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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Abendandacht hatte das Mädchen rotgeweinte Augen.
    Elf Monate später brachte ihnen ein Wandermusikant die Nachricht, daß Bridget von einem großen, gesunden Jungen entbunden worden sei, den sie James Montgomery getauft habe. Es war kein Geheimnis, daß Miles der Vater des Kindes war.
    Fiona hatte mit den anderen viele Stunden lang um Vergebung der Sünden dieses Mädchens gebetet. Doch im stillen verfluchte sie alle Männer wie ihren Bruder Edmund und diesen Miles Montgomery - böse Männer, die glaubten, Frauen hätten keine Seele. Die sich nichts dabei dachten, wenn sie Frauen schlugen und ihnen Gewalt antaten oder sie zu allerlei abscheulichen Handlungen zwangen. John unterbrach ihren Gedankengang, als er sie bei den Haaren packte und auf die Beine riß.
    »Du hast jetzt genug gebetet«, sagte er ihr ins Gesicht. »Miles Montgomery hat hier in der Nähe ein Lager errichtet, und es wird Zeit, daß er die nächste… «, er lächelte — »Mutter seines nächsten Bastards kennenlernt. «
    Er lachte wieder laut, als Fiona gegen ihn torkelte, und als sie begriff, wie sehr er sich an ihren ungeschickten Bewegungen weidete, blieb sie stocksteif stehen und streifte ihn mit einem eiskalten Blick.
    »Hexe! « höhnte er. »Wollen doch sehen, ob dieser Teufel Montgomery den Engel verzaubern kann, der du nach außen hin zu sein scheinst — oder wird er entdecken, daß deine Seele so schwarz ist wie seine eigene? «
    Lächelnd, mit einer Hand in ihren Haaren, zog er einen scharfen kleinen Dolch aus der Scheide und setzte ihn gegen ihre Kehle. Als sie nicht mit der Wimper zuckte bei dem Gefühl des kalten Stahls auf ihrer Haut, wurde aus seinem Lächeln ein Grinsen.
    »Zuweilen machen diese Montgomerys den Fehler, mit Frauen zu sprechen, statt sie für das zu verwenden, wofür Gott sie geschaffen hat. Ich werde dafür sorgen, daß dieser Montgomery nicht auf solche abwegigen Gedanken kommt. «
    Langsam fuhr er mit der Dolchspitze an ihrer Kehle entlang bis zum Saum ihres hochgeschlossenen Kleides -oder was davon übriggeblieben war.
    Mit angehaltenem Atem, den Zorn mit eisernem Willen beherrschend, stand sie stocksteif da, während ihre Augen die seinen nicht losließen. Sie würde ihm keinen Vorwand geben, daß er mit dem Dolch zustoßen konnte.
    John ritzte nicht ihre Haut. Die Klinge zertrennte nur vorne das Kleid und das enge Korsett darunter. Als er die schöne Wölbung ihrer Brüste freigelegt hatte, sah er wieder in ihr Gesicht. »Du versteckst eine Menge unter deinem Gewand, Fiona«, flüsterte er.
    Sie wurde stocksteif und sah von seinem Gesicht weg. Es stimmte, daß sie sich konservativ kleidete, ihre Brüste flachpreßte, ihre Hüften verstärkte. Ihr Gesicht zog mehr Männer an, als ihr lieb war; doch sie konnte nichts an ihrem Gesicht ändern, nur die Haare unter einem Tuch verbergen.
    John war nicht länger an ihrem Gesicht interessiert, als er sich darauf konzentrierte, den Rest ihres Kleides herunterzuschneiden. Er hatte noch nicht viele Frauen nackt gesehen und nie eine von dem Stande, dem Fiona Chatworth angehörte — schon gar nicht so eine schöne Frau.
    Fionas Rückgrat war so steif, als wäre es aus Stahl gemacht. Als ihre Kleider von ihrem Körper fielen und sie die warme Augustsonne auf der bloßen Haut spürte, wußte sie, daß das qualvoller war als alles, was man ihr bisher angetan hatte.
    Ein häßlicher gurgelnder Laut von John, der tief aus seinem Inneren kam, brachte ihre Lider zum Flattern.
    »Verfluchter Pagnell! « fluchte der Mann und griff nach ihr.
    Fiona wich vor ihm zurück und versuchte, ihre Würde zu bewahren, während sie John mit finsterem Blick musterte und sah, daß ihm förmlich der Schaum vor dem Mund stand. »Wenn du mich anfaßt, bist du ein toter Mann«, sagte sie laut. »Wenn du mich tötest, wird die Pagnell den Kopf abschlagen lassen — und wenn du es nicht tust, werde ich dafür sorgen, daß er erfährt, was du mir angetan hast. Und hast du den Zorn meines Bruders vergessen? Schätzt du dein Leben nicht höher als das Paaren mit einer Frau? «
    Es dauerte einen Moment, ehe John wieder nüchtern wurde und die Augen zu ihrem Gesicht hob. »Ich hoffe, dieser Montgomery bereitet dir endloses Elend«, sagte er gefühlvoll und ging zu dem Teppich, der auf der Kruppe seines Pferdes festgebunden war. Ohne zu ihr aufzusehen, rollte er ihn auf dem Boden auf.
    »Leg dich hin«, befahl er, den Blick auf den Teppich gerichtet, »und laß dir gesagt sein, Frau, daß ich Pagnell,

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