Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
Vom Netzwerk:
überprüfte ob sie magische Rückstände aufwiesen. Zumindest versuchte ich es . Nachdem das Kribbeln nicht anstieg, ging ich davon aus, dass keine zusätzlichen Zauber uns hinderten. Die Zauberkräfte, die schon die ganze Zeit über spürbar waren, dürften den gesamten Berg und die komplette Höhle betreffen und nicht einzelne Hindernisse. Ich war bei weitem keine Meisterin d arin Zauberei zu entschlüsseln. I ch verließ mich einfach auf mein Gefühl. Und das sagte mir , dass der einzige Zauber ein Schutzzauber vor unerwünschten Besuchern war. Denn anders als die Schutzwand um Constantins Burg , konnten wir ohne Probleme durch diese magischen Zauber hindurch spazieren. Jeremy, William und Amanda schienen die Magie nicht einmal wahrzunehmen.
     
    6
     

 
    16
     
    „Wen haben wir denn da?“
    Erschrocken fuhren wir alle herum. Marcus, Constantins Bruder stand plötzlich hinter uns. Seine funkelnden Blicke durchbohrten mich wie spitze Speere . Was hatte der denn hier zu suchen ? Ich hätte mit Constantin oder sogar Levana gerechnet. Aber Marcus? Wobei, nach einigen Sekunden , leuchtete es mir ein. Marcus regelte wichtige Dinge für Constantin. Er steckte natürlich auch mit ihm unter einer Decke. Wie konnte ich nur so blöd sein und ihn vergessen ?
    „Darf ich vorstellen, das ist Marcus. Constantins Bruder und … mein Onkel sozusagen“, z ischte ich eisig .
    „Jaja, die liebe Familie“, säuselte er mit falschem Lächeln.
    „Ich habe Constantin davor gewarnt , dich hier her zu holen.“
    „Aber dennoch hast du diesen langen Weg mit Levana auf dich genommen und mich höchst persönlich abgeholt!“
    Er sollte ruhig wissen, dass meine Erinnerung wieder da war und ich genau wusste, welche Rolle er bei meiner Entführung gespielt hatte.
    „Schließlich bist du unsere Prinzessin. Constantin hat viel mit dir vor. Du bist die Auserwählte , nach der er viele Jahrhunderte lang gesucht hat !“
    Marcus stand breitbeinig mit vor der Brust verschränkten Armen vor uns und strahlte Gelassenheit aus. Bei genauerem hinsehen fiel mir aber auf, dass diese Gelassenheit nur vorgetäuscht war. Seine angespannten Muskeln und der starre hochkonzentrierte Blick verrieten ihn.
    „Tja, blöd für ihn, dass er sich für seine Pläne eine andere Auserwählte suchen muss. Ich hab nämlich keine Lust auf seine Spielchen.“
    Meine Worte unterstrich ich absichtlich mit einer Spur von störrischer Arroganz und nach vor gerecktem Kinn. Ich wollte sicher, selbstbewusst und willensstark rüberkommen. In mir drin schaute es leider komplett anders aus.
    „Diese Entscheidung liegt womöglich nicht bei dir“, offenbarte Marcus mit unveränderter Miene.
    „Das sehe ich anders“, schaltete William sich ein, der mittlerweile vor Wut überkochte.
    Er stand schließlich demjenigen gegenüber, der an meiner Entführung mitwirkte und für alles mitverantwortlich war, was wir in letzter Zeit durchzustehen hatten.
    „Halte dein Schoßhündchen lieber an der kurzen Leine. Er könnte sich verletzten.“
    Marcus würdigte William keines Blickes. Vielmehr hielt er seine Aufmerksamkeit starr auf mich gerichtet. Anscheinend empfand er William nicht als Bedrohung. Mich allerdings schon .
    „Wenn dir dein Leben lieb ist solltest du verschwinden“, knurrte Alex warnend.
    „Du solltest auf ihn hören und abhauen“, riet ich ihm.
    Plötzlich fiel mir auf, dass Marcus‘ Augen nicht nur auf mich gerichtet waren. Ich erwischte ihn dabei, wie er für einen Bruchteil einer Sekunde auf das Holztor schielte. War er der Wächter? Wahrscheinlich würde er mit fatalen Folgen zu rechnen haben, sollte er seine Aufgabe nicht erfüllen. Leider stand er ziemlich kurz davor zu versagen. Und das konnten Wesen wie er nun absolut nicht zulassen. Zu v ersagen gehört e nicht zu den Dingen, die sie straflos tun konnten.
    „Diesen Rat solltest du dir selbst geben“, maulte Marcus.
    Seine Miene veränderte sich von Sekunde zu Sekunde mehr von dieser zur Schau gestellten Sorglosigkeit zu angewiderter Wut , die sich schon die ganze Zeit über in seinen tiefschwarzen Augen wiederspiegelte.
    „Tu ich aber nicht.“
    Jeder von uns war absolut kampfbereit . Das A drenalin stieg gefährlich hoch an und jeder von uns rang um Selbstbeherrschung. Den Vampyr en unter uns fiel das allerdings leichter. Marcus‘ Fassade zerbröckelte langsam , aber sicher. Ich überlegte ob ich diesen Small-Talk noch länger führen und somit Zeit gewinnen sollte, oder ob es besser wäre dieses

Weitere Kostenlose Bücher