Finsternis über Gan (German Edition)
Nebijahs kamen, und Ketuba erzählte mit einem Augenzwinkern zu Elhadar davon, wie sie das ZimmerHarahs geöffnet hatten, um wichtige Informationen über die Macht des Bösen in Gan zu erhalten.
Auberon sagte zu Philerigg: »Was war denn dein eindrücklichstes Erlebnis? Du bist ja ganz unerwartet in dieses Abenteuer geraten.«
Alle Augen waren nun auf das schüchterne Bergmännchen gerichtet, das sofort rot anlief.
»Mmh, am meisten hat mich bewegt, wie König Farlon im Wald die Träger der Amulette um Vergebung bat. Sie haben es durch ihren Mut geschafft, wenigstens für eine Weile den Bann Thainavels über den König zu brechen.« Er hielt kurz inne und schielte vorwurfsvoll zu Joe. »Wenn auch die Mittel dazu wirklich bedenklich waren.«
Chika, die gerade etwas getrunken hatte, verschluckte sich vor Schreck. Die Gefährten mussten laut lachen, als sie daran zurückdachten, wie Joe dem König einen Zipfel seines Mantels abschnitt. Die anderen am Tisch schauten verständnislos. Von dieser Geschichte wussten sie noch nichts.
Joe erzählte sie stotternd. Er wollte Farlon nicht bloßstellen, den er mittlerweile wieder sehr gern mochte. Deshalb umschiffte er die unangenehmen Teile der Geschichte, und Farlon, dem die Szene, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wieder in den Sinn kam, dankte es ihm mit einem Lächeln.
Schließlich wandte sich die frühere Königinmutter an die Gefährten und fragte: »Was war denn für euch der wichtigste Moment?«
Die vier schauten fragend einander an.
»Ich denke mal«, begann Finn, »dass das für jeden ein anderer Moment war. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass die anderen genauso denken wie ich.« Er musste lachen. »Für mich war es immer toll, wenn wir neue Informationen entdeckt haben, in der Bibliothek, in Harahs Zimmer, in der Hütte des Bösen. Wir haben dann kombiniert und die nächsten Schritte entschieden. Das war super.«
Joe grinste. »Auf diesen Gedanken wäre ich niemals gekommen.« Alle lachten. »Also für mich war klasse, als ich schließlich doch noch gemeinsam mit den Soldaten gegen die Schwarzalben kämpfen durfte. Das war richtig cool.«
Chika sagte mit leiser Stimme: »Ich werde niemals vergessen, als wir bei Schloss Birah gemeinsam vom Wasser des Lebens getrunken haben, das uns die Baumgeister brachten, bevor wir zum Königsschloss gezogen sind. Ich habe gespürt, wie neue Kraft und Mut in mich hineingeflossen sind. Dafür bin ich sehr dankbar.«
Alle Augen waren nun auf Pendo gerichtet. »Ich glaube, ihr wisst, was jetzt kommt.« Die anderen nickten ihr lächelnd zu. »Letztes Jahr hatte mich Harah mit seiner Lanze getötet. Äbrah hat mich mit seinem Blut ins Leben zurückgeholt. Wir alle hoffen, dass es ihn nicht das Leben gekostet hat, denn er ist ja der wahre König von Gan. Aber heute habe ich verstanden, dass er nicht nur mich ins Leben geholt hat, sondern uns alle. Jeder von uns, der ihm vertraut, hat etwas von dieser Kraft Äbrahs in seinem Herzen, sein Licht leuchtet in uns. Als wir gemeinsam das Lied gesungen haben, habe ich diese Lichter vor meinem inneren Auge gesehen, und dann sind sie für alle sichtbar geworden.«
Farlon stellte mit zitternder Stimme fest: »In meinem Herzen hast du das Licht gewiss nicht gesehen.«
»Nein, das habe ich nicht«, antwortete Pendo aufrichtig. »Aber ich glaube, dass du dieses Licht bekommen kannst, wenn du Äbrah darum bittest.«
Farlon schwieg. Mit Tränen in den Augen nickte er dem Mädchen aus Südafrika zu. Er hatte verstanden.
Kapitel 18
Im Haus Nebijahs
Die Träger der Amulette verabschiedeten sich von ihren Freunden, die sie bis zum Haus Nebijahs begleitet hatten. Sie hatten noch einen wunderschönen Tag miteinander verbracht. Am Morgen waren sie mit Kutschen zur Quelle des Lebens gereist und hatten von ihrem Wasser getrunken. Pendo hatte vorgeschlagen, noch einmal das Lied zu singen, das sie von Nathanus gelernt hatten. Als ob die Quelle sich über den Gesang freute, gab sie noch mehr Wasser, und die Statue neben der Quelle bekam wieder einen goldenen Glanz. Anschließend fuhren sie durch die Dörfer des Landes und zu Schloss Birah. Überall jubelten ihnen die Bewohner des Landes zu und bedankten sich für ihre Hilfe. Glücklich und erfüllt waren sie beim Hause Nebijahs angekommen. Der Abschied tat weh, denn sie wussten nicht, ob sie sich jemals wiedersehen würden.
Als Davina Pendo umarmte, flüsterte sie ihr ins Ohr: »Bitte grüß Daniel von mir. Bestimmt ist er noch bei
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