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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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Gittergeflecht vor mir. Die Farben waren wirklich schön anzusehen, doch je länger ich darauf schaute, desto mehr nervten sie mich. Ramira konnte mir auch nicht helfen. Zwar verstand ich nun, dass man Zauber rückgängig machen konnte, aber wenn man alle einzeln bearbeiten musste, konnte das ewig dauern. Diese Zeit hatten wir leider nicht zur Verfügung. Wir hatten nicht einmal Stunden, geschweige denn Tage .
    „Danke Ramira. Ich glaube , ich brauche deine Hilfe nicht mehr “ , sagte ich vorwurfsvoller als beabsichtig. Wozu war eine Hexe gut, die von ihrem Handwerk kaum mehr verstand als ich, ärgerte ich mich.
    Sobald die Worte meinen Mund verließen, war Ramira auch schon weg. Eigenartig. Wirklich sonderbar. Habe wirklich ich, sie in mein Unterbewusstsein gezogen ? J etzt war wirklich nicht die Zeit um darüber nachzudenken. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf das Magiegeflecht. Him mel, ich stand da und wurde immer ratloser. Hinter diesem Netzwerk warteten leidende Menschen auf ihre Rettung. Und sie verdiente n es so schnell wie nur irgend möglich gerettet zu werden.
    Verzweiflung und Wut stiegen mit enormer Geschwindigkeit in mir hoch. Diese Hilflosigkeit brachte mich wieder mal dazu überzukochen. Und weil mir nichts Besseres einfiel, machte ich mich daran, dieses verknotete Gitternetz mit bloßen Händen zu bearbeiten und zu bekämpfen. Die Farblinien wurden zu fester Materie. Ich stürzte mich durch den Wirrwarr aus Farbseilen und zerriss die Knoten an den Verbindungsstellen mit bloßen Händen . Wild um mich schlagend bekämpfte ich jeden einzelnen Knoten bis durch die Instabilität alles in sich zusammenfiel. Die letzten Farbfetzen schwebten langsam zu Boden und lösten sich vor meinen Augen auf, während ich wackelig auf den Beiden zurücktrat. Die Anstrengung dieses Unternehmens nagte eisern an mir, doch ich verharrte in meiner Position bis der letzte Lichtfunke und somit die letzte Zauberformel vollständig erloschen war. Dann brach ich erschöpft zusammen und alles wurde still um mich herum.
     
    „Sarah, mach die Augen auf“, flüsterte die liebevolle Stimme meines Seelenverwandten.
    „Schatz, komm zu dir!“
    Auf dem Boden liegend, eingebettet in die Umarmung meines Liebsten, kam ich wieder zu mir. William streichelte sanft und behutsam über meine Stirn.
    „Hi“, stammelte ich mit trockener Kehle.
    Ein ordentlicher Schluck Blut hätte mir echt gut getan. Doch ans Trinken war noch lange nicht zu denken. Wir mussten weiter machen.
    „Ich schwöre dir, wenn das nicht bald aufhört werde ich dich einsperren!“
    „Was meinst du damit“, fragte ich William verwirrt.
    „Das du ständig angegriffen wirst und dich dauernd überanstrengst. Ich hoffe das alles hat bald ein Ende.“
    Nicht nur ich war erschöpft. Auch William stand die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben. Seine armen Beschützer i nstinkte kamen nicht eine Minute zur Ruhe. Und die ständige Angst um mein Leben fraß ihn förmlich von innen heraus auf.
    „Wenn das hier vorbei ist gönnen wir uns einen langen Urlaub. Nur wir beide. Okay?“ Ich hoffte ihn mit dieser Vorstellung wieder etwas zu beruhigen. Und es klappte.
    „Abgemacht“, willigte er matt ein.
     
    Nach einer kurzen Verschnaufpause in Williams Armen stellte ich mich wieder auf meine eigenen Beine. Es interessierte mich , ob ich erfolgreich war und prüfte sofort die Umgebung. Es waren noch schwache Rückstände von Magie zu spüren, aber das stetige Surren und Vibrieren war verschwunden. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich auf das verkettete Holztor zu. Ich schnappte mir die Eisenketten und zerbrach sie mit meinen Händen. Mit einem ordentlichen Tritt gegen das Holz öffnete ich das Tor so schwungvoll, dass einige Holzbalken brachen.
    Stolz drehte ich mich zu meinen Freunden herum.
    „Hereinspaziert!“
    „Diese Frau ist der Hammer“, mein t e Lukas mit einem Lächeln zu Timon.
    „Wie macht sie das alles?“, hörte ich Ramira fragen, die noch immer staunend dastand.
    „Gut gemacht.“ Jeremy klopfte mir anerkennend auf die Schulter.
    William warf mir wieder mal einen tadelnden Blick zu, den er allerdings mit einem lobenden Lächeln entkräftete.
     
    Nacheinander marschierten wir durch das zerbrochene Holztor um zu sehen, was als nächstes auf uns zukam. Zunächst durchschritten wir einen langen, schmalen Tunnel, der in eine Höhle mündete. Auf der linken Seite der Höhle wurde ein Durchgang mit einem riesigen Stein versperrt.
    „Verzauberte

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