Finsteres Licht
unnötige Gequatsche zu beenden um endlich zu r Sache zu kommen.
„Falsche Antwort“, knurrte Marcus und nahm mir die Entscheidung mit einem brutalen Faustschlag gegen meine linke Wange ab.
Mit einem lauten Donnern krachte ich gegen die Eisenketten der Holztür hinter mir und wurde sofort an den Haaren wieder auf die Beine gezogen.
William , Timon, Lukas und Alex setzte n schon zum Sprung an um mir zur Hilfe zu kommen, doch da war es schon zu spät. Marcus hielt mich von hinten fest und drückte mir eine verzauberte Klinge an die Kehle. Normale Messer konnten weder Vampyr en noch Wharpyr e n etwas anhaben. Doch dieses gute Stück tat höllisch weh. Ich spürte Magie von ihm ausgehen. Außerdem brannte die Klinge höllisch, dort wo sie meine Haut berührte. Es fühlte sich wie ätzende Säure an, die sich in meinen Hals fraß.
„Ich habe euch gewarnt“, zischte Marcus.
Zugegeben, ich unterschätzte ihn. Wir waren acht , wenn man Ramira und Alexia nicht mitzählte, da Alexia ausschließlich für Ramiras Schutz verantwortlich war. Marcus hingegen stand uns alleine gegenüber. Wie hoch war da die Wahrscheinlichkeit Marcus nicht zu besiegen? A llerdings hatte sich das Blatt gewendet.
Williams Wut und Kampfeslust wuchs stätig an. Er stand mit geballten Fäusten und tödlichem Blick da und wartete auf seine Chance.
„Wenn ihr mir zu nahe kommt …“, Marcus ‘ Blick wanderte zu jedem einzelnen meiner Freunde, „ hängt das hübsche Köpfchen unserer Auserwählten als Trophäe in meinem Wohnzimmer! Verstanden?“
Seine Schadenfreude war nicht nur zu hören. Ich konnte sie fühlen. Mit ängstlichem und mulmigem Gefühl streckte ich meine Fühler nach seinen Gefühlen aus. Ich hatte Angst vor dem, was mich dort erwarten würde und presste meine Augen fest zusammen um nicht zurückzuschrecken.
Ich wob ein Band in sein Unterbewusstsein und orientierte mich an seinen stärksten Gefühlen. Hass. Wut. Machtgier. Was mich aber brennender interessierte waren die schwachen Empfindungen, die sich dahinter verbargen. Und ich wurde fündig. Die Angst davor nicht anerkannt zu werden . N icht der Beste, Stärkste und Klügste zu sein , schien ein Problem zu sein, dass im Hochadel stark vertreten war. Auch Constantin litt darunter, weshalb sein Hunger nach Macht so ausgeprägt war. Ich schürte die Angst in ihm und fütterte sie solange mit Furcht und Mutlosigkeit, bis seine Hände zitterten.
William zog die Augenbrauen fragend zusammen und ich bejahte seine stumme Frage , ob ich für das Zittern verantwortlich war, mit meinen Augen.
Marcus war ein wirklich starker Mann. Es mangelte ihm nicht an Mut, weshalb es auch so lange dauerte bis ich endlich Erfolg hatte. Er kämpfte gegen mich an. Nun ja, er kämpfte gegen seine eigenen Gefühle an, was nicht so leicht war, da sein Gegner nicht greifbar war. Gegen jemanden aus Fleisch und Blut zu kämpfen ist doch etwas anderes, als gegen seine eigene Unsicherheit anzutreten. Und wenn man dann noch durch falsche Ängste und Sorgen geplagt wird, die sich nicht von den eigenen unterscheiden lassen, bricht man innerlich zusammen . So wie es auch Marcus passierte. Er war stark, keineswegs leicht zu manipulieren und die brennende Klinge bohrte sich tiefer und tiefer in meinen Hals, je mehr Marcus seinen inneren Kampf austrug. Ich befürchtete er würde mich tatsächlich Köpfen , bevor ich ihn besiegen konnte und spürte ein aufsteigendes Zittern in mir. Letztendlich sackte er doch gesch wächt und ausgelaugt mit einem S chnaufen hinter mir zusammen. Gott sei Dank. Ich dachte wirklich er würde mich killen. Ich drehte mich zu ihm herum und erkannte Tränen in seinen Augen. Timon , Lukas und Alex waren sofort zur Stelle um ihn festzuhalten, wogegen er sich nicht einmal mehr wehrte. William zog mich sofort in seine Arme, weg von Marcus.
„Was sollen wir mit ihm machen?“, wollte Alex wissen.
William und Jeremy wechselten einvernehmliche Blicke. Alex verstand sofort und krallte sich seinen Kopf. Ein leises Knacke n folgte und Marcus zerfiel zu S taub.
„Hey, was sollte das denn! Er hätte uns noch von Nutzen sein können“, blaffte ich die Jungs wütend an, während ich mit meinen Fingern vorsichtig die wunde Stelle an meinem Hals abtastete. Es brannte noch immer fürchterlich.
„So nützt er uns mehr“, antwortete William zufrieden darüber, dass Marcus keine Gefahr mehr für mich darstellte .
Einfühlsam entfernte er meine Hand um sich selbst ein Bild über meine Verletzung
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