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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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Mächten in Verbindung, die stärker sind, als wir uns vorstellen können.« Ihn fröstelte bei dem Gedanken.
    »Und was ist mit Scharir?«, fragte Joe.
    Der Königinmutter war die Frage offensichtlich unangenehm. Sie druckste herum. »Mmh, ja, also Scharir ist leider den Wachen entkommen.«
    »Was?«, schrien die vier und Davina.
    »Als die Wachen seine Flucht bemerkten, sind sie ihm sofort hinterhergeeilt. Sie meinen, er sei in dem Keller, durch den ihr vorhin ins Schloss eingedrungen seid, verschwunden. Es gibt keine Spur von ihm.«
    »Dort unten gibt es bestimmt mehrere Geheimgänge. Es wird ein Kinderspiel für ihn gewesen sein, dort unten zu verschwinden.«
    »Er ist der Einzige, der uns etwas über die Machenschaften Thainavels hätte erzählen können.« Chika war enttäuscht.

Kapitel 17
Der königliche Empfang
    Für den Abend hatte der königliche Rat zu einem großen Empfang eingeladen. Alle waren gekommen. Elhadar mit dem Rat der Lichtalben, König Auberon mit einer Gruppe Bergmännchen, das Einhorn Tohar mit einer Truppe von sprechenden Tieren, Baumgeister, die sich im Menschenschloss nicht sehr wohlzufühlen schienen, natürlich Davina und der gesamte Hofstaat Farlons. Finn, Pendo, Chika und Joe trugen diesmal nicht ihre von Lichtalben gefertigten Umhänge, sondern hatten sich zur Feier des Tages schick gemacht. Sie sahen aus wie Prinzessinnen und Prinzen. Die Mädchen trugen lange Gewänder aus feinster Seide. Pendo in einem tiefen Violett und Chika in Rot. Auf ihren hübsch frisierten Haaren trugen sie silberne Diademe, die mit wunderschönen Edelsteinen verziert waren. Die Jungen trugen weiße Hosen und blaueOffiziersjacken mit silbernen Knöpfen, auf denen der Pelikan Äbrah abgebildet war.
    Die vier waren umringt von ihren Freunden: Davina und Auberon mit Philerigg, der sich wegen seiner Verletzung am Bein auf einen Stock stützte, Ketuba, der alte Bibliothekar aus Schloss Birah, und Elhadar mit ihrem Verlobten Gibor. Alle lobten ihren heldenhaften Mut, der das Land vor großem Unheil bewahrt hat.
    Der königliche Zeremonienmeister unterbrach die Gespräche, indem er mit einem langen Holzstab dreimal auf den Holzfußboden stampfte. Augenblicklich wurden alle still. Die große Tür des Thronsaals öffnete sich und ein blasser, aber wacher wirkender König Farlon betrat mit seiner Mutter an der Seite den Raum. Die Menge bildete eine Gasse und alle verneigten sich respektvoll vor ihm. Seine Krone trug er allerdings nicht auf dem Kopf, sondern in seinen Händen, die er ehrfürchtig vor sich hielt. Mit ernstem Gesichtsausdruck schritt er zu seinem Thron und blieb davor stehen. Er ließ seinen Blick über die Anwesenden wandern und bemühte sich um ein Lächeln:
    »Volk von Gan. Vor einem Jahr habt ihr mich zu eurem König gewählt. Das war eine große Ehre. Ich habe diese Aufgabe übernommen mit dem Willen, das Beste für unser Land zu suchen und die Quelle zu bewahren.
    Ich kann mich leider an vieles aus dem vergangenen Jahr nicht mehr erinnern. Ein Nebel liegt über meinen Gedanken. Unsere Ärzte vermuten, dass Thainavel, der mit dem Bösen im Bunde stand, mich mit einem tückischen Fluch belegt hat. Ich wurde zu seinem Werkzeug und habe nur noch seine Befehle ausgeführt. Ich war eine Marionette des Bösen. Alles, was ich gehört habe über die Ereignisse des vergangenen Jahres, zeigt mir, dass ich ein schlechter König war. Deshalb lege ich die Krone nieder. Ich will, ja ich darf kein König mehr sein.« Farlon legte die Krone auf den Thronsessel und stellte sich anschließend an die Seite zu den anderen Ratsmitgliedern.
    Eine Frau aus dem königlichen Rat fragte laut in die Menge: »Aber wenn Ihr Euch noch nicht einmal an etwas erinnern könntund böse Mächte Euch in Eurer Gewalt hatten, warum wollt Ihr dann nicht König bleiben? Ihr konntet doch gar nichts dafür.«
    Sofort begannen alle miteinander zu tuscheln, auch die Gefährten.
    »Ja, warum eigentlich nicht?«, fragte Pendo ihre Freunde. »Er kann doch wirklich nichts dafür.«
    Farlon trat noch einmal vor den Thron.
    »Ich danke Euch für diese Sichtweise, aber ich erinnere mich gut an die Tage, bevor ich mein Gedächtnis verloren habe.« Farlon räusperte sich. Es fiel ihm nicht leicht, in aller Öffentlichkeit über diese Dinge zu reden. »Mein Cousin Jonathan, den ihr alle als Erzminister Thainavel kennt, erzählte mir von seinen Plänen, Gan zu größerem Reichtum und Macht zu verhelfen. Er riet mir, ein Gesetz zu erlassen, das den

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