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Finsteres Gold

Finsteres Gold

Titel: Finsteres Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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möchte nicht klopfen und Issies Eltern wecken.
    »Kann ich fliegen?«, frage ich Astley, der mit dem Weggehen offenbar wartet, bis ich hineingegangen bin, was sehr höflich ist.
    »Wahrscheinlich nicht. Vielleicht. Aber versuch es noch nicht.« Er stolpert durch seine Sätze. »Normalerweise können nur Könige fliegen. Auch das unterscheidet uns von den anderen. Aber du kannst springen.«
    »Springen?«
    »Springen. Hoch springen. Sehr hoch und sehr weit, je nachdem, was du brauchst. Probier es.« Er schwingt beide Hände nach vorn in die Luft, um mir zu zeigen, wie ich Schwung holen soll.
    Ich gehe ein bisschen in die Knie und konzentriere mich darauf, Schwung zu holen. Ich fliege durch die Luft und lande auf dem Fenstersims. Meine Füße drehen sich zur Seite, damit ich das Gleichgewicht halten kann, und ich greife nach dem Fensterrahmen. Allerdings habe ich viel zu viel Angst, um mich darüber zu freuen, dass ich gerade drei Meter hoch gesprungen bin. Ehrlich? Wow.
    »Toll!«, ruft er. »Ich fliege eine Weile weg. Im Wald sind viele Elfen unterwegs, vielleicht kann ich ein paar überreden, sich mir anzuschließen.«
    »Gut. Super. Mmm-hmm.« Ich weiß nicht, was ich sagen soll, also versuche ich es mit: »Sei vorsichtig.«
    Meine Finger sind ganz weiß, weil ich mich so festklammere. Am Fensterrahmen sind ein paar dicke angetrocknete Farbtropfen. Ich frage mich, ob sie wohl Blei enthalten. Ist die Berührung mit Blei für Elfen schmerzhaft? Dann richte ich meine Aufmerksamkeit auf das, was in Issies Zimmer passiert. Es ist komplett grün gestrichen, und auf ihrem Bett und am Boden sitzen jede Menge Stoffhasen. Normalerweise würde mir das schon den Atem verschlagen, aber jetzt sehe ich auch noch Devyn bei Issie sitzen. Sie sind beide total aufgebrezelt, das heiß, dass heute der Ball stattfindet, und sie halten Händchen. Sie halten Händchen! Ich würde am liebsten dort draußen auf dem Fenstersims einen Freudentanz veranstalten, aber dann schaue ich noch einmal in das Zimmer hinein. Cassidy ist auch da. Sie macht den Eindruck, als wäre sie tief in Gedanken versunken, und studiert ein paar Kristalle, als wären sie Spickzettel für den Uni-Eingangstest. Warum ist Cassidy da? Wann haben Issie und Devyn mit dem Händchenhalten angefangen? Ich muss es wissen, aber zuerst teste ich mich: »Spüre ich ein Verlangen nach irgendwas? Habe ich das Gefühl, keine Kontrolle über mich zu haben? Bin ich wild? Habe ich Begierden? Nein. Nein. Und nochmal nein.« Ich klopfe mit dem Knie gegen das Fenster, weil ich mich nicht traue, loszulassen.
    Issie dreht sich um, und ihr Mund öffnet sich zu einem großen O. Sie eilt herüber, und ihr liebes, rundes Gesicht erscheint am Fenster. »Zara!«
    Sie reißt das Fenster auf und klappt das Fliegengitter weg.
    Devyn packt sie an der Schulter: »Warte. Lass sie nicht rein.«
    »Was?«
    Devyn rümpft auf eine gar nicht nette Art und Weise die Nase. Seine Miene verdüstert sich. »Sie hat sich verwandelt. Ich kann es riechen. Außerdem liegt auf dem Fensterbrett überall Glitzerstaub.«
    Ich schaue nach und frage mich, ob der Staub von mir oder von Astley stammt. Hinterlassen Königinnen Staub?
    »Na und?« Issie runzelt die Stirn.
    »Sie ist ein Elf. Sie könnte dir was tun«, behauptet er und mustert mich misstrauisch.
    Seine Hände greifen nach Issies Arm. Nach dem Arm, mit dem sie das Fenster geöffnet hat. Cassidy weicht bis an die Wand zurück. Ihre Hand umklammert einen schwarzen Kristall.
    Issies Gesicht verzieht sich missmutig: »Mensch, manchmal bist du schon ein Depp, Devyn. Ich meine, ich liebe dich, aber du bist ein Depp und hast viel zu wenig Vertrauen.«
    »Und du bist zu vertrauensselig«, wendet er ein.
    »Es ist doch nur Zara!«, ruft Issie.
    »Sie könnte uns angreifen«, meint Cassidy. Ihre Augen werden schmal, als sie mich mustert. »Sie ist ein Elf. Wir wissen nicht …«
    »Ihr habt ihr von den Elfen erzählt!« Ich stehe schwankend auf dem Fensterbrett und versuche, flehentlich zu gucken. »Leute? Bitte! Ich fall sonst runter.«
    Devyn fasst unter das Bett und holt zwei Messer und ein Schwert hervor. Die Messer gibt er Cassidy und Issie, das Schwert behält er selbst. Er und Cassidy richten ihre Waffen auf mich, Issies Messer zeigt zum Teppich.
    »Okay. Komm rein.« Issie winkt mich in ihr Zimmer. Devyn protestiert wieder, und Issie wischt ihre freie Hand an dem glänzenden Stoff ihres ausgeschnittenen Kleides ab. »Es ist mein Haus. Ich entscheide. Aber friss

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