Finsteres Licht
hast du vor? Und warum sind deine Augen auf einmal grau? “, fauchte er aufgebrac ht und ich hatte das Gefühl ein kleines bisschen Angst in ihm zu spüren .
„Ich schätze es wird nicht weh tun“, war die einzige Erklärung die er von mir bekam.
Und ich hoffte sehr, dass es stimmte, denn ihm S chmerzen zu bereiten, war das L etzte was ich wollte. Auch wenn er mich gerade erst bedroht und angegriffen hatte. Es war Levanas Hexerei, die ihn so handeln ließ und nicht sein freier Wille. Allerdings zuckte ich bei der Erwähnung meiner grauen Augen innerlich zusammen. Ich hatte ja selbst keine Erklärung dafür.
Das Lichtkörnchen wirbelte kurz um Aris herum und versenkte sich ohne einen einzigen Laut in seiner Brust. Als es in ihn eindrang leuchtete sein kompletter Körper für einen winzigen Moment, eingehüllt in einer Wolke aus Licht, auf.
Gespannt was es bewirkt hatte starrte ich ihn an. Der Hass und die Kampflust schienen verschwunden zu sein. Sein Gesicht trug nicht mehr diese angriffslustige Maske.
„Wie geht es dir?“, fragte ich mit sanfter Stimme.
„Wenn ihr mich losbinden würdet, ginge es mir viel bes ser!“, schnaubte er aufbrausend, aber nicht mehr fauchend und knurrend.
Nitsa kam einige Schritte näher.
„Wie hast du das gemacht?“, keuchte sie.
„Glaubst du denn es hat funktioniert?“ Ich war mir nämlich nicht sicher. „Er wirkt zwar ruhiger, aber wenn wir ihn losbinden, könnte er mich wieder angreifen wollen.“
„Ich kenne meinen Sohn. Wenn er wütend ist, lässt er sich nicht so schnell beruhigen. Und er hatte es schon immer schwer, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.“
Ich musterte Aris nochmal prüfend.
„Und wenn nicht, dann binden wir ihn einfach wieder fest.“
„Ich kann euch hören!“, beklagte Aris sich, während er darauf wartete, von den magischen Fesseln befreit zu werden.
„Schon gut. Wir machen dich ja schon los“, besänftigte Nitsa ihn und löste die Knoten an seinen Händen und Füssen.
„Danke“, murmelte er irgendwie zurückhaltend.
Es war ihm peinlich, von mir in diese Situation gebracht worden zu sein.
„Wie fühlst du dich?“
Ich ließ ihn nicht aus den Augen. Meine Muskeln waren im Gegensatz zu seinen angespannt und kampfbereit. Aris saß entspannt und locker auf dem Sofa und musterte mich, so wie ich ihn.
„Wie hast du das gemacht? Verdammt. Bist du wirklich die Auserwählte?“
Nitsa stöhnte laut auf.
„Natürlich! Sarah! Das ist es. Du bist die Auserwählte!“
„Ach Quatsch.“
Ich tat ihr Gerede einfach als das ab was es war. Eben Gerede.
„Levanas Zauber ist aufgehoben“, sagte Aris , unsicher, wie das möglich war.
„Niemand konnte bisher Levanas Hexenkunst rückgängig machen. Zumindest keine einzelne Person. Ganz selten schafften es Gruppen von wirklich guten Hexen, die große Macht hatten.“
Ich wusste nicht ob ich das glauben sollte. Ich wollte seine Gefühle beeinflussen und ihm die Wut und Angriffslust nehmen . Prüfend streckte ich meine Fühler nach Aris aus und suchte nach der vibrierenden Magie, die ich vorhin in ihm spürte. Aber da war nichts. Gar nichts. Sie war weg.
Staunend riss ich die Augen auf, als ich begriff, dass es stimmte. Klar war ich deshalb noch nicht die Auserwählte, die sie so gerne in mir sahen, aber ich hatte doch eine wirklich coole Gabe in mir entdeckt. Und d ie Verfärbung meiner Pupillen machte mich nicht glücklich, aber das war bei weitem nicht die schlimmste Veränderung, die mein Leben für mich bereit hielt.
„Und du willst mich ganz bestimmt auch nicht mehr angreifen?“, versicherte ich mich nochmal bei Aris.
„Ganz bestimmt nicht“, lachte er.
Das war alles was ich brauchte um ihm um den Hals zu fallen und zu umarmen.
„Ihr wärt wirklich so ein schönes Paar!“, seufzte Nitsa, die uns beobachtete.
„Da gibt e s nur ein Problem. William, nicht wahr?“
Ich löste mich aus der Umarmung und setzte mich neben ihn. Nitsa nahm auf dem Sessel Platz.
„Wer ist William?“, fragte sie neugierig.
„Mein Mann. Er ist Vampyr und Amerikaner. Für sein Alter wirklich gutaussehend. Sehr charmant. Und ich liebe ihn über alles.“
Ich bremste mich, um neben Aris nicht noch mehr ins Schwärmen zu kommen. Ich wusste, dass er mehr als nur Freundschaft für mich empfand. Auch wenn er seine wahren Gefühle mir gegenüber sogar vor sich selbst zurückhielt.
„Oh. Und er ist gekommen um dich zu retten?“
Ich nickte stolz .
„Das ist ja so romantisch!“, schwelgte
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