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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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bestand jeder Grund besorgt zu sein.
    „Kann uns jemand hören?“
    Ich flüsterte so leise, dass bestimmt nur Nitsa mich hören konnte, auch wenn jemand draußen gelauscht hätte .
    „Nein .“
    Ich bedeutete ihr sich hinzusetzen und vergewisserte mich selbst, ob alle Türen und Fenster verschlossen waren. Es dauerte kaum eine halbe Minute bis ich das komplette Haus inspiziert hatte.
    „Sarah, verrat mir endlich was das soll! Ist Aris etwas zugestoßen?“
    Nitsa stand der schlimmste Schrecken ins Gesicht geschrieben.
    „Nein. Aris geht es gut … denke ich. Ich hab ihn nicht gesehen, aber ich denke er ist in Ordnung.“
    „Er wollte mich heute besuchen, ist aber noch nicht aufgetaucht.“
    In Nitsas Gesicht wechselten sich Verzweiflung und Angst ab.
    „Kommt es öfters vor, dass er sich verspätet oder einfach nicht kommt?“
    „Manchmal.“
    „Dann besteht kein Grund zur Sorge.“
    Ich versuchte meine Worte so aufrichtig und sanft wie möglich klingen zu lassen, damit sie sich wieder beruhigte.
    „Ich bin hier weil ich dir dringend etwas sagen muss.“
    Nitsa lauschte schweigsam, aber höchst aufmerksam meinen Worten.
    „Meine Erinnerungen sind zurückgekommen.“
    „Aber das ist ja wunderbar!“
    Ein ehrliches Strahlen erleuchtete ihre Augen für einen kurzen Moment. Sie bemerkte, dass ich mich nicht sonderlich darüber freute und schon verschwand die Erheiterung aus ihrer Miene.
    „Ist es nicht“, stellte sie dann trocken fest.
    „Nein, ist es ganz und gar nicht“, bestätigte ich ihre Vermutung.
    „Marcus und Levana sind schuld an meinem Gedächtnisverlust. Sie holten mich aus Philadelphia hier her. Constantin hat meine Mutter und meinen Vater ermorden lassen. “
    Nitsa stöhnte.
    „Bevor ich hierher kam, beschlossen meine Freunde und ich Constantin aufzuhalten. Wir suchten nach ihm. Nur ist er uns zuvor gekommen und fand mich zuerst .“
    „Mein Gott Sarah. Was hast du vor?“, fragte sie entsetzt.
    „Meine Freunde sind hier. Sie waren schon die ganze Zeit hier und haben darauf gewartet, dass ich endlich meine Erinnerungen wieder finde und mit ihnen komme.“
    „Dann verlässt du uns?“
    Sie begriff noch nicht das komplette Ausmaß der Sache.
    „Ja. Aber erst, wenn ich … meine Freunde und ich, wenn wir unseren Plan zu Ende gebracht haben.“
    Ich ließ sie meine Worte erst mal verdauen, bevor ich weitersprach.
    „Und ich möchte Aris und dich hier rausholen.“
    Nitsas Augen wurden feucht und glänzend. Doch keine Träne rann über ihre Wange. Sie fasste sich schnell wieder und drückte die Feuchtigkeit in ihren Augen zurück.
    „Wann?“
    Sie fragte nicht weshalb, wie oder ob ich mir das gut überlegt hatte. Ich wusste wie sehr sie unter Constantin litt. Wie sehr sie sich wünschte, ein freies Leben zu führen. Hingehen zu können, wohin sie wollte. Nicht länger eingesperrt zu sein, war die großartigste Aussicht die sie hatte.
    „Constantin wird vor dem Morgengrauen zurück in der Burg sein. Wir treffen uns mit meinen Freunden bei Sonnenaufgang im Wald. Ich möchte dass du und Aris mit mir kommt. Was sagst du dazu?“
    „Was ist mit Chiara?“
    Ich wusste genauso wie Nitsa, wie sehr auch Chiara unter Constantin litt.
    „ Ich weiß es nicht“, war meine ehrliche Antwort.
    „Ihr werdet sie doch verschonen?“
    „Natürlich. Wenn es uns möglich ist, werde n wir sie mitnehmen.“
    Die Worte waren schneller über meine Lippen, als ich darüber nachdachte.
    „Ich würde mich natürlich um sie kümmern.“
    Nitsa wäre dann auch nicht ganz alleine mit ihrem Sohn, der sie mit Gewissheit früher oder später verlassen würde, um sein eigenes Leben zu leben, dachte ich.
    „Ich werde mein Bestes versuchen“, versprach ich und bezweifelte, dass ich dieses Versprechen tatsächlich halten konnte.
    Ich wusste ja nicht einmal, wie sie den Mord an ihrem Mann aufnahm. Es war sogar möglich , dass sie sich gegen uns stellen und für ihn kämpf e n würde . Schließlich hatte sie Jahrhunderte an seiner Seite verbracht und ich wusste nicht genau, wie ihr Verhältnis zueinander wirklich aussah. Klar, sie hatte mich vor ihm gewarnt, aber würde sie sich tatsächlich gegen ihn stellen? Ich wusste es nicht.
    „Dann sollte ich einige Sachen zusammen packen.“
    Nitsa machte Anstalten aufzustehen.
    „Nur das Notwendigste!“, riet ich ihr.
    „Sollte unser Vorhaben schief geht, sollte es nicht so aussehen, als ob Aris und du mit mir unter einer Decke steckt.“
    Sie verstand sofort und nickt e.

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