Finstere Versuchung
daran geglaubt hatte, sie würde ihren Märchenprinzen finden und sich mit ihm häuslich niederlassen, um ein Dutzend kleine, blauäugige Nymphen aufzuziehen. Die Gewohnheit war das Einzige, was von diesem albernen, idealistischen jungen Mädchen noch geblieben war. »Levet ist aus einem bestimmten Grund nach Paris gekommen. Ich habe das Gefühl, er hat gehofft, dass das Amulett ihm beim Erreichen seines Ziels helfen würde.«
Elijah streckte die Hand aus, um die Locke von ihrem Finger zu ziehen, und strich sie ihr sanft hinter das Ohr.
»Wenn es dich nicht kümmert, dass das Amulett gestohlen wurde, weshalb bist du dann besorgt?«
»Ich mache mir Sorgen, dass Levet verletzt werden könnte«, antwortete sie leise und widerstand dem Drang, ihre Wange an seiner Hand zu reiben. Wie eine Katze, die verlangte, gestreichelt zu werden. »Als ich ihn am Eiffelturm gefunden habe, wurde er gerade von zwei großen Gargylen angegriffen, die ihn eindeutig nicht mochten.«
Die Temperatur sank, bis Valla hätte schwören können, dass sie ihren Atem sehen konnte.
»Mère de Dieu« , knurrte Elijah und umfasste ihr Kinn mit seinen Fingern, sodass sie gezwungen war, ihm in die dunklen Augen zu sehen. »Du warst doch sicher nicht so töricht, dich einzumischen, oder?«
Ihre Muskeln spannten sich an, und ihre Augen verengten sich langsam.
»Töricht?«
Ihm entging der gefährliche Unterton in ihrer Stimme völlig. Der Clanchef mochte zwar ein schlaues, gefährliches Raubtier sein, das den größten Teil Frankreichs mit brutaler Gewalt regierte, aber er war trotzdem ein Mann.
Also ahnungslos.
»Valla, reinblütige Gargylen gehören nicht nur zu den gefährlichsten Dämonen auf Erden, sondern sie sind auch noch skrupellos und amoralisch und metzeln nur allzu gerne die Unschuldigen nieder.«
»Ich bin keine Idiotin, Elijah«, erwiderte sie, wobei sie die Worte sehr langsam und deutlich aussprach. »Ich weiß, dass Gargylen gefährlich sind.«
Seine Kiefermuskeln krampften sich zusammen, als kämpfe er gegen den Drang an, sie sich über die Schulter zu werfen und sie in sein Versteck zu schleifen, wo sie in Sicherheit wäre.
Das war vorherzusehen gewesen.
Er wäre nicht zufrieden, bis er sie eingesperrt hatte, sodass er sich keine Sorgen mehr um sie zu machen brauchte.
»Weshalb hast du dich dann in Gefahr begeben?«
»Ich habe ein Wesen gesehen, das in Not war; also habe ich das getan, was meiner Meinung nach richtig war.« Sie erwiderte seinen brennenden Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Außerdem war ich nicht in Gefahr. Ich habe vom Gebüsch aus ein paar Pfeile abgeschossen.«
»Du denkst, ein Gebüsch hätte dich vor Gargylen schützen können?«
Sie stieß seine Hand weg, verärgert, dass sie sich nach der Berührung dieses Vampirs sehnte, selbst wenn sie wütend auf ihn war.
»Dieses Gespräch ist beendet.«
»Valla …«
»Nein.« Sie richtete den Finger auf sein unverschämt schönes Gesicht. »Ich bin kein Kind, dem gesagt werden muss, was es tun darf und was nicht.«
Die Kälte blieb, aber sie war nicht länger mit Verärgerung durchsetzt.
Stattdessen wirbelte eine viel gefährlichere Emotion durch die Luft, als Elijah sie mit einer unerschütterlichen Konzentration ansah, die ihr Herz heftig gegen ihre Rippen pochen ließ.
»Glaube mir, ich habe dich nie für ein Kind gehalten.«
Sie öffnete den Mund, um ihn darauf hinzuweisen, dass er schon unzählige Male versucht hatte, sie zu verhätscheln, aber die Worte blieben unausgesprochen, als er ihr Gesicht mit festem Griff umfasste und sie küsste.
Oder, um genauer zu sein, sie verschlang.
Valla hob die Hände, um seine Unterarme zu umklammern, als seine Zunge zwischen ihre Lippen glitt und ihre Zunge umspielte, während er sie nach hinten drängte, bis sie gegen die Küchenarbeitsplatte gedrückt wurde.
Er schmeckte nach roher männlicher Macht und opulenter Sinnlichkeit. Es war ein Geschmack, der sie rasend schnell süchtig machte.
Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als seine hart werdende Erektion sich gegen ihren Unterbauch presste. Seine Fangzähne waren voll ausgefahren. Hitze sammelte sich in ihrer Magengrube und breitete sich in ihrem Körper aus.
Oh … verdammt, sie schmolz dahin.
Und das war das Wunderbarste, was sie je empfunden hatte.
Elijah ließ den Kuss behusamer werden. Er streifte mit seinen Lippen ihre gerötete Wange und ließ seinen Mund dann nach unten über ihren Hals gleiten, um die empfindliche Mulde direkt unter
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