Finsteres Licht
erzählte ich.
„Dann könnte es klappen. Was meinst du Orell?“
Sie wandte sich ihrem Mann zu und wartete seine Entscheidung ab, die ihm sichtlich nicht leicht fiel, zu fällen.
Schließlich stimmte er zu.
„Einverstanden. Unter einer Voraussetzung!“
„Das können Sie nicht tun . Sarah wird das nicht schaffen“, murrte William mit geneigtem Haupt.
Er widersprach dem König, wusste sich jedoch ihm gegenüber würdevoll zu verhalten. Anders als ich, die mit hochgerecktem Kinn und ohne Hemmungen darauf los plapperte.
„Meine Bedingungen lauten: Alle beteiligten sind in vollständigem Besitz ihrer Kräfte!“, herrschte Orell beinahe verärgert.
„Aber wir haben doch erst zwei magische Wesen. Wir brauchen noch drei “, mischte Alex sich ein.
„Leandr a und ich werden die Zeremonie leiten. Unsere Töchter ersetzen die fünfte Person. Sie sind noch jung, aber zu dritt besitzen sie die nötige Macht .“
Orell zweifelte nicht an seinen eigenen Worten, wirkte aber dennoch besorgt um seine Töchter, was sein Blick zu ihnen hinüber bestätigte.
„Gut, dann ruhen wir uns aus“, sagte William mit offensichtlichem Widerwillen und machte Anstalten die Höhle zu verlassen.
Er zog mich am Arm, doch ich konnte nicht einfach so mit ihm gehen.
„Was ist mit ihr? Und wo sollen wir alle unterkommen?“, wollte ich wissen.
Wir konnten doch den Körper der Hexe nicht einfach so da liegen lassen. Jemand hätte ihn stehlen können. Oder noch schlimmer … sie selbst hätte sich davonstehlen können.
„ Mirjanas Körper bleibt hier. Auch die Zeremonie wird hier stattfinden, an dem Ort, wo ihr Körper starb.“
Orell schwang kurz einen Arm elegant durch die Luft. Magie knisterte und vibrierte. Sofort spürte ich eine enorme Barriere über den toten Körper. Es war wie eine Warnung. Vorsicht Starkstrom , oder so etwas auf die Art .
„ Wir gehen n ach Hause . Morgen bei Anbruch der Dunkelheit werden wir wieder zurück sein.“
Der König nahm seine Familie und verschwand ohne weitere Worte zu verlieren in einem hellen von Nebel umhüllten Licht. So wie sie kamen, gingen sie alle zusammen. Die Töchter schauten mich mit traurigen Augen an, bis sie im Nebel verschwanden. Vermutlich wollten sie nicht an diesen gottverlassenen Ort zurück kommen und hassten ihren Vater für seinen Entschluss. Vielleicht mussten sie das alles aber auch erst verarbeiten. Ein ordentliches Trauma würde mich nicht überraschen , nach allem was die Drei durchgemacht haben mussten.
Ich war mir vollkommen sicher, dass Levana – ich korrigierte mich in Gedanken – Mirjana, dank Orell genau dort blieb wo sie war. Dennoch musste ich mich davon überzeugen und ging auf den beinahe friedlich wirkenden Körper zu. Je näher ich an sie herantrat, desto stärker spürte ich das Kraftfeld um sie.
„Sarah, sei vorsichtig!“, hörte ich Williams Warnung hinter mir.
Ich streckte meine Arme aus und fing mir einen explosionsartigen Schlag ein, der mich über mehrere Meter nach hinten brutal gegen die steinige Mauer klatschte. William war sofort zur Stelle und versicherte sich, dass mit mir alles in Ordnung war.
„Was sollte das denn?“, fragte er mich vorwurfsvoll und zugleich besorgt.
Es war mir so peinlich, dass ich mir trotz des kurzen Schwindelgefühls das Lachen verkneifen musste. Es war meine eigene Blödheit, die mir diese Abreibung verpasste. Alex war ganz er s elbst und brüllte erheitert los.
„Mann, sogar ich kann diese wahnsinnige Energie spüren. Aber es ist bemerkenswert, wie mutig du bist, die Folgen am eigenen Leib spüren zu wollen.“
Jeremy schlug ihm hart auf die Schulter, um ihn zum Schweigen zu bringen. Ich kannte den Grund. Constantin sollte unsere Neckereien nicht mitbekommen. Er stellte noch immer eine unkontrollierbare und nicht erahnbare Gefahr dar.
„Tut mir leid“, ich rappelte mich mit Williams Hilfe auf die Beine und lehnte mich sofort an seine starke Brust.
Die Stirn in Falten gelegt sagte er: „Wie soll ich auf dich aufpassen, wenn du dauernd solchen unvorhersehbaren Unsinn in deinem hübschen Köpfchen hast?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht sollte ich dieses hübsche Köpfchen benutzen bevor ich etwas tue.“
„Na das wär schon mal ein Anfang“, gab er mir recht und drückte mich fester in seine Umarmung.
„Lasst uns gehen“, riet Jeremy ernst. „Wir alle sollten uns ausruhen.“
Alex und er packten Constantin stärker als sie es sowieso schon taten und
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