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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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flossen Tränen über sein Gesicht und er stockte.
    „S ie wollte genau das. Die Herrschaft“, bemerkte Leandra und wandte sich an ihren Mann.
    „Du hast recht. Mirjana war es leid, zu einer minderen Natur zu gehören“, bestätigte er.
    „Was meinen sie mit minderer Natur?“, fragte Ramira gekränkt.
    „Hexen standen von Anbeginn der Zeit im Dienste anderer. Wharpyre, Vampyre, Meerhexen oder Elfen. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie, indem sie ihre magischen Künste gegen Geld tauschten. Elfen, Vampyre und Wharpyre, ebenso wie andere Wesen und deren Völker, waren hingegen unabhängig. Sie verkauften ihre Gaben nicht und überlebten. Sogar Mirjanas Eltern, sozusagen König und Königin des Hexenvolkes, arbeiteten um ihren Wohlstand zu erhalten. Das missfiel der Hexenprinzessin und sie schwor ihr Volk an die Weltspitze zu versetzen. Kein Hexe nwesen sollte Magie anbieten müssen. Niemand sollte gezwungen sein, sich zu verkaufen. Es war eine noble Ansicht und ein edles Vorhaben. Doch leider scheiterte sie an der Umsetzung, die sich als ziemlich schwierig erwies , denn Hexen sind auf Arbeit und Geld angewiesen.“
    Ein übles Knäuel bildete sich in meinem Bauch, als mir bewusst wurde, worauf er hinaus wollte. Aber ich unterbrach seine Ausführung nicht.
    „Wir Elfen, sowie auch andere magische Wesen, wir ernähren uns ausschließlich von Pflanzen, Beeren, Obst und Gemüse. Alles was wir zum Leben brauchen schenkt die Natur uns. Nixen, oder auch Meerhexen genannt, jagen in ihren Gewässern. Ihr Vampyre und Wharpyre besitzt gefährliche Fänge um eure Beute zu reißen. Euer Körper besitzt die notwendige Kraft und Schnelligkeit. Aber Hexen sind nichts weiter als Menschen, in deren Blut Magie fließt. Wenn andere Wesen sie nicht brauchen, ihre Magie nicht benötigt wird, werden sie gejagt und aus unserer Welt ausgeschlossen.“
    „Ka m das schon mal vor?“, fragte Alex neugierig.
    „Es gibt ein uraltes und heiliges Gese tz. Kein Volk darf dem anderen s chaden, ohne selbst Verluste zu erleiden. Grundsätzlich wurde dieses Gesetz immer eingehalten. So blieb das Gleichgewicht bestehen. Wenn ein Wharpyr eine Elfe tötete, zog dieser enorme Nachteile daraus“, erklärte Leandra weiter.
    „Bevor dieses Gesetz besiegelt wurde, indem der Herrscher oder die Herrscherin jedes Volkes , beide wenn es sich um ein ebenbürtiges Paar handelte, den Vertrag mit seinem Blut unter Eid unterzeichnete, gab es eine Zeit, in der Krieg die Folge von Feindschaften unter den Völkern war. Das Hexenvolk war von geringer Zahl, auf der Welt zerstreut und zudem schwächlich. Sie wären ausgestorben, wenn nicht gehandelt und ein Gesetz beschlossen worden wäre, welches jedes Volk auf dieser Welt schützt.“
    „Die Sache hat einen Ha ken“, unterbrach ich barsch. „Wharpyre bekriegen Vampyre. Junkys überfallen Menschen. Meerhexen werden gejagt , Hexen unterdrück t und Elfen entführt!“, fuhr ich fort und wartete ab, ob sie meinen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden.
    Wie konnte es sein, dass dieses sogenannte heilige Gesetz diese unglaublichen Niederträchtigkeiten zuließ? Es erinnerte mich eher an das menschliche Rechtssystem. Und das war keineswegs ein Kompliment. Unschuldige werden e ingesperrt, Schuldige auf freien Fuß gesetzt. Geld regiert die Welt und die Justiz. So war es immer und so wird es immer sein. Wahrhaftige Gerechtigkeit findet man in Büchern oder Filmen, nicht aber in der Wirklichkeit, dachte ich unzufrieden darüber, was ich hörte. Der zerrende Durst nach Blut trug seines dazu bei, meine Stimmung zu reizen. Ich wusste, ich sollte dem Königspaar meine Achtung erweisen und sie nicht mit meiner Missstimmung behelligen . Wer weiß, vielleicht stand die Todesstrafe auf mein Verhalten gegenüber den Elfenkönigen. Doch aus meiner Haut konnte ich, allen Umständen zum Trotz, auch nicht. Wäre ich nicht derart ausgelaugt und an der Grenze meiner Energie angelangt, hätte ich mich besser unter Kontrolle gehabt.
    Orell und Leandra von Ankardion wechselten besorgte Blicke. Der König sprach weiter.
    „Wir befürchten die Magie des Gesetzes verlor während all der Zeit an Macht. Auch uns sind die Zwistigkeiten unter den Völkern aufgefallen “, erklärte er mit aufrichtiger Sorge in seinen einzigartigen Augen. „Machtkämpfe wird es immer geben, das Gleichgewicht der Waage besteht trotzdem weiter.“
    „Es könnte natürlich auch der Fall sein, dass durch deine Geburt, Sarah, das Gleichgewicht noch mehr gestört

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