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Finsternis

Finsternis

Titel: Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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dann war es wohl grenzenlose Liebe.
      „Lass uns irgendwie diesen Scheiß hinter uns bringen, Damien!“, sagte ich beinahe müden Blicks. Damien nickte und wir gingen weiter, den Fluss entlang, er würde uns wohl raus aus dem scheiß Wald führen.
     
    *
     
    Martin sah das Ding, es kam auf ihn zu. Er hatte das Messer, er hatte die einzige Waffe und das Ding hatte Veronika schon mit seinem Arm am Hals gepackt. Scheiße, die Alte schrie wie am Spieß. Martin verkrampfte fast vor Angst . So ein Wesen, es war ganz dicht an ihm und neben Abby, die er zur Seite stieß. Er zog sein Messer in die Höhe. Er sah, wie das Wesen Veronika zu sich zog, es wollte sie beißen, es wollte sie wie ein Vampir reißen, ihr aus der Halsschlagader Fleisch rausfetzen. „Fleisch“, sagte es gierig und biss zu. Martin war schockiert, er konnte nicht glauben, was er sah, was sich vor seinen Augen abspielte.
      „Lauf Abby, lauf!“, rief er wieder und Abby lief. Mit Schrecken musste er feststellen, dass er nicht zustechen konnte. Veronika schrie und er sah ihre Augen, sah wie ein letzter Blick ihn e rhaschte, kurz und eindringlich. Er würde ihn wohl nie vergessen können. Ihre dunklen Augen, ihre blonden, kurzen Haaren, die wabbelnden Brüste und die Schlauchbootlippen.
      Der Schock hatte ihn gelähmt. Dann hörte er Abby schreien. Er stand auf und versuchte zu laufen.
      War da noch jemand?
      Nein, er musste seiner Freundin folgen.
      Umdrehen! Sagte eine Stimme in seinem Hinterkopf, vielleicht kannst du sie noch retten?
      Nein! Folge deiner Freundin, verdammte Scheiße, die ist schwanger, sie bekommt in neun M onaten dein Kind!
      Martin lief … er folgte seiner Freundin. Er holte sie ein und hielt ihr den Mund zu, bat , sie möge doch leiser sein.
      „Pst!“, sagte er immer wieder, aber sie hörte nicht auf ihn. Sie liefen gemeinsam. „Du schreckst den ganzen Wald noch auf, Abby, verdammt, sei leise!“
      Abby weinte laut, sie weinte so laut, wie sie nur konnte. Es war so schrecklich.
      Nein.
      Nein.
      Nein.
      Angepisst hatte sie sich. Scheiße an Wänden entdeckt, mit Blut kunstvoll verziert. Menschen wurden vor ihren Augen geschlachtet, geweidet und gefressen. „Scheiß! Elendige Arschlöcher!“, rief sie lauthals. Und sie liefen, so schnell ihre Beine sie trugen und plötzlich blieb sie stehen. Vor ihr hatte sich das erste Mal so etwas wie ein Grau sichtbar gemacht – ein helleres Grau als diese finstere Nacht, dieses Schwarz. „Es wird hell!“, sagte sie mit weinerlicher Stimme.
      Martin hatte ebenso Tränen in den Augen. „Ja“, sagte er leise. Dicht kam er an sie heran und erntete finstere Blicke von Abby . Sie trafen ihn sichtlich. „Was ist?“ – „Du hast sie nicht gerettet! Du hättest zustechen können!“
      „Ich, ich hatte Angst, – um dich!“
      „Es wäre einer weniger gewesen, der nach unserem Leben trachtet, nur einer, aber einer!“
      „Komm, lass uns weitergehen , Schatz!“
      „Was sagte Veronika, die würden schon auf uns warten …“
      „Nein, Schatz, komm, wir sind bald da … und es wird langsam hell.“
      Jede Sekunde schien es heller zu werden, das dunkle Blau wurde ganz langsam zu einem hellen Blau und immer mehr von dem düsteren Wald schien sich in einen Feenwald zu verwandeln. Ein Dunstschleier wandelte langsam am Boden umher , umschlang Farne und anderes Geäst. Martin kletterte auf einen umgestürzten Baum, hielt sich dort an einem abgestorbenen Ast fest und blickte um sich. Niemand war zu sehen. Abby, die neben ihm, aber unter ihm stand, weil sie nicht auf den umgestürzten Baum springen wollte, weinte nicht mehr, sie blickte weiterhin finster …
      „Wohin?“, fragte sie barsch und Martin biss die Zähne zusammen, er wollte ihr nicht sagen, dass sie wie eine blöde Kuh überreagierte. Er wollte sie ja beschützen, aber konnte ein Mann das immer? Ein Mann hatte auch Schwachstellen und er wollte nicht ständig darauf aufmerksam g emacht werden. Er hatte entschieden, er hätte den Typen nicht umbringen können, er war so nahe gewesen, er war so schrecklich – Haut überall Hautfetzen –, er hatte solche Angst – und jetzt noch immer. Der Kannibale hatte wie ein Schweinestall gerochen, nein wie zwei Schweineställe.
      Martin versuchte es nochmals: „Es tut mir leid.“
      „Verdammt Martin“, sagte Abby lauter, „es wäre einer weniger gewesen, der uns nach dem Leben trachtet, einer weniger.“
      „Auf den einen kommt es jetzt

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