ganz und gar übermütig, nachdem er seine Mutter außer Gefecht gesetzt hatte. He, wer wusste schon, wie lange das andauern würde? Er musste sich daran erfreuen, solange er konnte. »Gargylen sind ermüdend monoton in ihren Drohungen. Du solltest wirklich darüber nachdenken, einen Vampir einzustellen, der dir neues Material schreibt. Vampire sind Experten darin, ihre Feinde einzuschüchtern.«
    »Natürlich bewunderst du deine neuen Herren«, stieß Berthe hervor. »Wenn ich nur daran denke, dass mein eigener Sohn ein Speichellecker der Blutsauger geworden ist – das reicht, um ein Mutterherz brechen zu lassen.«
    »Ein Speichellecker? Ich bin der Diener keines Dämons.« Levet warf sich in die Brust. »Tatsächlich werde ich als Legende heroischen Ausmaßes verehrt.«
    »Deine Ausmaße sind peinlich«, spottete seine Mutter. »Ebenso, wie du selbst es stets warst.«
    Levet stolzierte auf sie zu und weigerte sich dabei, sich einzugestehen, dass diese Worte einen ewig wunden Punkt bei ihm trafen.
    Er war nicht länger der alte Levet, der sich nach der Größe seines Körpers beurteilen ließ. Er war ein Gigant unter den Dämonen, ungeachtet seiner Größe.
    Er hob die Hände. »Das werden wir sehen.«
    »Was tust du?« Unbehagen verzerrte Berthes hässliches Gesicht. »Bleib zurück.«
    »Hast du etwa Angst vor deinem armseligen, rückgratlosen Sohn, maman? «
    »Ich habe dieses Spiel satt.«
    Levet flatterte mit den Flügeln und war stolz, als sich das Licht in ihnen fing, sodass sie hell glitzerten und in roten und goldenen Farbtönen schimmerten.
    »Dann bereite ihm ein Ende.«
    Sie drückte sich mit geweiteten Augen gegen die

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